Lamparter im Showdown gegen Riiber um Weltcup-Gesamtsieg

Johannes Lamparter hat am Wochenende in Schonach die Chance, sich als dritter Österreicher nach Klaus Sulzenbacher und Felix Gottwald zum Weltcup-Gesamtsieger in der Nordischen Kombination zu krönen. Der 20-jährige Tiroler nimmt 19 Punkte Vorsprung auf Jarl Magnus Riiber mit in die letzten beiden Einzelbewerbe des Winters am Samstag und Sonntag. Der dreimalige Gesamtsieger aus Norwegen scheint aufgrund seiner jüngsten Formkurve dennoch der Favorit.

Riiber gewann zuletzt drei Rennen in Folge, Lamparter will das Gelbe Trikot aber bestmöglich verteidigen. „Ich möchte es dem Jarl, einfach dem besten Kombinierer, der im Moment fast unschlagbar scheint, so schwierig wie möglich machen“, lautete die Zielvorgabe des Doppel-Weltmeisters. Im Sport könne es sehr schnell gehen, dass etwas nicht funktioniere. „Ich werde fighten bis zum Schluss, vorbei ist es am Sonntag nach der Ziellinie.“

Drei Einzelbewerbe hat Lamparter in dieser Saison gewonnen, neun weitere Male stand er auf dem Podest. Mit dem Gesamtsieg könnte er das Jahr trotz der verpassten Olympia-Medaille noch einmal krönen. Die große Kristallkugel haben in der Kombination bisher nur Sulzenbacher 1988 und 1990 sowie Gottwald 2001 nach Österreich geholt.

„Ich bin voll motiviert und meine Kräfte sind auch noch alle da“, versicherte Lamparter. Die Vorfreude auf das Finale scheint zu überwiegen. „Es ist ein richtig cooler Wettkampfort zum Schluss noch einmal.“ Die Loipe sei ob der Schneeverhältnisse zumeist tief und schwierig. Dazu könne auch die kleine Schanze in Schonach „richtig Spaß machen“.

Verzichten muss Lamparter im Schwarzwald allerdings auf seinen Cheftrainer. Christoph Eugen hat laut ÖSV-Angaben einen positiven Corona-Test abgegeben und befindet sich mit leichten Symptomen in häuslicher Quarantäne. Aus dem Athletenteam fehlt Stefan Rettenegger krankheitsbedingt. Neben Lamparter treten der Olympia-Dritte Lukas Greiderer, der Oslo-Zweite Mario Seidl, Franz-Josef Rehrl, Philipp Orter, Martin Fritz und Lukas Klapfer an.

Nicht am Start ist Thomas Jöbstl. Der Kärntner hat seine Karriere nach den Oslo-Weltcups vergangenes Wochenende mit 26 Jahren für beendet erklärt. Der starke Läufer gewann 2018 die Continentalcup-Gesamtwertung, seither kam er auch regelmäßig im Weltcup zum Einsatz. „Es ist kein Geheimnis, dass ich mich im Springen immer schwerer getan habe“, sagte Jöbstl in einer ÖSV-Aussendung. „In den letzten Monaten habe ich etwas die Freude an der Kombination verloren und mich daher entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen.“ Künftig werde er seiner Kaffee-Leidenschaft nachgehen und als Barista arbeiten.

Auch die Frauen bestreiten am Samstag und Sonntag in Schonach ihr Weltcup-Finale. Die Norwegerin Gyda Westvold Hansen steht bereits als zweite Gesamtsiegerin der Geschichte fest. Österreich ist beim ersten Frauen-Weltcup seit Anfang Jänner durch Lisa Hirner und Annalena Slamik vertreten, Eva Hubinger fehlt erkrankt. „Nach so einer langen Pause freue ich mich richtig auf das Saisonfinale. Ich bin gut vorbereitet“, betonte die Steirerin Hirner, im Weltcup bereits zweimal auf dem Einzel-Podest.

(APA) / Bild: GEPA