LASK-Vizepräsident Werner laut „News“ in Transfer-Skandal verwickelt

Das „News“-Magazin hat am Donnerstag einen Artikel unter dem Namen „Die dubiosen Deals des Jürgen W.“ veröffentlicht. Der Vizepräsident des LASK soll demnach im Mittelpunkt eines Transfer-Skandals stehen.

Konkret geht es um einen Verstoß gegen das Verbot der „Third Party Ownership“. Diese FIFA-Regel, die seit 1. Mai 2015 verankert ist, besagt, dass die Transferrechte an einem Spieler nicht von Dritten erworben werden dürfen. „Laut einer Aufstellung aus dem Jahr 2017 und weiteren vertraulichen Urkunden aus späteren Jahren war Jürgen Werner, der ab 2015 zunächst als sportlicher Berater für die Linzer arbeitete und seit 2019 deren Vizepräsident ist, entweder zur Gänze oder zumindest teilweise wirtschaftlicher Eigentümer der Transferrechte von mehr als 40 LASK-Spielern“, schreibt News.

Im Jahr 2009 habe Werner gemeinsam mit seinem Partner Manfred Schill, der von 2014 bis 2017 beim LASK tätig war, die IFI GmbH (International Football Investments) gegründet, Gesellschafter sei die Stars & Friends Holding, deren Geschäftsführer Werner und Schill waren. Über die IFI GmbH seien Transferrechte erworben worden.

Die IFI soll auch nach dem Verbot der „Third Party Ownership“ inoffiziell teilweise bis zu 100 Prozent an den Transferrechten einiger Spieler gehalten haben, geht aus den Recherchen von „News“ hervor: „Aufgrund der Dokumente, die News vorliegen, lässt sich errechnen, dass Werners Investmentfirma in den letzten Jahren einen Erlös von mutmaßlich mehr als vier Millionen Euro aus Transfereinnahmen an LASK-Spielern erzielt haben muss.“

Auch aktuelle LASK-Spieler betroffen

Etwa 2,5 Millionen Euro habe die IFI zum Beispiel am Wechsel von Joao Victor zum VfL Wolfsburg verdient. An Paulo Otavio, der im Sommer 2017 für 1,35 Millionen Euro an Ingolstadt verkauft wurde, habe die IFI 50 Prozent der Transferrechte gehalten, so das Magazin.

Auf den Listen der IFI sollen sich mit Peter Michorl, Reinhold Ranftl, Christian Ramsebner, Philipp Wiesinger und Marko Raguz auch einige aktuelle LASK-Profis befinden.

Werner dementiert

„Ich halte fest, dass aktuell weder ich noch irgendeine Firma wirtschaftlicher Eigentümer eines LASK-Spielers ist. Sämtliche Transferrechte aller Spieler des LASK liegen beim LASK“, dementiert Werner gegenüber „News“.

Ob die FIFA nach diesen Enthüllungen eine Ermittlung einleitet, ist noch nicht bekannt. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Artikelbild: GEPA