Lazaros Geduld wurde belohnt

Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Lehrgängen ist Valentino Lazaro diesmal mit besserer Laune zur österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gereist. Nach anfänglichen Problemen etablierte sich der Flügelspieler zuletzt bei seinem neuen Club Inter Mailand und verzeichnete am Samstag mit einem Assist beim Heim-2:1 über Hellas Verona seinen ersten Scorerpunkt für die „Nerazzurri“.

In den jüngsten drei Pflichtspielen war Lazaro für Inter immer im Einsatz, die Startschwierigkeiten dürften also überwunden sein. Doch auch während seines Reservistendaseins in Mailand hatte der Steirer seinen Mut nicht verloren. „Ich bin zu einem Riesenverein gekommen, war am Anfang verletzt und die Mannschaft hat gut gespielt, da muss man geduldig sein. Ich war das erste Mal in so einer Situation und bin stolz, dass ich ruhig geblieben bin“, erzählte der 23-Jährige am Mittwoch im ÖFB-Camp in Bad Tatzmannsdorf.

Der Wechsel zum Champions-League-Sieger von 2010 hat Lazaro nach eigenen Angaben gutgetan. „Wir spielen bei Inter ein komplett anderes System als im Nationalteam. Das macht mich als Spieler vielfältiger, man lernt neue Sachen dazu.“ Die Truppe von Starcoach Antonio Conte liegt nach zwölf Runden nur einen Punkt hinter Serienchampion Juventus Turin auf Platz zwei. „Ich träume vom Titel, doch die Saison ist noch lange“, erklärte Lazaro.

Vorerst aber steht für den früheren Salzburg- und Hertha-Profi die ÖFB-Auswahl im Mittelpunkt. Mit einem Punkt am Samstag im Wiener Happel-Stadion gegen Nordmazedonien könnte man die EM-Teilnahme fixieren. „Wir haben jetzt eine riesige Chance, noch dazu daheim. Wir wollen den Sack zumachen, doch wir dürfen niemanden unterschätzen und uns keine Fehler erlauben“, warnte Lazaro. An der Stimmung innerhalb der Mannschaft sollte es trotz regnerischer Bedingungen im Südburgenland nicht scheitern. „Bis auf das Wetter ist alles top“, berichtete der 27-fache Internationale (3 Tore).

Für Lazaro wäre es der erste EM-Start. 2016 schien er zwar im erweiterten Kader auf, wurde aber vor Turnierbeginn aus dem Aufgebot gestrichen. Lazaro hätte – wie mit dem damaligen Teamchef Marcel Koller abgesprochen – nur dann an der Endrunde teilgenommen, wenn sich ein anderer Spieler verletzt hätte. „Ich glaube heute noch, wenn ich in den Lehrgängen davor nicht verletzt gewesen wäre, wäre ich dabei gewesen.“

Im kommendem Sommer steht einem EURO-Auftritt, abgesehen von Verletzungspech oder einem theoretisch noch möglichen Scheitern in der Qualifikation, nichts mehr im Wege. „Dieses Mal wäre es etwas ganz Besonderes, weil ich bei der Quali von Anfang an dabei war“, meinte Lazaro.

(APA)

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