Leader RB Leipzig mit Abwehrproblem vor Freiburg-Gastspiel

Leipzig/Freiburg (APA/dpa) – Erst Bayern-Jäger, nun Gejagter – doch bei RB Leipzig werden solche Sprüche nur als Randnotiz betrachtet. Vor dem ersten Spiel als Tabellenführer der deutschen Fußball-Bundesliga bei Mitaufsteiger SC Freiburg am Freitagabend (20.30 Uhr/live Sky) herrsche in Leipzig Alltag, betonte Trainer Ralph Hasenhüttl. Schöner Alltag.

„Mit Erfolg im Rücken arbeitet es sich leichter. Wir haben aber viel zu tun, da bleibt für keinen Zeit, sich große Gedanken zu machen“, erklärte der Steirer, der sein Team „momentan für das Spannendste hält, was es in der Bundesliga“ gebe. Für das Spiel beim Tabellenzehnten in Freiburg musste er jedoch eine Lösung für das Abwehrproblem mit gleich drei Langzeitverletzten finden. „Ich habe viel Energie dafür verschwendet, wie man die Viererkette besetzt“, gestand der 49-Jährige.

Neben Lukas Klostermann und Bernardo fällt Marvin Compper mit einer Kapselverletzung aus. Und auch Kyriakos Papadopoulos ist noch nicht ganz fit. „Uns gehen im Defensivbereich langsam die Alternativen aus“, sagte Hasenhüttl, der „aufgrund der Personalnot in der Viererkette unter der Woche viel ausprobiert“ hat. „Entweder werden Stefan Ilsanker und Kyriakos Papadopoulos oder Benno Schmitz und Stefan Ilsanker auflaufen“, verriet der Erfolgscoach.

 

Die Tabellenführung spiele in seiner Mannschaft kaum eine Rolle. „Fakt ist: Wir werden mit den Erfolgen selbstbewusster. Wir wissen, wo wir herkommen, welche junge Mannschaft wir haben. Wir haben gelernt, mit den Ergebnissen nüchtern umzugehen. Die Erfolge helfen, besser zu werden. Es wäre schlimm, wenn wir jetzt aufhören würden zu arbeiten. Wir wollen nicht stehen bleiben, sondern müssen uns immer weiter verbessern. Wir wollen und werden alles so weitermachen wie bisher“, bekräftigte Hasenhüttl.

Die Spitzen der Konkurrenz und die Ansagen aus München, jetzt die ungeschlagenen Leipziger zu jagen, nahm er gewohnt humorvoll. „Wir haben durch unsere sportlichen Leistungen in ein Wespennest gestochen. Da ist es klar, dass es nun summt“, bemerkte Hasenhüttl, der vor Freiburg viel Respekt hat. „Es wird ein sehr enges Spiel, eines auf Augenhöhe. Beide Mannschaften kommen über die Laufstärke und haben eingespielte Teams. Da kann man auf Automatismen zurückgreifen. Es wird eine sehr schwere Aufgabe. Wir haben aber genug Selbstvertrauen, um auch in Freiburg zu bestehen.“

Hasenhüttl outete sich zudem als Fan von Freiburgs Trainer Christian Streich: „Er holt Optimales heraus. Der sofortige Wiederaufstieg war nicht selbstverständlich, das war seine Arbeit. Ich höre ihn auch gern reden, so lange er mich nicht an der Seitenlinie anschreit.“

Leipzig hat mit dem Mitaufsteiger, der vier von fünf Liga-Heimspielen gewonnen hat, noch eine Rechnung offen. In der abgelaufenen Zweitliga-Saison konnten die „Roten Bullen“ gegen die Freiburger nicht gewinnen. „Wir werden zeigen, dass wir es besser können als damals. Und Freiburg muss zeigen, dass sie es immer noch genauso gut können“, meinte Hasenhüttl zur Ausgangslage vor der Auftaktpartie der zwölften Meisterschaftsrunde.

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