Die Zukunft ist noch nicht greifbar, die Vergangenheit noch nicht ganz verarbeitet: Es sind diese Phasen im Leben eines Trainers, in denen man das Gefühl hat, in der Luft zu hängen. So auch derzeit für Oliver Lederer.
Nach seiner Freistellung beim Tabellenschlusslicht der tipico Bundesliga geht Oliver Lederer vor allem mit einer Person hart ins Gericht: Sich selbst. „Es ist eher schlechter geworden. Das kreide ich mir selbst auch an und das ist auch der größte Vorwurf, den ich mir selbst mache. Weil ich den einen oder anderen Wunschspieler bekommen habe, ich deren Potenzial aber nicht so in die Mannschaft einfügen konnte, wie es die Mannschaft gebraucht hätte, um besser zu werden. Von daher ist es schon sehr enttäuschend, auch für mich persönlich, dass ich da so gegen die Wand gefahren bin. Das sehe ich schon auch als persönliche Niederlage“, so der 40-Jährige im Sky-Interview.
Mit den eher ungewöhnlichen Vereinsstrukturen des SKN St. Pölten soll das Scheitern laut Lederer nichts zu tun haben. „Nichts davon, was beim SKN läuft, ist in irgendeiner Form ein Alibi oder eine Ausrede für die Performance, die ich als Trainer dort abgeliefert habe. Das lasse ich für mich selber so nie gelten“, versichert Lederer.
Mit seinem Nachfolger, Didi Kühbauer, hat die SKN-Spitze in Lederers Augen auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen: „Es ist so, dass ich am heutigen Tag der Meinung bin, dass es in der Situation in der sich der SKN jetzt befindet, dass der Didi (Kühbauer, Anm.) der Beste ist, den man bekommen konnte. Er ist einer, der mit seiner Intuition sehr vieles sehr schnell bewegen kann (…) Ich habe ihn selbst ja als Spieler erlebt und ich weiß, was er bei einem Spieler bewirken kann.“
Lederer selbst wird die Entwicklung beim SKN jedenfalls aus der Distanz beobachten und in den nächsten Wochen und Monaten versuchen, diese frustrierende Zeit abzuhaken.