Leiberl-Gate bei Nullnummer zwischen Rapid und Salzburg

(APA) Red Bull Salzburg hat es im Schlagerspiel verpasst in der Tabelle an Rapid vorbeizuziehen. Vier Tage nach dem Aus in der Champions League hatte der Meister im mit 25.300 Zuschauern beinahe ausverkauften Allianz Stadion zahlreiche Chancen, die jedoch nicht genutzt wurden. Salzburg bleibt punktegleich mit Rapid auf Platz vier. Beide könnten am Sonntagabend noch von Austria Wien überholt werden.

Vor dem Spiel beeindruckten die Rapid-Fans mit einer großartigen Choreographie

 

Im 1.500. Bundesligaspiel von Rapid stand zunächst ein abwesender Akteur im Mittelpunkt: Eine Stunde vor der Partie verkündeten die Salzburger den Wechsel von Mittelfeldspieler Bernardo zum deutschen Bundesligisten RB Leipzig. Für eine kuriose Situation sorgte Wanderson, der mit der Nummer 94 und dem Namen des Abgangs spielte. Der Fauxpas wurde schnell erkannt, Wanderson bekam ein Leiberl mit seinem Nachnamen.

Statt dem Brasilianer spielte der 17-jährige Dayot Upamecano von Beginn an. Oscar musste zudem auf Kapitän Jonatan Soriano verzichten, der an einer Muskelverletzung im Oberschenkel laborierte. Für den Torjäger stürmte Munas Dabbur, der im CL-Play-Off gegen Dinamo Zagreb keine Minute auf dem Platz stand. An die Gefahr und Präzision des Spaniers sollte der Sommerneuzugang aber bis zu seiner Auswechslung (79.) nicht herankommen.

Garcia: „Hatten nicht genug Qualität“

 

Rapid-Trainer Mike Büskens stand der verletzte Philipp Schobesberger und der aus privaten Gründen fehlende Jan Novota nicht zur Verfügung. Für den Slowaken stand Richard Strebinger im Tor.

Das anfängliche Abtasten beider Teams endete mit einem Lattentreffer der Gäste. Valon Berisha setzte einen Freistoß aus knapp 25 Metern an die Querlatte (17.). Rapid war in einer temporeichen Partie anfangs feldüberlegen, doch die besseren Chancen hatten von Beginn weg die Salzburger. Wanderson scheiterte nach einem gelungenen Konter an Strebinger (20.).

Schösswendter: „Entschlossenheit hat gefehlt“

 

Rapid deutete in der ersten Hälfte immer wieder über die Seiten Gefahr an. Eine abgefälschte Flanke von Arnor Traustason senkte sich unangenehm für Salzburg-Torhüter Alexander Walke, der mit Mühe parieren konnte (24.). Auf der Gegenseite parierte Strebinger einen abgefälschten Wanderson-Schuss gerade noch (30.).

Kurz vor der Pause spielten Wanderson und Dabbur einen Konter fahrlässig zu Ende (44.). Zuvor ließ Schiedsrichter Markus Hameter ein schwer zu beurteilendes Handspiel von Konrad Laimer im Salzburger Strafraum weiterlaufen.

In einer von seiner Spannung lebenden Partie erhöhten die Gäste den Druck und kamen durch Laimer (52.), Dabbur (61.) und Wanderson, der sein 70-Meter-Solo nicht mit dem passenden Finish krönte (54.), zu weiteren guten Möglichkeiten. Nach einem ungewöhnlichen Trikotwechsel – Wanderson trug irrtümlich eines mit einem Bernardo-Schriftzug – schien sich Salzburg zunehmend mit dem Punkt zufriedenzugeben.

Dennoch erlebte Walke weiter eine geruhsame zweite Hälfte, von der sonst so starken Rapid-Offensive war offensiv ohne den zur Pause mit einer Oberschenkelverletzung ausgeschiedenen Schwab wenig zu sehen. Doch auch Salzburg blieb bis zuletzt ohne Torerfolg – in den vergangenen 14 Duellen hatten die „Bullen“ immer getroffen.