Leipzig hält Königsklassen-Kurs – FSV-Trainer Schmidt vor dem Aus

SID – Mit der Cleverness eines Topteams hat RB Leipzig seine „Pole Position“ im Dreikampf um die direkte Champions-League-Qualifikation verteidigt und die Abstiegsängste beim FSV Mainz 05 geschürt. Trotz einer schwachen ersten Hälfte gewann der Aufsteiger am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga 3:2 (0:0) beim FSV. Damit hat der Tabellenzweite seinen Vorsprung auf 1899 Hoffenheim (vier Punkte) und Borussia Dortmund (fünf Zähler) gewahrt.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit zwei schnelle Tore gemacht und hatten dadurch ein wenig Ruhe“, sagte Leipzigs Emil Forsberg: „Am Ende wurde es aber richtig schwierig, denn die Mainzer haben nochmal alles reingehauen.“

Der Österreicher Marcel Sabitzer (48.), Nationalspieler Timo Werner (52.) und Mittelfeldstar Naby Keita (81.) besiegelten mit ihren Toren die vierte Mainzer Niederlage in Folge – das ist ein neuer Negativrekord unter Trainer Martin Schmidt, über dessen Ablösung bereits spekuliert wird.

Ganz anders sieht die Bilanz von Ralph Hasenhüttl aus: Der RB-Trainer hat alle seine vier Spiele als Coach gegen Mainz gewonnen – daran änderten auch die  FSV-Treffer durch Jairo Samperio (69.) per Foulefmeter und Yoshinori Muto (90.+1) nichts mehr. Zuvor hatte Jean-Philippe Gbamin (89.) nach einem groben Foulspiel die Rote Karte gesehen. In den Schlussminuten lagen die Nerven blank, es gab zahlreiche üble Foulspiele.

Die 26.379 Zuschauer in der Mainzer Arena sahen zu Beginn engagierte Gastgeber, die den Ernst der Lage offenbar erkannt hatten. Der FSV ging hohes Tempo, und Gbamin sorgte in der 7. Minute per Freistoß zum ersten Mal für Gefahr.

Auch nach dieser Szene bestimmten die Mainzer, die ohne Gaetan Bussmann, Emil Berggreen und den gesperrten Danny Latza auskommen mussten, das Geschehen. Levin Öztunali hatte die Führung auf dem Fuß, wurde aber abgeblockt (12.). Von den Leipzigern, bei denen Werner nach seinem auskurierten Muskelfaserriss in der 41. Minute eingewechselt wurde, war in der ersten Viertelstunde nicht viel zu sehen.

In der 21. Minute hätte Spielmacher Bojan Krkic eigentlich die verdiente Mainzer Führung erzielen müssen, das frühere „Wunderkind“ schob den Ball aber neben das am Tor. Drei Minuten später war es erneut Gbamin, der aus der Distanz Maß nahm – der abgefälschte Schuss strich knapp am Pfosten vorbei.

Die Leipziger wurden erst nach 25 Minuten etwas stärker. Yussuf Poulsen sorgte bei einem Konter für einen Hauch von Gefahr (27.). Die etwas bessere Phase der Gäste dauerte allerdings nicht lange an, der FSV übernahm wieder das Kommando – Öztunali konnte eine weitere Möglichkeit nicht nutzen (34.).

Hasenhüttl reagierte noch vor der Pause auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft und brachte den offensiven Werner für den von einem Platzverweis bedrohten Innenverteidiger Dayot Upamecano (41.).

Nach dem Seitenwechsel kam es aus Mainzer Sicht wie es kommen musste – die mangelhafte Chancenverwertung wurde durch das siebte Saisontor Sabitzers betraft. Kurz darauf legte Werner mit seinem 15. Saisontreffer nach. Danach waren die Gastgeber sichtlich geschockt, Leipzig hatte alles weitgehend im Griff.

Das änderte sich erst, als Diego Demme den Mainzer Giulio Donati im Strafraum zu Fall brachte und Samperio vom Punkt vollstreckte. In der 73. Minute hätte der eingewechselte Japaner Muto fast den Ausgleich erzielt, sein Kopfball landete am Außenpfosten.

Beste Spieler aufseiten der Mainzer waren Jhon Cordoba und Öztunali. Bei Leipzig konnten Emil Forsberg und Torwart Peter Gulacsi überzeugen.

 

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