Ljubicic überragt für den LASK – Salzburg glanzlos zurück in der Erfolgsspur

Bei Fußball-Bundesligist LASK ist wieder ein echter „Knipser“ am Werk. Leihspieler Marin Ljubicic strahlte beim 5:1-Sieg in Wolfsberg am Samstag aus der mannschaftlich starken Leistung der Linzer mit vier Toren heraus. Belohnung für die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer sind drei Zähler und die vorübergehende Tabellenführung – jener Rang, den Serienmeister Salzburg schnellstmöglich wieder einnehmen will. Der 2:0-Sieg in Hartberg war ein erster Schritt dazu.

Von einem Gala-Auftritt waren die „Bullen“ auch in der Oststeiermark ein Stück weit entfernt. In Abwesenheit des mit einer Mandelentzündung daheimgebliebenen Trainers Matthias Jaissle arbeitete sich der Ligakrösus vielmehr zu drei Punkten. Maximilian Wöber fühlte angesichts der mageren ersten Hälfte mit seinem Coach: „Vor allem die ersten 45 Minuten waren sicher nicht wohltuend für seine Regeneration und Erholung.“

Christoph Freund sah hingegen auch ob zweier von Benjamin Sesko vergebener Hochkaräter eine über weite Strecken passende Reaktion auf die Niederlage zuletzt bei Sturm Graz. „Wir sind es nicht gewohnt, so früh eine verdiente Niederlage einstecken zu müssen, deshalb war es wichtig, dass wir heute gleich wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren. Und vor allem die Intensität, Laufbereitschaft und Aggressivität auf den Platz bringen“, sagte Salzburgs Sportdirektor auf Sky.

Eine mitunter wackelende Defensive und einige Leerlauf-Minuten fielen in Hartberg nicht ins Gewicht. Man werde sich bis zur in einem Monat beginnenden Champions League noch weiter steigern, versprach Freund. Auch Philipp Köhn sucht aktuell Stabilität und Form. Der Goalie leistete sich erneut einen Patzer, der diesmal ohne Folgen blieb. Das Vertrauen in Köhn sei ungebrochen, betonte Freund und schloss ein Nachbessern auf dieser Position aus. „Grundsätzlich hat Philipp vollstes Vertrauen und macht seine Sache richtig gut.“ Freund stellte aber auch fest: „Wir haben natürlich mit Nico Mantl einen richtig talentierten Tormann, der Gas gibt und gegen Liverpool in der Vorbereitung ein überragendes Spiel gemacht hat.“

Video-Highlights: TSV Hartberg gegen Red Bull Salzburg

In Wolfsberg traf dieses Prädikat vor allem auf Ljubicic zu. Der Kroate, der bereits in den ersten beiden Bundesliga-Runden jeweils einmal getroffen hat und nun bei sechs Saisontoren hält, gab mehr als nur eine Talentprobe ab. Der Viererpack war eine Premiere für den 20-Jährigen, der von Hajduk Split mit Kaufoption ausgeliehen wurde, in dessen erst kurzer Profikarriere. „Für mich bedeutet das eine Menge, vor allem für das Selbstvertrauen ist das unglaublich wichtig“, erklärte Ljubicic nach der Partie.

Gegen die Kärntner zeigte sich der Stürmer mit den verschiedensten „Werkzeugen“ treffsicher: zweimal netzte er mit links, einmal mit rechts und ein Tor gelang mit Köpfchen. Nichtsdestotrotz präsentierte sich der Neuzugang bescheiden: „Ich muss mich in allen Belangen noch steigern – Kopfballspiel, was die Laufstärke betrifft, der linke und der rechte Fuß, auch was den Abschluss betrifft. Da gibt es noch reichlich Luft nach oben.“

Worte, die seinem Trainer gefallen dürften. „Ich glaube nicht, dass er von seiner Einstellung her jetzt abheben wird. Da passe ich schon sehr auf, dass das nicht passieren wird“, erklärte Kühbauer. Lobende Worte kamen auch von Kapitän Alexander Schlager: „Der Marin hat sich super eingefügt, er hat überhaupt keine Zeit gebraucht. Er hat sofort super Leistungen gebracht und was noch wichtiger ist, er hat einen super Charakter, ist sehr bodenständig und arbeitet an sich.“

Mit dem LASK ist heuer jedenfalls wieder zu rechnen. Kühbauer wollte in seiner Einordnung des Kantersieges „die Kirche im Dorf“ lassen. „Es wird Spiele geben wie heute, wo wirklich alles aufgeht. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir herumrennen und glauben, wir werden immer die Spiele auf diese Art und Weise abliefern. Wir müssen schon am Boden bleiben, zu verbessern gibt es immer etwas.“

Als nächstes empfängt der LASK am nächsten Sonntag (14.8.) Rapid, gegen Kühbauers Ex-Club geht es um nichts Geringeres als um die Tabellenführung. Zuvor bekommen die Linzer aber zwei Tage frei: „Das haben sie sich redlich verdient“, so Kühbauer.

(APA) / Bild: GEPA