Luxemburg als Chance – Kainz und Co. wollen sich aufdrängen

Luxemburg (APA) – Das Länderspiel am Dienstag (20.30 Uhr) in Luxemburg hat etwas von einem Casting. Viele Akteure, die zuletzt gegen Slowenien (3:0) nicht in der Startformation gestanden sind, wollen die Chance nutzen und sich nachhaltig für das österreichische Fußball-Nationalteam empfehlen.

Flügelspieler Florian Kainz darf sich berechtigte Hoffnungen machen. Mit dem Werder-Bremen-Legionär auf dem Platz hat das ÖFB-Team sechs Spiele in Folge nicht verloren. Bei der Premiere von Teamchef Franco Foda im November gegen Uruguay (2:1) war er von Beginn an aufgeboten worden. „Ich werde versuchen, mich aufzudrängen und zu empfehlen für die nächsten Spiele“, erklärte Kainz.

„Konkurrenzkampf belebt das Geschäft“

Unter Foda war er 2011 als 19-Jähriger mit Sturm Graz Meister geworden. „Franco kennt mich schon sehr lang“, sagte Kainz. „Er weiß, welche Dinge er als Trainer machen will, und die zieht er durch.“ Unter anderem die Einführung des 3-4-3-Systems. Die taktische Alternative funktionierte gegen Slowenien trotz der kurzen Vorbereitungszeit bereits sehr gut. „Jeder Spieler ist bereit, alles aufzunehmen“, begründete Kainz.

Er selbst hat in Bremen bereits auf vielen verschiedenen Positionen gespielt – auch als rechter Außenspieler in einer Fünferkette. Flexibilität ist im modernen Fußball wichtig, besonders wohl fühlt sich der 25-Jährige aber links in der Offensive. „Das habe ich mein ganzes Leben gespielt. Da kenne ich die Abläufe am Besten.“

Auf den Seiten werden nach den regenerationsbedingten Freistellungen von Stefan Lainer und David Alaba in Luxemburg Moritz Bauer und Andreas Ulmer hinter ihm agieren. „Ein bisschen Konkurrenzkampf ist ganz gut, das belebt das Geschäft“, meinte England-Legionär Bauer (26). Lainer spiele eine „herausragende“ Saison. „Ich versuche jetzt nachzulegen. Testspiele sind wichtig, damit sich alle zeigen können.“

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Die beiden Systeme – das neue 3-4-3 und das gewohnte 4-2-3-1 – machen das Team laut Bauer „unberechenbarer“. Während sich der gebürtige Schweizer („England ist die attraktivste Liga, die es gibt“) nach seinem Wintertransfer bei Stoke City gut eingefunden hat, stand Kevin Wimmer dort zuletzt nicht einmal im Kader. Der Innenverteidiger, seit seinem 18-Millionen-Euro-Transfer im Sommer der zweitteuerste heimische Kicker, ist daher auch im ÖFB-Team nur auf Abruf nominiert.

Ulmer: „Möchte meine beste Leistung bringen“

Auf dieser Liste fand sich bei Ex-Teamchef Marcel Koller zumeist auch Ulmer wieder. Unter Foda erhält der Salzburg-Routinier eine neue Chance. Sollte Alaba in Zukunft wieder einmal ins Zentrum rücken, gilt es die Linksverteidigerposition zu besetzen. Als Vertreter in der Rolle des Bayern-Stars sieht sich Ulmer in Luxemburg nicht: „Ich möchte mein Spiel machen und wie beim Club meine Leistung bringen.“

Der Gegner sei nicht zu unterschätzen, betonte Ulmer. Eine unliebsame Überraschung hat der 32-Jährige in Luxemburg bereits erlebt: 2012 war er einer von vier aktuellen ÖFB-Teamspielern, die mit Salzburg in der Champions-League-Qualifikation an Düdelingen scheiterten (0:1/a, 4:3/h). „Das möchte ich nicht wiederholen mit dem Nationalteam.“

Auch Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker und Stefan Hierländer waren damals mit dabei. Innerhalb des ÖFB-Quartetts sei die Blamage vor fünfeinhalb Jahren aber kein Thema gewesen. „Das ist schon so lange zurück. Es geht im Fußball so schnell“, sagte Ulmer. „Wir schauen nach vorne.“

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Bild: GEPA