Mama übernimmt Pflege: Alonso verlässt Krankenhaus

(SID) – Nach drei Nächten im Krankenhaus und jeder Menge medizinischer Test schlenderte Fernando Alonso bewusst entspannt aus dem „Hospital General de Cataluña“ in Barcelona. In Schlabberpuli und Jeans präsentierte sich der Formel-1-Star aus Spanien am Mittwoch den wartenden Journalisten – reckte den Daumen nach oben und winkte ein bisschen.

„Seht her, mir geht es gut, alles in Ordnung“, sollte das wohl heißen. Doch der 33 Jahre alte McLaren-Honda-Pilot muss sich nach seinem mysteriösen Unfall vom vergangenen Sonntag weiter schonen. „Er ist in sein Elternhaus in Spanien zurückgekehrt und wird sich dort weiter ausruhen und erholen“, teilte McLaren mit. Damit wird der Ex-Weltmeister auch die abschließenden und so wichtigen Testfahrten in den kommenden Tagen in Barcelona zur neuen Saison mit dem Auftakt in Australien (15. März) verpassen.

Alonso wird dabei von Ersatzfahrer Kevin Magnussen vertreten. Der Däne wird sich mit dem britischen Stammpiloten Jenson Button die Arbeit teilen. „Ich werde mein Bestes geben, um den Wagen für Melbourne vorzubereiten“, twitterte Magnussen.

Doch einen Alonso kann er natürlich nicht ersetzen. Für McLaren-Honda, mit großen Ambitionen ins Jahr gestartet, ist das der nächste herbe Rückschlag. Das Auto scheint ohnehin nicht schnell genug zu sein, der neue Motor von Honda einfach zu schwach, und jetzt ist auch noch der große Star angeschlagen. McLaren machte in seiner Stellungnahme keine Angaben dazu, ob Alonso beim Saisonstart wieder im Auto sitzen kann.

Ohnehin ist der Alonso-Crash für den Traditionsrennstall zu einem einzigen Desaster ausgewachsen. Viel zu lange schwieg das Team zu den Gründen des Unfalls, so dass wilde Spekulationen die Runde machten. Alonso sei rund zehn Minuten bewusstlos gewesen, er habe einen Stromschlag erlitten hieß es zwischendurch. McLaren sprach stattdessen lapidar von einem normalen Unfall – obwohl Alonso am Sonntag mit dem Helikopter in die Klinik gebracht wurde und dort drei Tage lang durchgecheckt wurde. Nach Informationen der BBC interessiert sich nun auch der Automobil-Weltverband FIA genauer für die Unfallursache. McLaren machte eine ungewohnt heftige Windböe für den Unfall verantwortlich. Alonso trug letztendlich „nur“ eine Gehirnerschütterung davon.

Doch im Fahrerlager war und ist sein Crash das Gesprächsthema – gerade weil die Umstände so mysteriös sind. Sebastian Vettel (27) befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls hinter seinem Vorgänger bei Ferrari. „Er war direkt vor mir. Er war relativ langsam – ich schätze so 150 km/h. Er ist dann einfach rechts rübergezogen – es sah gar nicht wie ein Unfall aus. Er ist dann ein paar mal an der Mauer angeschlagen. Dann habe ich ihn aus den Augen verloren“, sagte der Heppenheimer nachher. Nun hat Alonso offenbar gut gelaunt das Krankenhaus wieder verlassen – und soll zu Hause bei Mama wieder richtig fit werden.