Marc Janko: „Ein Spiel auf Augenhöhe, Salzburg muss sich vor den ganz großen Namen nicht verstecken“

  • Jesse Marsch: „Wir sind nahe dran, haben aber zu viele Gegentore erhalten“
  • Carlo Ancelotti: „Am Ende hat sich die Qualität meiner Mannschaft durchgesetzt“
  • Zlatko Junuzovic: „In Napoli ist alles drin, wir können dort auch gewinnen“
  • Andreas Ulmer: „Es schmerzt, egal ob man auswärts oder daheim verliert“
  • Christoph Freund: „Die Champions League ist einfach das Größte, darauf haben wir so lange hingefiebert“
  • Alfred Tatar: „Es war das Schlüsselspiel, das Tor für den Aufstieg ist für Salzburg verschlossen“

 

Der FC Salzburg verliert gegen den SSC Napoli mit 2:3 am dritten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Champions League. Die wichtigsten Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria HD.

 

FC Salzburg – SSC Napoli, 2:3 (1:1)

Schiedsrichter: Clement Turpin (FRA)

 

Jesse Marsch (Trainer FC Salzburg):

…nach dem Spiel: „Ein guter Gegner. Wir haben gut gespielt, sie sind so schlau, auch in ihren Bewegungen, das ist schwierig zu verteidigen. Es sind drei Champions-League-Spiele gespielt und wir haben zu viele Gegentore erhalten. Der Zeitpunkt der Gegentore war auch nicht gut. Wir müssen vom Anstoß weg besser verteidigen nach dem 2:2. Das war zu viel Freiraum. Der Schuss war nicht einfach für Carlos (Miguel Coronel, Anm.), er war abgefälscht. Carlos war gut im Spiel nach der Verletzung von Cican (Stankovic). Wenn man einen Fehler gegen so eine Mannschaft macht, wird es immer gefährlich. Die Botschaft zur Halbzeit war, dass dieses Spiel ein taktisches Spiel ist, wir müssen in der zweiten Halbzeit taktisch besser sein.“

…über Erling Haaland: „Es war klar, dass Erling den Elfmeter schießt. Das zweite Tor war so wichtig für uns. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber er ist immer gefährlich.“

…über das aberkannte Tor von Erling Haaland durch den VAR: „Für mich ist es nicht so klar, weil der Ball vom Gegner kommt.“

…mit einem Zwischenfazit nach drei gespielten Runden in der Champions-League-Gruppenphase: „Wir sind nahe dran, haben in jedem Spiel gut gespielt, wir müssen in der Verteidigung besser werden. Wir brauchen eine Top-Leistung über 90 Minuten in Neapel. Alexander Walke ist nahe an 100 Prozent, wir werden sehen, wir haben drei gute Torhüter. Hoffentlich ist es für Cican nicht so schlimm.“

 

Zlatko Junuzovic (FC Salzburg):

…nach dem Spiel: „Es war ein sehr intensives Spiel, wir mussten taktisch clever agieren. Napoli ist eine abgezockt Mannschaft und hat individuell starke Spieler. Wir waren im Spiel drin, die Gegentore waren zu billig. Nach dem 2:2 haben wir alles bisschen in der Hand und dann bekommen wir ein zu billiges Tor. Natürlich spielen wir (in Neapel) auf Sieg. Wir waren gut, eine super Leistung, aber Napoli war sehr stark. Wir müssen daran arbeiten, können uns weiterentwickeln, denn wir haben viele junge Spieler. In Napoli ist alles drin, wir können dort auch gewinnen. Mit diesem Selbstvertrauen fliegen wir dorthin.“

 

Erling Haaland (zweifacher Torschütze, FC Salzburg):

…nach dem Spiel: „Wir haben nur zwei Tore geschossen und drei bekommen. Die Emotionen waren von 100 auf 0 nach dem 2:3. Es ist sehr hart, aber wir denken von Spiel zu Spiel und werden am Ende weiterschauen.“

 

Andreas Ulmer (FC Salzburg):

…nach dem Spiel: „Bitter, wenn man gleich wieder einem Tor nachlaufen muss. Wir hätten besser hinter dem Ball stehen müssen, machen den Ausgleich und wollen auf das dritte Tor spielen. Napoli nutzt das mit seiner großen Qualität gleich aus. Wir haben einige gute Möglichkeiten rausgespielt, es ist eine Top-Mannschaft in Italien und Europa, die können gut verteidigen. Es sind noch drei Spiele, schauen wir was möglich ist. Unser Ziel ist international über den Winter dabeizubleiben. Es schmerzt, egal ob man auswärts oder daheim verliert.“

 

Takumi Minamino (FC Salzburg):

…im Videobeitrag vor dem Spiel: „Die japanische Mentalität ist ruhiger als die europäische. Ich bin auch ruhiger. Es freut mich sehr, dass wir jetzt eine Champions-League-Mannschaft sind. Gegen diese starken Gegner genieße ich es sehr. Gegen Liverpool an der Anfield Road war eine besondere Nacht für mich, seit der Kindheit ist es ein Traum von mir an der Anfield Road zu spielen. Das werde ich nie vergessen. Mein Deutsch wird, hoffe ich, immer besser. Ich kann jetzt mit den Mitspielern auf Deutsch sprechen. Das ist vielleicht auch ein großer Faktor, um gut zu spielen.“

 

Christoph Freund (Sportdirektor FC Salzburg):

…vor dem Spiel: „Minamino und Hwang sind sehr wichtige und super Typen. Sie sind extrem fleißig gegen den Ball, das ist wichtig damit Erling (Haaland, Anm.) Räume vorfindet. Beide sprechen schon sehr gut Deutsch und sind tolle Mitglieder der Mannschaft. Minamino spürt das extreme Vertrauen vom Trainer. Er hat jetzt eine Führungsrolle übernommen, versteht alles und macht unglaubliche Wege, ein absoluter Teamplayer. Es hat immer wieder Anfragen für ihn gegeben, wir haben dann mit ihm diskutiert, dass es noch nicht der ideale Zeitpunkt ist. So gut wie er jetzt drauf ist, war er noch nie. Die Champions League ist ein Traum, das ganze Rundherum ums Stadion auch. Die Champions League ist einfach das Größte und darauf haben wir so lange hingefiebert. Wir genießen es und wollen richtig guten Fußball spielen. Die Vorfreude ist riesig. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, aber wir wissen schon gegen wen wir spielen. Es kommt auch auf den Spielverlauf an.“

 

Carlo Ancelotti (Trainer SSC Napoli):

…nach dem Spiel: „Es war schwierig, wir sind gut gestartet und am Ende hat sich die Qualität meiner Mannschaft durchgesetzt. Es war ein sehr wichtiges Spiel, wir müssen uns verbessern. Für Mertens ist es ein Riesenerfolg und sehr wichtig, dass wir die drei Punkte gemacht haben.“

 

Marc Janko (Sky Experte):

…nach dem Spiel: „Ein Spiel auf Augenhöhe, ein offenes Spiel. Am Ende des Tages haben Kleinigkeiten entschieden, Napoli war ein Stück weit abgezockter. Eine sehr gute Leistung von Haaland – wie er sich in die Zweikämpfe geworfen hat und die Wucht, die er auf den Platz bringt, ist schon Klasse. Das 2:3 darf dir so kurz nach dem Ausgleich so nicht passieren, da muss man hinten nah am Mann dran sein. Diese berühmte Kaltschnäuzigkeit hat den Ausschlag gegeben. Man muss sich auch vor den ganz großen Namen nicht verstecken, man kann phasenweise mitspielen. Erfahrungen sammeln, die Kleinigkeiten haben entschieden. Man kann mit erhobenem Haupt rausgehen und darauf aufbauen, man kann gegen jede Mannschaft bestehen. Er (Jesse Marsch, Anm.) lebt das wie kaum ein anderer Trainer, ich traue ihm zu, dass er der Mannschaft diese Positivität zuspricht.“

…über das bevorstehende Duell mit Rapid am Sonntag in der Bundesliga: „Rapid wird aggressiv in die Zweikämpfe gehen und ich bin gespannt, wie Salzburg reagiert. Salzburg kann durchwechseln und verliert keine Qualität. In erster Linie ist (das Spiel heute) für den Kopf heute schwer, weil man sich zumindest einen Punkt ausgerechnet hat. Man muss die Kirche im Dorf lassen, man hat gegen eine große Mannschaft gespielt, da kann man noch nicht in allen Phasen des Spiels ebenbürtig sein, das ist auch normal.“

 

Alfred Tatar (Sky Experte und heutiger Co-Kommentator):

…nach dem Spiel: „Napoli war heute eine Nummer zu groß, es wäre mehr möglich gewesen, das Tor zum 3:2 für Napoli war zu billig. Aus dem Nichts ist dieses Tor gefallen. Dass Napoli so ein Geschenk annimmt und so ein Spiel nachhause spielt, ist klar, diese Qualität haben sie. Salzburg ist um mehr als 10 Kilometer mehr gelaufen und Napoli hat gewonnen, durch eine perfekte Raumaufteilung. Das Stellungsspiel war sehr gut. Man ist an einem hervorragenden SSC Neapel gescheitert. Es war das Schlüsselspiel, das Tor für den Aufstieg ist verschlossen, weil ich glaube, dass Napoli im Heimspiel den nötigen Punkt holt und alles in trockenen Tüchern hat.“