Marcel Hirscher meldet sich im EIltempo im Kampf um die Kugeln zurück

Val d’Isere (APA) – Marcel Hirscher mischt schon wieder voll im Kampf um die Führung im alpinen Ski-Weltcup mit. Der Salzburger pirschte sich binnen acht Tagen in drei Technikrennen inklusive Kontinentenwechsel und Jetlag bis auf elf Punkte an den neuen Leader Henrik Kristoffersen heran, nachdem er davor lediglich die 14 Punkte vom 17. Platz im Levi-Slalom auf dem Konto gehabt hatte. Nächste Station: Alta Badia.

Nicht einmal vier Monate nach seinem Knöchelbruch ist Hirscher in beiden technischen Disziplinen erneut Siegläufer, seinem insgesamt 23. Erfolg im Riesentorlauf – errungen in Beaver Creek – ließ er exakt eine Woche danach am Sonntag in Val d’Isere Slalom-Triumph Nummer 21 folgen. Am Tag davor hatte der 28-Jährige im Val-d’Isere-„Riesen“ nach Halbzeitführung Rang drei bzw. 60 Zähler ergattert.

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Die vergangenen, für ihn intensiven Wochen mit dem scheinbar erfolgreichen Aufholen des Trainingsrückstands haben Hirscher allerdings Substanz gekostet. Schon am Samstag hatte er gemeint, dass nicht mehr viel Körner übrig seien. Umso bemerkenswerter erscheint der Torlauf-Sieg von Halbzeitrang acht aus. „Jetzt werde ich aber ein bisschen Ruhe geben und dann das körperliche Training forcieren“, verriet der ÖSV-Star vor der Abreise aus dem französischen Wintersport-Ort.

Im alten Jahr stehen für Hirscher noch vor Weihnachten am Sonntag und Montag Spezial- und Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia sowie zwei Tage vor dem Heiligen Abend der Slalom-Klassiker in Madonna di Campiglio auf dem Programm. Seine Ski-Einheiten in dieser Woche werden ausschließlich dem Riesentorlauf-Schwung gewidmet, erst danach, in den Tagen vor Madonna, möchte sich der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger den engeren Torabständen widmen.

Auch kleine Kugeln im Visier

Klar ist aber schon jetzt, dass Hirscher in der Olympia-Saison neben der großen auch die kleinen Kugeln im Visier haben darf. Im Riesentorlauf-Weltcup liegt er in Front, im Slalom ist er hinter Kristoffersen Zweiter. „Es ist alles viel schneller gegangen als erwartet“, räumte Hirscher ein. Das Zurückgreifen auf seine Erfahrung und Reflexe hätte aber sogar im Schneegestöber von Val d’Isere funktioniert. „Die Verhältnisse waren für mich völlig neu, wir haben so etwas noch nie trainiert.“

Kristoffersen musste sich Hirscher im Slalom 39/100 geschlagen geben und sprach ernsthaft an, wie notgedrungen heuer Hirscher in der nächsten Saison-Vorbereitung vielleicht weniger zu trainieren. „Das ist überlegenswert“, meinte der 23-Jährige. Dafür wolle er aber beobachten, wie sich Hirschers Form im Lauf der Saison weiter entwickle. Auf seine Weltcupführung gibt der Norsker nicht viel. „Schöner wäre es, wenn ich sie in Aare (Weltcup-Finale, Anm.) hätte.“

Alta Badia ist auch die nächste Station für Michael Matt und Marco Schwarz, in Val d’Isere Slalom-Vierter und -Neunter. Die beiden hatten als 25. bzw. 17. des „Val“-Riesentorlaufs entsprochen, wollen sich in dieser Disziplin weiter stabilisieren. Manuel Feller freut sich nach den Riesentorlauf-Plätzen vier (Beaver Creek) und acht ebenfalls auf Alta Badia. Im Slalom schied er hingegen erneut aus, nach Zwischenbestzeit. „Ein reiner Konzentrationsfehler“, urteilte Slalom-Coach Marko Pfeifer.

Bild: GEPA