Marco Grüll nach Rieder Aufholjagd: „Wir geben nie ein Spiel auf. Es ist alles möglich“

  • Andreas Heraf zum Jubel in der Kabine nach dem Sieg: „Man versteht sein eigenes Wort nicht, aber das haben sich die Jungs auch verdient“
  • Markus Schopp: „Wir haben uns bei drei Standardsituationen verhalten wie eine Jugendmannschaft“
  • Stefan Rakowitz: „Es ist natürlich ärgerlich, mit einem 2:1 in die Kabine zu gehen und dann noch das Spiel herzuschenken“
  • Anton Pfeffer zur Rieder Aufholjagd: „Das ist das Salz im Fußball“

SV Guntamatic Ried gewinnt 3:2 gegen TSV Prolactal Hartberg. Die Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

SV Guntamatic Ried – TSV Prolactal Hartberg 3:2 (1:2)
Schiedsrichter: Andreas Heiß

Andreas Heraf (Trainer SV Guntamatic Ried):
…über den Jubel in der Kabine nach dem Sieg: „Man versteht sein eigenes Wort nicht, aber das haben sich die Jungs auch verdient.“

…über den Spielverlauf: „Wir waren in der ersten halben Stunde nicht im Spiel, da ist viel unglücklich gelaufen, aber ich nehme viel Positives mit heute und es ist ganz wichtig für die Jungs zu sehen, dass man wieder gewinnen kann. Auch wenn es ein wenig glücklich war, die Mannschaft hat Unglaubliches gezeigt, was Willen und Einsatzbereitschaft anbelangt. Diese drei Punkte zu holen heute, war ganz wichtig für den Kopf.“

…über einen möglichen weiteren Saisonverlauf: „Es wird brutal eng bleiben bis zum Schluss, aber wir haben mit den drei Punkten unsere Hausaufgabe gemacht. Wenn wir davon ausgehen, dass Hartberg mitunter die beste Mannschaft in der unteren Gruppe ist, müssen wir wissen, dass wir gegen jeden etwas holen können.“

…über seine Zusammenarbeit mit Gerald Baumgartner und seinen Einfluss auf die Trainerentscheidungen: „Wir hatten große Auffassungsunterschiede, wie man mit anderen Menschen umgeht. Da war für mich klar, dass kein Platz für mich ist. Dann geht man getrennte Wege und ich habe den Verein dann weiter verfolgt und dass ich jetzt hier sitze ist ein coole Geschichte. Ich habe letzten Sommer in keinster Weise versucht, Gerald Baumgartner abzusägen und auch jetzt nicht Miron Muslic. Ich habe versucht, mit Miron die Liga zu halten. Wenn er die Entscheidung getroffen hat, sich zurückzuziehen, dann zeigt das Größe, hat aber nichts mit mir zu tun.“

…über seine Ambitionen als Trainer: „Klar hofft man, wenn es uns gelingt die Liga zu halten, dass man im nächsten Jahr den Andi Heraf auch einplant, aber momentan möchte ich mich auf die nächsten zehn Spiele konzentrieren.“

Marco Grüll (SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel: „Wenn du nicht gewinnst, ist das Selbstvertrauen von der ganzen Mannschaft sehr weit weg. Ein Dreier ist immer wichtig auch für den Kopf. Es war ganz wichtig, nicht nur für mich sondern für die ganze Mannschaft. Wir haben nach 30 Sekunden das 0:1 bekommen. Wir sind aber immer besser ins Spiel gekommen. Das 0:2 war bitter und dann hatten wir das Glück, dass sie den Elfer verschießen. Dann waren wir ebenbürtig und schlussendlich haben wir gewonnen. Wir geben nie ein Spiel auf. Es ist alles möglich. Es wird auch in Zukunft ein beinharter Abstiegskampf sein. Mir ist scheißegal wie wir spielen, Hauptsache wir gewinnen am Ende die Partie.“

..über seinen Doppelpack: „Jeder erwartet sich mehr. Es ist immer schwierig, wenn man in der Krise ist und für mich waren die zwei Tore eine große Erleichterung.“

Markus Schopp (Trainer TSV Prolactal Hartberg):
…über das Spiel: „Eine komplett unnötige Niederlage. Das Spiel hätte nach 34 Minuten komplett für uns entschieden sein müssen. Es ist nicht nur der Elfmeter, sondern auch eine klare gelb-rote Karte, die in der 21. Minute gegeben hätte werden müssen (Anm.: Fouls durch Stefan Nutz). Es sind so viele Sachen, wo das Spiel schon zu unseren Gunsten hätte entschieden sein müssen. Dann genügen ein paar unachtsame Minuten, wo du nicht gut verteidigst, deswegen muss die Niederlage uns zugeschrieben werden. Wir haben uns bei drei Standardsituationen verhalten wie eine Jugendmannschaft. Das wissen sie und das ist etwas, was mich nachdenklich stimmt. Wir sind goldig ins Spiel gestartet. Es sind nachher dann Kleinigkeiten, wo man die Unerfahrenheit spürt und so etwas wird schnell bestraft auf so einem Niveau.“

Stefan Rakowitz (TSV Prolactal Hartberg):
…über das Spiel: „Wir sind sehr gut in die Partie hineingestartet und haben noch die eine oder andere Chance gehabt in der ersten Halbzeit. Dann haben wir bitter den Anschlusstreffer bekommen. Es ist natürlich ärgerlich, mit einem 2:1 in die Kabine zu gehen und dann noch das Spiel herzuschenken. Das ist bitter, auch dass man den Elfmeter nicht nutzt. Das kann jedem passieren.“

…zur vermeintlichen Favoritenrolle: „Ich weiß nicht, ob wir uns die Favoritenrolle aufgebürdet haben. Wir müssen trotzdem weiter von Spiel zu Spiel schauen.“

Anton Pfeffer (Sky Experte):
…über die Leistung von SV Ried: „Niemals eine Partie aufgeben – das hat diese Mannschaft heute verinnerlicht. Sie haben an sich geglaubt und weitergespielt und sich Chancen erarbeitet, deswegen ist es nicht unverdient, dass sei heute als Sieger vom Platz gehen.“

…über das Spiel: „Die Hartberger waren sehr gut drinnen im Spiel. Wie das so ist, vergibt man einen Elfmeter und scheidet erschütternd in der Partie aus. Das ist das Salz im Fußball, deswegen ist es so interessant.“

Walter Kogler (Sky Experte):
…über die Leistung von SV Ried: „Sie werden das Positive mitnehmen aus diesem Spiel. Ried hat Hartberg sehr viel angeboten in den ersten 30 Minuten. Ried hat in der ersten Halbzeit versucht, nach vorne etwas zu bewegen, mehr als in den letzten zwei Runden. Sie hatten heute auch das Quäntchen Glück.“

…über die Leistung der Hartberger: „Sie haben spielerisch heute nicht enttäuscht. Vielleicht war es heute für die Hartberger zu einfach, 2:0 zu führen. In der Defensive waren sie dann zu nachlässig. Es ist oft so, wenn du im Spiel so einfach eine Überlegenheit hast, legst du zu wenig Konsequenz an den Tag und das wird dann bestraft.“

…über den Abgang von Miron Muslic: „Er ist mit viel Energie hingekommen, wollte es zum Besseren wenden, hat aber gleich gemerkt, dass es nicht so einfach ist. Er hat irgendwann vielleicht auch den Glauben verloren, dass er das auch mit Mannschaft erreichen kann. Es ist nicht schön für alle Beteiligten, aber vielleicht besser so.“