Markus Schopp enttäuscht: „Fußball ist oft extrem bitter“

  • Brigitte Annerl: „Am Ende des Tages hat uns eine Minute getrennt von der Meistergruppe.“
  • Sascha Horvath: „Die nächsten Tage werden sicher extrem bitter, wenn man dann auf die Tabelle schaut.“
  • Rene Swete: „Jetzt ist natürlich die Stimmung am Nullpunkt in der Kabine.“
  • Marc Janko: „Es wäre viel drinnen gewesen. Aber das ist Fußball. Manchmal geht er rein, manchmal nicht. Das ist wie verhext.“

TSV Prolactal Hartberg spielt Unentschieden gegen den spusu SKN St. Pölten mit 3:3. Die Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

TSV Prolactal Hartberg – spusu SKN St. Pölten, 3:3 (0:1)

Schiedsrichter: Josef Spurny

Markus Schopp (Trainer TSV Hartberg)
…vor dem Spiel: „Wir gehen immer davon aus, dass wir dafür 32 Runden brauchen. Die Meisterschaft endet ja nicht mit dem heutigen Spieltag. Es geht ja noch mit mindestens zehn Spielen weiter. Wir wissen von wo wir kommen. Wo wir hinwollen. Es wäre eine tolle Geschichte, aber dafür muss man was machen.“

…vor dem Spiel, über die Rolle von Andreas Lienhart: „Er ist ein Spieler der uns in der Größe ein bisschen was gibt. Andi ist ein extrem wichtiger Mentalitäts-Spieler für uns. Er freut sich auf solche Spiele.“

…über das Spiel: „Wenn man so einen Modus hat, wo nach 22 Runden sich alles zusammenspitzt, dann es ist auf der einen Seite bitter, dass man so knapp vor Schluss noch einen Treffer kassiert, auf der anderen Seite ist es eine Situation, die wir richtig einordnen müssen. Ich glaube, dass wir heute ein gutes Spiel gemacht haben. Wir sind zurückgekommen aus einer ganz schwierigen Situation. Elfmeter verschossen und paar Chancen vergeben, Ein Gegner hat auf unsere Fehler gewartet. Aber ansonsten war es vom Ablauf her sehr dramatisch.“

…was macht es mit einer Mannschaft in letzter Minute einen Treffer zu kassieren: „Es gibt kein Loch. Wir hatten von Tag Eins aus, ein ganz klares Ziel. Wir wollen in der Liga bleiben. Wenn man die Möglichkeit hat, dies nach 22 Runden zu erreichen, dann ist das toll. Aber es ist nicht so, dass die Welt zusammenbricht. Wir haben jetzt noch zehn Spiele. Jetzt ist es halt in der Qualifikationsrunde. Auf die freuen wir uns sehr. Es werden extrem harte Kämpfe. Aber ich glaube, die Mannschaft entwickelt sich einfach in eine extrem gute Richtung. Wir haben jetzt halt wieder eine Situation, wo uns das Glück nicht verfolgt. Aber das ist ok. Irgendwann kommt das auch mal wieder zurück. Mit 29 Punkten nach 22 gespielten Spieltagen haben wir viele Punkte gemacht. Das ist nicht selbstverständlich für Hartberg.“

…welche Worte er an die Mannschaft nach der Partie gerichtet hat: „Fußball ist oft extrem bitter. Es gibt wunderschöne Momente. Wir hatten letztes Jahr einen Moment gegen den LASK, wo du hoch verlierst und du bist trotzdem in der Meistergruppe gewesen. Das war ein unglaublich schöner Moment. Und dann gibt es eben auch diese Momente, die weniger schön sind. Das gehört alles zusammen. Das macht das Spiel unglaublich schön und interessant. Deswegen lieben wir auch alle dieses Spiel.“

Sascha Horvath (TSV Hartberg)
…über das Unentschieden: „Wir gehen mit 1:0 in den Rückstand. Wir haben zwar gut gespielt, aber haben keine Chancen herausgearbeitet. Dann drehst du die Partie und bekommst dann in der letzten Minute den Ausgleichstreffer. Da sind wir selber schuld daran. Da müssen wir besser gemeinsam verteidigen. Aber so ist der Fußball.“

…was das Unentschieden bedeutet: „Man hat’s ja gesehen, wie wir beim 3:2 alle zueinander gelaufen sind und uns gefreut haben. Dann bekommst du aber das Tor. Das ist extrem bitter.“

…was so eine Niederlage mit der Mannschaft macht: „Die nächsten Tage werden sicher extrem bitter, wenn man dann auf die Tabelle schaut. Jetzt müssen wir halt punkten, damit wir Siebter werden. Das soll unser Ziel sein.“

Rene Swete (TSV Hartberg)
…über das Unentschieden: „Jetzt ist natürlich die Stimmung am Nullpunkt in der Kabine. Wir haben unglaublich viel investiert und haben einen richtig großen Charakter gezeigt.“

…über den späten Ausgleichstreffer: „Ja es beginnt mit der Situation davor. Der Ball kommt in den Sechzehner, dann hat auf einmal der Flecker zwei Gegenspieler. Er wehrt aber den Eckball ab und dann verteidigen wir einfach nicht gut. Es ist aber so wie es ist. Es ist schmerzhaft. Es tut sehr weh, aber im Endeffekt muss man auch sagen, dass es sich Tirol ganz einfach auch verdient hat. Man muss ihnen da gratulieren.“

…was es für Hartberg bedeutet, nachdem sie heute viel Charakter gezeigt haben: „Das ist eine Eigenschaft, die uns seit dem Aufstieg auszeichnet. Das ist ein Merkmal von uns. Es überrascht mich in keinster Weise. Momentan können wir uns von dem Charakter aber auch nichts kaufen. Für die Zukunft ist es aber ein wichtiger Baustein für uns.“

Brigitte Annerl (TSV Hartberg Präsidentin)
…über das Spiel: „Es war ein bisschen eine Achterbahn der Gefühle. Was ich heute sehen durfte, war eine total couragierte Mannschaft. Die kampfwillig und mutig aufgetreten ist und alles gegeben hat.“

…wie die Partie für sie war: „Alleine durch die Tatsache, dass wir mehrmals in Rückstand geraten sind. Wir haben uns dann aber zurückgekämpft. Es war Wahnsinn. Am Ende des Tages hat uns eine Minute getrennt von der Meistergruppe. Das ist natürlich emotional enttäuschend.“

…was die Partie ausgezeichnet hat: „Ich würde mir die Überschrift wünschen, wir haben gekämpft, wir haben alles gegeben und heute war das Spielglück einfach nicht auf unserer Seite. Das gehört auch dazu.“

…was Hartberg auszeichnet: „Es ist der Zusammenhalt. Wenn’s drauf ankommt, dann sind wir da. Heute war einfach viel gegen uns.“

Robert Ibertsberger (Trainer SKN St. Pölten)
…über das Spiel: „Zuerst ein verschossener Elfer von Hartberg. Dann gehen wir zweimal in Führung. Sind dann 3:2 hinten. Trotzdem sehr gute Moral gezeigt, großes Lob an die Mannschaft. Dann hast du noch eine Riesenchance zum Siegestreffer. Ich glaube, es war 5 gegen 2. Dann spielen wir es nicht gut fertig. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass wir gerne den Punkt mitnehmen. Wenn man hinten ist und dann noch den Ausgleichstreffer zu erzielen und dann schafft du es tatsächlich auch. Dann hast du gleich noch eine Riesenchance. Das Spiel ist ganz schwer einzuordnen.“

…wie das Spiel emotional einzuordnen ist: „Ganz schwierig. Grundsätzlich war es ja so, dass in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel Fußball gespielt worden ist. Was mich trotzdem ärgert ist, wie wir in der Box verteidigt haben. Das war nicht gut genug. Auf der anderen Seite kommen wir immer wieder zurück. Es ärgern mich ein paar Sachen. Aber es freut mich auch, dass wir wieder ein paar Tore gemacht haben. Und auch gewisse Moral gezeigt haben. Die wir in ein paar letzten Spielen vermisst haben. Das war ein starkes Zeichen der Mannschaft.“

…was er sich über die Länderspielpause hinweg in Sachen seiner Person von der Vereinsführung erwartet: „Ich lass es mal auf mich zukommen. Grundsätzlich wäre es gut Klarheit reinzubekommen. Auf der anderen Seite habe ich noch nichts konkretes gehört, ob es in irgendeine Richtung gehen soll.“

Georg Zellhofer (Sportdirektor SKN St. Pölten)
…über einen möglichen Traineraustausch: „Man muss das ganze mal in Ruhe sacken lassen und analysieren. Für mich ist es aber keine Option. Ich glaube, wir haben mit der Vertragsverlängerung gezeigt, dass wir Vertrauen in den Robert haben. Es ist sicherlich keine leichte Phase für den Trainer. Aber die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie intakt ist. Sie kämpfen, sie laufen, sie haben eine gute Körpersprache. Zuhause fällt es uns richtig schwer zu punkten. Da nehmen wir uns viel Butter vom Brot. Wir hätten es bei weitem einfacher, wenn wir dort die Spiele halbwegs positiv realisieren könnten“

Hans Krankl (Sky Experte)
…über Hartberg: „Sie werden kein Problem haben in der Qualifikationsgruppe. Sie sind heute im letzten Moment ausgeschieden. So wie das große Glück und die Freude bei den Tirolern ist, so ist die Traurigkeit bei den Hartbergern. Aber das ist so im Fußball, wenn man verliert. Man braucht sich um die Hartberger aber keine Sorgen machen.“

Marc Janko (Sky Experte)
…über Hartberg: „Das nötige Spielglück war heute nicht auf ihrer Seite. Das hat den Ausschlag gegeben. Es wäre viel drinnen gewesen. Aber das ist Fußball. Manchmal geht er rein, manchmal nicht. Das ist wie verhext.“