Maximilian Hofmann: „Es ist einfach nur verdammt unnötig und eine richtig blöde Niederlage“

  • Gerhard Schweitzer über Marco Grüll: „Da sind wir noch lange nicht am Zenit“
  • Marco Grüll über seinen Marktwert: „Ich will einfach gut Fußball spielen und ob der jetzt steigt oder nicht, das sollen andere entscheiden“
  • Samuel Sahin-Radlinger: „Ich glaube, da schweißt sich jetzt ein bisschen was zusammen bei uns“
  • Manfred Nastl: „Die Rieder haben es gut gemacht“
  • Constantin Reiner: „Ich glaube, für die Zuschauer war es geil anzuschauen“
  • Hans Krankl: „Eine 3:2-Fürung muss ich auswärts über die Zeit bringen“

SV Guntamatic Ried gewinnt gegen SK Rapid Wien mit 4:3. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

SV Guntamatic Ried – SK Rapid Wien 4:3 (2:1)

Schiedsrichter: Rene Eisner

Gerhard Schweitzer (Co-Trainer SV Guntamatic Ried):
…auf die Frage, ob es einen Schweitzer-Effekt gegeben habe: „Nein. Das ist, glaube ich, auch respektlos gegenüber dem Trainer, der zuhause liegt und dem wir alles Gute wünschen. Eines ist richtig: Wir konnten nun in den letzten zwei Wochen ruhig arbeiten. Nach der schwierigen Corona-Geschichte und ein, zwei Verletzten sind Langzeitverletzte zurückgekommen und ich denke, wir konnten diese in den 14 Tagen gut herrichten, der ganze Kader war zusammen. Der Hartberg-Sieg wirkt dann auch noch ein bisschen, keine Frage. Es waren wirklich gute zwei Wochen und ich denke, sie haben es gut gemacht.“

…auf die Frage, ob man heute wieder die Rieder Tugenden an den Tag gelegt habe: „Es ist relativ einfach: Es war ja jahrelang in der Bundesliga so, wenn Ried nicht 10 bis 15 Prozent mehr läuft als der Gegner, nicht aggressiver ist als der Gegner hier in dieser Josko Arena, dann gibt es Schmerzen. Und wenn man das nicht macht, dann haben wir – auch ein bisschen mit Glück – Freude.“

…über Marco Grüll und ob er bei ihm ins Schwärmen komme: „Ich habe etwas gesehen beim 2:2, das war nicht so gut. Aber die Stärken hat er gut ausgespielt. Ich denke an den Assist und das letzte Tor war ein toller Konter. Immer weiter so. Da sind wir noch lange nicht am Zenit. Das ist ein Stein zum Schleifen, da gibt es viel Arbeit und das ist der Beginn.“

…darüber, was er Grüll raten würde für die Zukunft: „Als erstes würde ich ihm raten, morgen gut zu regenerieren, weil so gehört es sich. Das Handy auszuschalten würde ich ihm dann raten, wegen der Berater etc. Und dann würde ich die Leistung, wenn möglich zementieren, verbessern und mehr Tore – und dann schauen wir, was rauskommt. Wenn er das Gegenteil macht, dann gibt es Probleme.“

…über sein Einspringen als Cheftrainer: „Es ist eine Geschichte, die sich leider wiederholt. Es wurde eh viel darüber diskutiert. Es war im Sommer so, dass er mich gebeten hat eventuell ins Trainerteam zu kommen, was ja keine 100 prozentige Sache ist, weil das mit meinem täglichen Brot nicht so ganz gut vereinbar ist. Aber jetzt leider Gottes mit seiner Erkrankung ist das halt der Fall und so haben wir uns diese Woche darauf vorbereitet.“

…vor dem Spiel zu seiner Aussage, dass er während des Spiels keinen Kontakt zum erkrankten Cheftrainer Gerald Baumgartner haben werde und warum er dies so handhaben wird: „Weil ich eigentlich keinen Trainer kenne, der während des Spiels sein Handy auspackt und telefoniert.“

…vor dem Spiel auf die Nachfrage, ob es ein Co-Trainer von ihm machen werde: „Wir haben natürlich die Möglichkeiten zu telefonieren, das ist ja keine Frage. Aber ich persönlich werde das nicht an der Linie machen.“

Constantin Reiner (SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel: „Es war ein extrem intensives Match, es sind extrem viele Tore gefallen. Ich glaube, für die Zuschauer war es geil anzuschauen. Im Großen und Ganzen haben wir verdient gewonnen. Wir haben mehr investiert, kommt mir vor. Mir ist am Platz vorgekommen, wir wollten mehr. Und dann haben wir es erzwungen.“

…auf die Frage, was Gerhard Schweitzer in den zwei Wochen gemacht habe: „Gerhard ist schon lange dabei, der weiß, wie man die Mannschaft auf einen Gegner wie Rapid einstellt. Wir haben die letzten zwei Wochen extrem gut trainiert. Ich glaube, dass die Mannschaft heute auch für den ,Baumi‘ daheim gespielt hat, wir haben alles gegeben. Und es hat gut gepasst, denke ich.“

Samuel Sahin-Radlinger (SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel: „In unserer Situation ist jetzt gerade jeder Sieg extrem geil. Ich glaube, mit dem Spielverlauf heute und gegen den Gegner hat das sicherlich noch einmal ein bisschen einen höheren Stellenwert heute.“

…über den Gegentreffer zum 2:2: „Ich glaube, der flattert ein bisschen, ich muss natürlich versuchen den ein bisschen besser auf die Seite zu bringen. Ich kann den besser zur Seite klären, klar. Es ist mir jetzt auch schon wieder scheiß egal. Wir haben gewonnen, drei wahnsinnig wichtige Punkte. Vor dem Spiel hätte uns das keiner zugetraut und daher bin ich einfach überglücklich, dass wir die drei Punkte jetzt hier lassen konnten.“

…auf die Frage, ob man sich heute unter Schweitzer anders präsentiert habe: „Nein, ich glaube, wir haben auch gegen Hartberg schon alles hineingeschmissen und da hat man gemerkt, dass wir den Sieg unbedingt wollen. Und ich glaube, heute wieder. Keiner von uns hat aufgegeben, jeder hat wieder 100 Prozent gegeben. Ich glaube, da schweißt sich jetzt ein bisschen was zusammen bei uns. Das stimmt mich wahnsinnig positiv für die kommenden Aufgaben.“

Marco Grüll (SV Guntamatic Ried):
…über das Spiel und was heute im Gegensatz zu den letzten Partien besser gewesen sei: „Wir waren heute spielerisch auf alle Fälle besser, wir sind drauf gewesen auf den Zweikämpfen. Ich glaube einfach, das Selbstvertrauen war da, dass wir gegen Rapid Fußball spielen können. Und ich glaube, das haben wir heute gezeigt.“

…auf die Frage, ob Gerhard Schweitzer irgendetwas anders gemacht habe: „Wir haben das Gleiche gemacht wie immer. Es ist viel Kopfsache und ich glaube, dass das so weitergehen wird. Dass wir einfach an uns glauben müssen, dass wir auch gegen den WAC und LASK in den nächsten Runden unsere Punkte holen können und uns weiterhin trauen nach vorne zu spielen. Dann ist auf alle Fälle was möglich.“

…auf die Frage, ob sein Marktwert heute wieder gestiegen sei: „Das ist mir ziemlich egal. Ich will einfach gut Fußball spielen und ob der jetzt steigt oder nicht, das sollen andere entscheiden.“

…angesprochen auf die Gerüchte um Red Bull Salzburg und wie lange er noch in Ried bleiben wird: „Natürlich ist es für einen Spieler super, wenn sich solche Vereine um dich kümmern und sie interessiert sind. Aber solange ich in Ried bin, werde ich mich zu 100 Prozent auf den Verein konzentrieren und auf meine Leistung. (…) Irgendwann wird’s eine Entscheidung geben, aber solange ich da bin, bin ich da und mit dem Kopf zu 100 Prozent da.“

Manfred Nastl (Co-Trainer SK Rapid Wien):
…auf die Frage, ob der Spielverlauf der Gesundung von Dietmar Kühbauer gut getan habe und ob es bereits ein Telefonat mit ihm gegeben habe: „Ich befürchte nicht. (…) Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen. Es wird jetzt anschließend ein längeres Gespräch geben.“

…auf die Frage, ob er sich schon auf das Telefonat freue: „Nicht unbedingt (lacht).“

…über das Spiel und was man in der Halbzeit umgestellt habe: „Wir haben gesagt, wir müssen ruhig bleiben und besser die Situationen ausspielen. Wir hatten zu viele Ballverluste im Spielaufbau, haben den Riedern eigentlich in die Karten gespielt, indem wir immer ins Zentrum reingespielt haben und wenig über außen kombiniert haben. Und jedes Mal, wenn wir über außen gekommen sind, sind wir zu Möglichkeiten gekommen. Das haben wir dann zweite Halbzeit besser gemacht, sind in Führung gegangen und haben dann leider die Chance von ,Taxi‘ aufs 4:2 nicht genutzt. (…) Die Rieder haben es gut gemacht. Sie waren aggressiv und mit dem hatten wir zu kämpfen. Ein bisschen mit dem Platz hatten wir auch zu kämpfen, er war nicht leicht zu bespielen. Und so ist das Ergebnis zustande gekommen.“

…über die vielen Gegentore nach Standardsituationen: „Wir trainieren das oft genug und leider passiert es uns immer wieder, dass wir nicht aktiv genug sind und die Bälle richtig attackieren und eigentlich nur schauen, dass wir unseren Raum verteidigen und so passiert das dann.“

…über die verpasste Chance in der Tabelle: „Klar ist es ärgerlich. Es sitzen alle drinnen und sind enttäuscht. Aber es nutzt nichts, solche Spiele gibt es. Und am Donnerstag geht es schon weiter.“

…vor dem Spiel auf die Frage, warum heute er coacht und nicht etwa Zoki Barisic: „Natürlich hätte der Zoki Erfahrung gehabt auf dieser Position. Es war eigentlich nie wirklich ein Thema, somit darf ich heute hier stehen.“

…vor dem Spiel, wie man sich den Kontakt zwischen dem erkrankten Kühbauer und dem Betreuerstab vorstellen könne: „Das wird auf den Spielverlauf darauf ankommen. Wenn ihm zuhause Dinge auffallen, dann wird er sie uns weitergeben und wir werden dementsprechend darauf reagieren.“

Maximilian Hofmann (SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Wir haben genau gewusst, was auf uns im Spiel zukommt und genau die Fehler haben wir gemacht. Wir gehen in Führung und bekommen dann unnötige Standard-Tore, obwohl wir gewusst haben, wo wir einfach aufpassen müssen, wo wir in letzter Zeit schon öfters Probleme hatten. Wir haben dann auch oft versucht das Spiel zu machen, der Platz war schwierig vorne und jedes Mal haben wir dem Gegner genau in den Fuß gespielt und sind in die Konter gelaufen, obwohl wir gewusst haben, auf das wartet Ried. Dann kommen wir zweite Hälfte zurück, drehen das Spiel, was uns schon oft ausgezeichnet hat, und dann müssen wir einfach cleverer sein. Dann bekommen wir wieder ein Standard-Tor. Es ist einfach nur verdammt unnötig und eine richtig blöde Niederlage.“

…über die defensiven Standardsituationen: „Da muss jeder wach sein und muss jeder aufs Kommando hören, wann man rechtzeitig fällt, damit man den Ball attackiert und nicht nur einfach nach hinten mitrennt. Das verfolgt uns jetzt schon. Da müssen wir uns einfach etwas überlegen. Weil es sind einfach unnötige Gegentore, die uns Punkte kosten oder die Arbeit erschweren. Das ist einfach komplett unnötig und bricht uns das Genick.“

…auf die Frage, ob das einzig Positive jetzt sei, dass der lautstarke und emotionale Chefcoach Kühbauer jetzt nicht in der Kabine ist: „Das ist mir eigentlich persönlich gerade egal. Jeder ist selbst wahnsinnig angefressen. Wir haben so eine große Chance hier liegen gelassen und das weiß jeder. Wir drehen das Spiel noch einmal und dann geben wir es wieder aus der Hand. Das ist einfach dumm und das haben wir uns selbst zuzuschreiben.“

Hans Krankl (Sky Experte):
…über das Spiel: „Eine 3:2-Fürung muss ich auswärts über die Zeit bringen – zumindest zu einem Punkt. Und am Schluss haben sie es sogar verloren. Ried war sehr gut, Rapid war lange Zeit sehr gut. Es war ein sehr intensives Match, zum Schluss mit dem glücklicheren Sieger Ried.“

Walter Kogler (Sky Experte):
…auf die Frage, was Rapid heute am meisten ärgern wird: „Ich denke, wenn du auswärts drei Tore schießt, dass du dann nichts mitnimmst. Im schlechtesten Fall sagt man zumindest einen Punkt, aber heute hat es nicht einmal dazu gereicht und das wird sie ärgern.“