Mercedes gab am ersten Tag in Monza den Ton an

Monza (APA/dpa) – Im Königlichen Park von Monza hat sich Sebastian Vettel zum Auftakt seines Ferrari-Heimspiels dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas geschlagen geben müssen. Der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Deutschland war am Ende des Freitagstrainings allerdings nur 0,140 Sekunden langsamer als Spitzenmann Bottas. Der Finne verwies seinen Teamkollegen Hamilton auf den zweiten Platz.

Bottas Schnellster am Freitag

In der wolkenverhangenen ersten Einheit hatte noch Hamilton vor Bottas die schnellste Runde gedreht. Vettel, der Ferrari elf Jahre nach Michael Schumacher am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) wieder einen deutschen Sieg schenken möchte, war zunächst ebenfalls vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen Dritter geworden.

Auf den Plätzen fünf und sechs landeten die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Am Nachmittag stand der Niederländer vor dem Australier, am Vormittag war es umgekehrt gewesen. Am Sonntag werden die beiden jedenfalls von weiter hinten ins Rennen gehen. Nachdem Red Bull bei beiden Autos Komponenten der Power Unit auswechselte, fasste Ricciardo eine 20-Plätze-Strafe aus. Verstappen muss 15 Plätze zurück.

Hohe Penaltys für Red Bull-Duo und Alonso

Die größte Strafe kassierte aber Fernando Alonso: Der für McLaren-Honda startende Ex-Weltmeister wird am Samstag nach dem Qualifying 35 Plätze Aufschlag bekommen. Wie das Red-Bull-Duo hat der Spanier das Saison-Maximum bei gewissen Motor-Elementen deutlich überschritten. Per Reglement ist nur der Einsatz von jeweils vier Teilen straffrei erlaubt.

Auf dem 5,793 Kilometer langen Autodromo Nazionale di Monza können die Formel-1-Asse so richtig Gas geben. Alleine der Vollgasanteil auf dem Kurs liegt bei 79 Prozent, Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 360 km/h werden von den Fahrern erreicht. „Auf dieser Strecke ist eine unglaubliche Leidenschaft für den Motorsport. Solche Kurse werden ja heute gar nicht mehr gebaut“, sagte Hamilton.

Ferrari mit Sonderschriftzeichen am Auto

Ferrari ist ein bedeutender Bestandteil dieser Historie. Tradition wird hier groß geschrieben. Anlässlich des 70. Geburtstags von Ferrari in diesem Jahr wurde diese Wegmarke auch in weißer Schrift auf die Ferraris von Vettel und Räikkönen lackiert – Hinweise auf das Erbe dieser Marke.

Vettel will in seinem dritten Jahr für Ferrari endlich mit einem WM-Titel in die Annalen des Autobauers eingehen. Die Jubelstürme der Tifosi kann man in diesem Fall nur erahnen. Alleine, dass er am Freitag während der beiden Übungseinheiten eifrig in Richtung Haupttribüne winkte, verzückte die Fans schon gewaltig. „Das gesamte Team genießt diesen Grand Prix, und es ist ganz besonders, Teil davon zu sein“, sinnierte Vettel.

Hamilton könnte mit Sieg WM-Führung übernehmen

Vor dem 13. Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft führt Vettel mit sieben Punkten vor Hamilton. Der 30-Jährige gewann bisher dreimal in Italien, aber noch nie mit einem Ferrari. Hamilton war ebenfalls schon dreimal in Monza erfolgreich, zuletzt 2015. Mit einem Sieg am Sonntag könnte er erstmals in diesem Jahr die WM-Führung übernehmen.

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