Messi-Abgang schmerzt Demir: „Hätte viel von ihm lernen können“

Yusuf Demir darf sich angesichts der Absagenflut in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz in den WM-Quali-Auswärtsspielen am Samstag gegen die Färöer und am Dienstag gegen Dänemark machen. In welcher Rolle, scheint aber noch offen zu sein. Teamchef Franco Foda meinte beim September-Lehrgang, er sehe den 18-Jährigen im Zentrum hinter der Spitze, wechselte ihn dann jedoch als Flügelspieler ein.

Demir selbst sind Diskussionen über seine Idealposition in der ÖFB-Auswahl ziemlich egal. „Am stärksten bin mit dem Ball am Fuß. Da ist es wurscht, ob ich außen oder auf der Zehnerposition spiele“, sagte der Wiener am Dienstag im Teamcamp und betonte: „Der Trainer hilft mir sehr, weil ich ein junger Spieler bin.“

Demir lebt seit Sommer seinen Traum und spielt als Rapid-Leihgabe für seinen Herzensclub FC Barcelona. „Ich habe Spanisch-Unterricht, versuche, mich noch mehr zu integrieren.“ Die Katalanen befinden sich momentan sportlich und finanziell in einem Tief. „Wir erleben eine schwierige Zeit, aber ich bin mir sicher, dass wir aus dieser Krise, wenn man es so sagen darf, rauskommen werden“, meinte Demir.

Die Chancen auf Titel seien trotz der aktuellen Probleme gegeben. „Jeder weiß, dass wir eine junge Mannschaft haben, die hungrig ist und um jede Trophäe spielen möchte“, erzählte Demir. Diesbezüglich schaut es im Moment nicht sehr vielversprechend aus. Barca ist in der Liga Neunter und in der Champions League punktlos Tabellenletzter.

Messi-Abgang hat „hat es sehr wehgetan“

Mit Lionel Messi wären die Katalanen möglicherweise in einer besseren Situation. Das große Idol von Demir verabschiedete sich jedoch im Sommer in Richtung Paris – sehr zum Leidwesen des Wieners, obwohl er dadurch mannschaftsintern in eine bessere Position rutschte. „In erster Linie hat es sehr wehgetan. Ich bin mir sicher, dass ich viel von ihm hätte lernen können. Doch man muss es akzeptieren und das Beste daraus machen.“

Demir brachte es bisher auf fünf Pflichtspieleinsätze für Barcelona, sein persönliches Highlight erlebte er aber in einem Testspiel gegen Stuttgart, als er ein Tor erzielte. „Ein unglaubliches Gefühl, ein Mix aus Emotionen“, berichtete der Teenager.

Innerhalb der Mannschaft kommuniziert Demir zumeist auf Katalanisch, mit Goalie Marc-Andre ter Stegen unterhält er sich auf Deutsch. Einen intensiven Kontakt gibt es zu Real-Madrid-Profi David Alaba. „Er hilft mir sehr“, erzählte der Offensivmann. Am 24. Oktober könnte es im Camp Nou zum direkten Duell kommen, wenn Barca auf Real trifft. „Der Clasico ist das geilste Spiel, das es gibt“, meinte Demir.

Alaba hilft und lobt Demir

Alaba hat sich mittlerweile zu einer Art Fürsprecher von Demir entwickelt. „Seine Entwicklung ist wirklich sehr positiv. Wir werden in Zukunft viel Freude mit ihm haben, wenn er seinen Weg weitergeht, versucht zu lernen, aber auch er selbst bleibt“, erklärte Alaba.

Das Duo pflegt während des Team-Lehrgangs einen intensiven Kontakt. „Ich möchte für ihn da sein und versuchen, ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht“, sagte Alaba, der selbst schon als Teenager im Fokus der Öffentlichkeit stand.

(APA)

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