Messi und Co. im Stress: Liga-Alltag beginnt nächste Woche

Was Lionel Messi wohl am 28. Dezember macht? Also am Mittwoch kommender Woche. Daheim in Argentinien, wo er am späten Montagabend mitsamt seinen Mannschaftskollegen landete, ist erst mal Feiern angesagt. Doch wenn Messi seinen Vertrag bei Paris St. Germain ernst nimmt, sollte er schon bald wieder im Flugzeug sitzen, in welcher Verfassung auch immer. Am 28. Dezember, 21.00 Uhr, findet im Pariser Prinzenpark das Punktspiel gegen Racing Straßburg statt.

Auch der untröstliche Kylian Mbappe müsste nur zehn Tage nach dem WM-Finale schon wieder in der französischen Ligue 1 auflaufen, idealerweise Seite an Seite mit Messi. Da bleibt praktisch keine Zeit zur Erholung und Vorbereitung. Für die in England beschäftigten Endspielteilnehmer ist es freilich noch stressiger: Dort wird bereits am 26. Dezember wieder gespielt, es ist Boxing Day – und selbstverständlich haben die Spieler die Belastung auszuhalten.

Guardiola: „Spieler können sich nicht ausruhen“

Eine löbliche Ausnahme macht Brighton & Hove Albion. Roberto De Zerbi, Teammanager des Tabellensiebten der Premier League, gewährt dem argentinischen Weltmeister Alexis Mac Allister eine zweiwöchige Verschnaufpause. Es sei „wichtig, dass er etwas Ruhe bekommt“, sagte der Italiener am Dienstag. Ob andere diesem Beispiel folgen?

Zahlreiche namhafte Vereinstrainer hatten jedenfalls schon vor der WM darauf hingewiesen, dass der Spielplan irrsinnig ist. Etwa Pep Guardiola. Eine „verrückte Weltmeisterschaft“ sei dies, „die Spieler können sich nicht ausruhen“. Immerhin: Nur ein Spieler der Finalisten steht im Kader von Manchester City – Julian Alvarez. Den Argentinier bringt Guardiola aber eher selten, er hat ja Erling Haaland. Und der Norweger dürfte ausgeruht sein.

Wohl dem, der einen Vertrag bei einem Bundesligisten besitzt. Wenn in den ersten Ligen von England, Frankreich, Spanien (31. Dezember) und Italien (4. Januar) schon wieder um Punkte gespielt wird, läuft in Deutschland mal eben die Vorbereitung auf den Wiederbeginn am 20. Januar. Weltmeister Exequiel Palacios muss in Leverkusen erst am 2. Januar zum Dienst antreten. „Kompliment an die DFL, dass wir da eine Pause haben nach der WM“, sagte der deutsche Bundestrainer Hansi Flick.

In Österreich beginnt der Ligabetrieb in der ADMIRAL Bundesliga am 10. Februar, wenn Sturm Graz den SK Rapid Wien empfängt.

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Die große Befürchtung: Vor allem den Frühstartern könnte angesichts der Belastung durch die WM und der Vielzahl an englischen Wochen davor und danach Ungemach drohen. „Jetzt wieder direkt ins Tagesgeschäft zu wechseln, wird die große Kunst sein“, sagte Sami Khedira dem SID schon vor der WM. „Wir werden die eine oder andere Verletzung sehen, weil es total anstrengend ist, so große Wettbewerbe in so einem kurzen Zeitraum zu spielen.“

Iliman Ndiaye scheint da besonders gefährdet. Der 22 Jahre alte Senegalese, der in Katar drei Spiele bestritt, lief nur sechs Tage nach seinem 45-minütigen WM-Einsatz gegen England (4. Dezember) schon wieder für Sheffield United in der zweiten englischen Liga auf (10. Dezember). Ndiaye spielte am Tag, als in Katar gerade die Viertelfinalspiele drei und vier absolviert wurden, 81 Minuten – und bereitete dabei sogar das Siegtor gegen Huddersfield vor.

Und Messi? Und Mbappe? Am 14. Februar empfangen sie mit Paris St. Germain den FC Bayern zum Hinspiel im Achtelfinale der Champions League (live auf Sky – Streame mit dem Skyx-Traumpass). Wenn sie nicht verletzt sind. PSG hat bis dahin noch neun Pflichtspiele zu absolvieren. Die besser erholten Bayern nur sechs.

(SID/Red.)

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