Mit Booten nach Köpenick: Union feiert Aufstieg in die Bundesliga

Aus der gemütlichen Bootsfahrt wurde schnell ein umjubelter Triumphzug: Auf ihrer Ausflugsfahrt auf der Spree gab es für Union Berlins Fußball-Helden zwei Tage nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga Applaus von allen Seiten. Von den Brücken winkten Fans mit brennenden Bengalos, viele Beiboote mit Anhängern begleiteten das Unioner Partyboot Viktoria.

Je mehr sich die Union-Flotte mit den glückseligen Profis dem Heimathafen in Berlin-Köpenick näherte, umso mehr Fans winkten oder jubelten vom Spreeufer, schickten Raketen und Böller in den Himmel und hüllten den Wasserweg in dunklen Rauch. „Da lacht das Herz. Wir sind alle stolz“, sagte Stürmer Sebastian Polter mit heiserer Stimme am RBB-Mikro.

Die Spieler ließen es sich auf dem Oberdeck gut gehen und genossen das Bier in der Abendsonne. Mit an Bord waren ehemalige Klub-Größen, die sich in den Partymarathon eingereiht hatten. „Das hat der Verein mit seinen positiv verrückten Fans verdient“, sagte Klub-Ikone Torsten Mattuschka. Der langjährige Mittelfeldspieler der Eisernen lobte vor allem Trainer Urs Fischer: „Er hat mit seiner schweizerischen Ruhe alle Spieler ins Boot geholt.“

Wieder mittendrin war auch Präsident Dirk Zingler, für den die Bootsfahrt genau die richtige Idee war. „Wir sind ein Klub von der Spree und deshalb jetzt auch auf der Spree“, meinte der langjährige Klubboss. Zingler musste erneut versprechen, dass auch nach dem Aufstieg alle Heimspiele im kultigen Stadion an der Alten Försterei ausgetragen werden. „Unsere Fans würden lieber in der Alten Försterei vor einem Zaun stehen, als in ein anderes Stadion umzuziehen.“

Seit dem 0:0 am Montagabend im zweiten Relegationsspiel gegen den Bundesliga-16. VfB Stuttgart befindet sich Union im Partymodus und macht auch dank der vielen positiven Medienauftritte immer mehr Fußballfans neugierig. „Viele trauen sich jetzt. Wir haben seit Montagabend rund 3000 Mitgliedsanträge erhalten“, verriet Zingler und musste sich auf viel Arbeit gefasst machen.

Vor der Bootsfahrt hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller die Aufstiegshelden ins Rote Rathaus eingeladen. Klubspitze, Trainerstab und Profis trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein. 200 Fans hatten die Spieler zuvor auf dem Platz vor dem Rathaus erwartet.

„In diesem Jahr feiern wir 30 Jahre Wiedervereinigung. Es ist großartig, dass wir im Jubiläumsjahr mit Union den Aufstieg erleben“, sagte Müller, der am Montag beim Spiel gegen den VfB Stuttgart (0:0) im Stadion war: „So eine Stimmung habe ich noch nie erlebt. Wer im Stadion diese einzigartige Atmosphäre miterlebt hat, war begeistert“, sagte Müller, der sich auf zwei spannende Derbys gegen Hertha BSC freute.

Nach der Ankunft auf der Viktoria in der Heimat stattete der Union-Tross auch dem Rathaus in Köpenick noch einen Besuch ab. Im Anschluss ging es in Stadion, wo die Mannschaft den Partymarathon gemeinsam mit den Fans ausklingen ließ.

(SID)

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