Mitter nach Abfahrts-Enttäuschung: „Haben alles probiert“

Nach zumindest einem Podestrang in jeder Saisonabfahrt außer einer ist es für Österreichs Speedfahrerinnen ausgerechnet im Olympiarennen nicht gelaufen. Gescheitert sind Cornelia Hütter (7.), Super-G-Silbermedaillengewinnerin Mirjam Puchner (8.), Ramona Siebenhofer (12.) und Tamara Tippler (19.) laut Cheftrainer Christian Mitter nicht an der Herausforderung Winterspiele, sondern auch den nach Neuschnee und bei eiskalten Temperaturen geänderten Schneeverhältnissen.

„Sie haben alles probiert“, stelle Mitter fest. Es sei nicht der Materialabstimmung geschuldet gewesen. „Aber wir sind noch nicht ganz bereit, wenn jede Kurve so anschiebt, dass wir da das Letzte rausfuzeln in jeder Situation, in jeder Lage. Dann ist es auch eine Highspeed-Abfahrt, wo man immer noch schneller fahren will.“

Das hätten einige absolut gemacht, es sei aber nichts weitergegangen. Die äußeren Umstände wie unterschiedlich blasender Wind oder Licht-Schattenwechsel durch durchziehende Wolken wurden nicht in die erste Begründung miteinbezogen. „Das ist jetzt müßig, jetzt haben wir verloren, da kann ich nicht nur sagen, es war der Wind.“

Nach der erfolgreichen Weltcupsaison ist das Abschneiden freilich ernüchternd. „Natürlich ist das schade. Wir hatten in jeder Abfahrt ein Podium, außer in der zweiten Lake-Louise-Abfahrt, wo wir Vierte wurden, das war unsere schlechteste Abfahrt heuer“, merkte Mitter an. Siebenhofer war Zweite und Dritte, Puchner zweimal Dritte sowie Hütter zuletzt in Garmisch-Partenkirchen Dritte geworden.

„Wäre die Abfahrt das erste Rennen gewesen, könnte man mutmaßen, dass die Situation zu groß gewesen wäre. Sie haben aber im Super-G größtenteils bewiesen, dass es nicht an Olympia liegt. Sie haben gezeigt, dass sie das können. Auf einer neuen Strecke das erste Mal hier runter bei Olympia und dann im Super-G so abliefern, da weiß man, dass sie bereit waren. Das kann man mitnehmen.“

Daher fiel die Bilanz der olympischen Speedrennen dennoch positiv aus. „Im Super-G hatten wir auch Pech dabei, sonst kann es gleich einmal richtig krachen. Wir sind dabei.“ Hinter Platz zwei von Puchner hatte Tippler hatte als Vierte das Podest nur um 3/100 verpasst, Hütter war Achte geworden.

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„Die Schneeverhältnisse, das brutal Harte, da tue ich mir extrem schwer, da kann ich kein Gefühl aufbauen. Das war von oben weg, da bin ich nicht ins Ziehen gekommen“, sagte Puchner nach der Abfahrt. „Das müssen wir gut analysieren. Ich muss für die Verhältnisse einen Weg finden, dass ich da besser auf Zug komme. Das ist ähnlich wie in Cortina, da hatte ich heuer das Problem auch schon. Man lernt aus Niederlagen, meistens mehr als aus Siegen.“

Tippler erklärte, sie habe keinen Grundspeed gehabt, es sei nichts weitergegangen. „Das ist das Schlimmste für einen Rennfahrer, wenn der Schub nicht kommt vom Ski, vom Schnee.“ Natürlich habe man sich mannschaftlich gesehen mehr erhofft, sagte Hütter.

(APA)

Bild: GEPA