Thomas Murg ist in den letzten Jahren beim SK Rapid Wien zu einem absoluten Stammspieler gereift. Obwohl der Mittelfeldspieler erst 25 Jahre alt ist, ist er schon eine gefühlte Ewigkeit bei den Hütteldorfern. Seit Jänner 2016, als er für kolportierte 700.000 Euro von der SV Ried in den Westen Wiens wechselte, hat der Offensivspieler 155 Pflichtspiele absolviert. Seine beachtliche Ausbeute sind 33 Treffer und 37 Assists.
Am Mittwochabend ist der gebürtige Steirer unserem Reporter Michael Ganhör auf Instagram LIVE Frage und Antwort gestanden. Dabei sprach der Ex-Austrianer über seine bisherige Karriere, seinen Reifeprozess, die aktuelle Situation und seine Ziele für die Zukunft.
Aktuell steht für den 25-Jährigen, wie auch für alle anderen Kicker in der Liga, tägliches „Heimtraining“ auf dem Programm. Nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin der Nummer 10 der „Grün-Weißen“: „Mir macht das keinen Spaß. Jeden Tag laufen zu gehen und die ganzen Workouts. Ich würde lieber am Platz stehen.“ Da sei auch das Puppenspielen mit seiner vierjährigen Tochter lustiger, wie der ehemalige U21-Nationalspieler verriet.

Champions League-Einsätze für die Austria
Seine Karriere im Erwachsenenfußball startete der 1,74 Meter „große“ Offensivspieler beim GAK in der Regionalliga Mitte. Im Sommer 2012 folgte dann der Wechsel zur Wiener Austria. „Peter Stöger holte mich damals zur Austria und hat mich auch gefördert. Es ist sehr gut gelaufen.“ In der Tat, denn gleich in der ersten Saison feierte er mit den „Veilchen“ den Meistertitel in der Tipico Bundesliga. Es reichte zwar nur zu einigen Kurzeinsätzen, doch angesichts seines jungen Alters, konnte der damals 18-Jährige zufrieden mit seiner ersten Saison im Profifußball sein.
Ein Jahr später unter Nenad Bjelica kam Murg sogar zu vier Einsätzen in der Champions League. Bei den Auswärtsspielen bei Atletico Madrid (0:4-Niederlage) und Porto (1:1), sowie beim 4:1-Heimsieg gegen Zenit St. Petersburg stand er sogar in der Startelf.

Im Frühjahr, als die Tage von Trainer Bjelica in Wien-Favoriten gezählt waren, begann auch eine schwierige Phase für den technisch starken Youngster. Plötzlich stand er bei der Austria auf dem Abstellgleis.
„War nicht immer top-professionell“
Auf diese Zeit blickt Murg aber durchaus selbstkritisch zurück: „Es war sicher auch meine Schuld. Ich war jung, war sicher nicht top-professionell und habe nicht so auf meinen Körper geschaut, wie es gehört hätte. Ich bin nicht immer um elf ins Bett gegangen und habe vielleicht noch FIFA gespielt. Das sich das irgendwann auf die Trainingsleistung auswirkt, ist klar. Da kommt man irgendwann später dann drauf.“
Im Sommer 2014 wechselte der Steirer zur SV Ried und reifte dort zum Stammspieler in der Bundesliga. Dank starker Leistungen bei den Innviertlern empfahl sich der damals 21-Jährige für höhere Aufgaben. Der SK Rapid Wien schlug im Jänner 2016 zu und holte Murg nach Hütteldorf.
„Rapid ist der größte Verein in Österreich“
„Als die Anfrage von Rapid kam, habe ich nicht lange überlegen müssen. Der größte Verein in Österreich, ein richtig cooler, geiler Verein. Mir war bewusst, dass ich nicht von allen mit offenen Armen empfangen werden werde, aber ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich mit Leistungen beweisen will. Und das ist mir glaube ich ganz gut gelungen“, war Murg die Bedeutung seiner Austria-Vergangenheit von Beginn an bewusst.
Murg über sein “Highlight” in ‘Grün-Weiß’: “Da habe ich jetzt noch Gänsehaut”