Nach Coup in München: Mainzer Königsklassen-Träumer scheitern an Pflichtaufgabe

Die Bayern geschlagen, aber dezimiert an Darmstadt gescheitert – die Königsklasse ist wohl doch eine Nummer zu groß: Vier Tage nach dem Coup bei Bayern München konnte der FSV Mainz 05 in Unterzahl die Pflichtaufgabe im Derby gegen Darmstadt 98 nicht lösen und verpasste den Sprung auf den vierten Platz. Die Rheinhessen kamen nicht über ein 0:0 gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger hinaus.

Der Italiener Giulio Donati sah Rot für eine Tätlichkeit (57.) und erwies seinem Team, das am Mittwoch 2:1 beim Rekordmeister gewonnen hatte, einen Bärendienst. Dennoch hat der FSV, der unter der Woche die Verpflichtung von Rouven Schröder als Nachfolger des scheidenden Managers Christian Heidel perfekt gemacht hat, fünf Siege in den zurückliegenden sieben Partien geholt und bleibt Fünfter.

Schmidt: „Haben eine super Mentalität gezeigt“

Zudem sind die Rheinhessen seit sieben Heimspielen ungeschlagen. Dagegen hat Darmstadt lediglich zwei Punkte aus den vergangenen fünf Partien geholt und liegt nur noch zwei Zähler vor dem Relegationsplatz.

Die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen zu Beginn eine umkämpfte Partie ohne klare Vorteile für eine Seite. Lediglich FSV-Kapitän Julian Baumgartlinger hatte in der elften Minute eine gute Gelegenheit. Die Gäste erarbeiteten sich die ein oder andere Halbchance.

„Herr Heidel, wie gut finden sie Schweizer Trainer?“

Die Mainzer kamen mit ihrer Favoritenrolle nicht allzu gut zurecht. Bis Mitte der ersten Hälfte war die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt weit davon entfernt, sich eine Überlegenheit zu erarbeiten. Darmstadt hatte in der Defensive alles unter Kontrolle.

Erst in der 28. Minute verzeichnete der Argentinier Pablo de Blasis wieder eine gute Möglichkeit für den FSV. Ansonsten wurde das Geschehen vom großen Kampf auf beiden Seiten bestimmt, das spielerische Element blieb weitgehend auf der Strecke. Den Mainzern gelang es in dieser Phase immerhin, das Spiel an sich zu reißen. De Blasis vergab per Kopf eine weitere Chance zur FSV-Führung (31.). Der Rest der ersten Hälfte war eher zum Vergessen.

Baumgartlinger: „War ein Bärendienst von Donati“

„Darmstadt ist der erwartet schwere Gegner“, sagte Heidel nach dem dürftigen ersten Durchgang bei Sky: „Dass die Mannschaft noch vom Sieg in München träumt, ist aber Schwachsinn.“ Zudem versicherte Heidel, dass er bis zum Saisonende in Mainz bleiben wird.

Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die Mainzer die Schlagzahl. Der Kolumbianer Jhon Córdoba, der in den vergangenen drei Spielen immer getroffen hatte, vergab nach guter Vorarbeit von Spielmacher Yunus Malli die Chance auf den ersten Treffer (55.). Zwei Minuten später dezimierte Donati sein Team. Der Außenverteidiger trat gegen Sandro Wagner nach.

Danach nahm das Spiel richtig Fahrt auf, es wurde hektisch und emotional. Konstantin Rausch für Darmstadt (62.) und de Blasis für Mainz (64.) vergaben gute Möglichkeiten.

Beste Spieler aufseiten der Mainzer waren de Blasis und Leon Balogun. Bei Darmstadt überzeugten Kapitän Aytac Sulu und Peter Niemeyer.

SID as tl