Nach Olympia-Skandal: Sprinterin Okagbare für zehn Jahre gesperrt

Sprinterin Blessing Okagbare (33) wird wegen „mehrfacher Verstöße“ gegen die Anti-Doping-Richtlinien für zehn Jahre gesperrt. Das gab das Disziplinartribunal der unabhängigen Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF am Freitag bekannt. 

Die Hälfte der Sperre kassiert die Nigerianerin, weil bei ihr mehrere verbotene Substanzen (unter anderem Wachstumshormone und EPO) entdeckt wurden. Weitere fünf Jahre wird Okagbare gesperrt, weil sie sich weigerte, „bei den Ermittlungen der AIU in ihrem Fall mitzuwirken“, wie es hieß.

Sperre als „Zeichen gegen Betrugsversuche“

Die AIU kam zu dem Schluss, dass sich Okagbare im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio einem „organisierten Dopingprogramm“ unterzogen habe. Dies sei ein „ungeheuerliches Verhalten“ und ziehe deshalb eine höhere Strafe über die Standard-Sanktion von vier Jahren hinaus nach sich.

Die Medaillenkandidatin war im vergangenen Sommer nur wenige Stunden vor dem olympischen 100-m-Finale vorläufig gesperrt worden. Okagbare kann innerhalb von 30 Tagen vor dem Internationalen Sportgerichtshofs CAS gegen das Urteil in Berufung gehen.

„Wir begrüßen die Entscheidung“, sagte Brett Clothier, Leiter der AIU: „Eine Sperre von zehn Jahren ist ein deutliches Zeichen gegen vorsätzliche und koordinierte Betrugsversuche auf höchstem Niveau in unserem Sport.“

(SID)/Bild: Imago