Nach Rapid-Abgang: Schobesberger tritt gegen Feldhofer nach

Philipp Schobesberger hat im Sommer einen Schlussstrich unter das Kapitel Rapid gezogen und mit dem SKU Amstetten eine neue sportliche Heimat in der 2. Liga gefunden.

Auf seinen ehemaligen Trainer bei Rapid, Ferdinand Feldhofer, ist Schobesberger momentan „nicht so gut zu sprechen“, wie er in einem ausführlichen Interview mit dem „kicker“ erklärte.

„Ich war am Schluss fit und in den Spielen, wo ich eingewechselt wurde, habe ich gut gespielt. Daher habe ich es dann nicht verstanden, dass ich oben keine Einsatzzeiten mehr bekommen habe“, begründete Schobesberger seine Haltung zu Feldhofer.

Disput mit Feldhofer

Schobesberger berichtet dabei auch von einem Streit mit Feldhofer: „Es gab einen kleinen Disput, weil er mir an einem Donnerstag gesagt hat, ich soll am freien Wochenende mit der zweiten Mannschaft von Freitag bis Sonntag nach Dornbirn fahren. Da habe ich dann aber gesagt: ‚Nein, das kommt für mich nicht infrage. Ich bin fit und entweder spiele ich oben oder ich spiele nicht“, sagte der 28-Jährige.

Die Konsequenz des Streits: „Ab dem Zeitpunkt war ich dann bei der zweiten Mannschaft. Das war der Moment, wo ich dann endgültig gesagt habe, das wird sowieso nichts mehr. Es hat auch schon ein, zwei Wochen vorher eine Situation gegeben, wo ich mir dann gesagt habe, das macht keinen Sinn“, schildert der Offensivmann die damalige Lage.

Seit diesem Disput herrschte zwischen den beiden fortan Funkstille. „Es haben zwar ein paar Leute gesagt, ich soll mich entschuldigen, aber ich habe gesagt: ‚Ich habe nichts gemacht, wofür ich mich entschuldigen sollte.‘ Und dass ich jetzt darum bettle, dass ich spiele, das mache ich auch nicht.“.

Und der Kreativspieler lieferte weiter detaillierte Einblicke in sein Verhältnis zu Feldhofer: „An einem Wochenende hat er überlegt, ob er mich von Anfang an spielen lässt, dann bin ich aber wieder nur reingekommen und habe super gespielt. Am Wochenende darauf beim Auswärtsspiel gegen Austria Klagenfurt ist es in der 60. Minute 3:1 für uns gestanden, der Gegner hat auch eine Rote Karte bekommen und dann habe ich dennoch nur fünf Minuten gespielt. Da habe ich mir dann gedacht: ‚Passt, ich weiß Bescheid, da brauchen wir nicht weiterreden.‘ Ich war doch acht Jahre beim Verein und dass ich mich dann häkeln lasse, für das war ich mir dann auch zu stolz“, berichtet Schobesberger.

Schobesberger: Feldhofer kann mit „Freigeistern“ nicht umgehen

Generell vermutet Schobesberger, dass Rapid-Coach Feldhofer mit kreativen Freigeistern und meinungsstarken Profis nicht viel anfangen kann.

„Ich habe in diesem Zusammenhang mit Ferdinand Feldhofer schon ein paar Geschichten mitbekommen, das war ja mit Michael Liendl beim WAC eine ähnliche Sache“, sagte Schobesberger.

„Ich glaube, dass er einfach generell Probleme mit Spielern hat, die einen eigenen Kopf und eine eigene Meinung haben. Deswegen hat er auch viele junge Spieler im Team, weil denen kann er einfach sagen, sie sollen das und das machen. Das hat man jetzt bei Michael Sollbauer auch wieder gesehen: Sobald jemand ein wenig Kritik äußert, dann war es das und du wirst gleich auf die Tribüne gesetzt“, so Schobesberger weiter.

Bild: GEPA