French Open: Nadal wackelt gegen Schwartzman nur kurz

Rafael Nadal verliert erstmals seit 2019 wieder einen Satz bei den French Open – und zieht dennoch ins Halbfinale ein. Die nächsten Überraschungen gab es in der Damenkonkurrenz, die eine neue Siegerin hervorbringen wird.

Der Sandplatzkönig wackelte kurz, aber er stürzte nicht: Rafael Nadal ist bei den French Open ins Halbfinale eingezogen und stürmt seinem 14. Titelgewinn entgegen. Der 35 Jahre alte Rekordsieger verlor gegen den wacker kämpfenden Argentinier Diego Schwartzman zwar den ersten Satz in seinem Pariser Herrschaftsbereich seit dem Finale 2019, setzte sich aber schließlich doch sicher mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:0 durch. Titelverteidigerin Iga Swiatek musste sich unterdessen einem echten Kraftpaket beugen.

„Diego hat unglaublich gespielt. Es ist wunderbar, dass ich bei meinem Lieblingsturnier wieder im Halbfinale stehe“, sagte Nadal, der alles daran setzt, die Dauerschleife seiner Paris-Siege fortzusetzen. Im Halbfinale trifft er auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien) oder den Italiener Matteo Berrettini (Italien), die am Mittwoch nach Lockerungen in Frankreich die erste Abendsession vor 5000 Zuschauern bestreiten durften. Um das zweite Finalticket duellieren sich am Freitag die deutsche Nummer eins Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas (Griechenland).

Neue Siegerin bei den Damen

In der Frauenkonkurrenz jagt unterdessen eine Überraschung die nächste. Die polnische Titelverteidigerin Swiatek musste nach einem hochklassigen Viertelfinalduell mit der griechischen Aufsteigerin Maria Sakkari ihre Sachen packen, die 20-Jährige verlor gegen die Powerfrau aus Athen mit 4:6, 4:6. Damit wird es eine neue Grand-Slam-Siegerin geben – keine der vier verbliebenen Spielerinnen hatte zuvor ein Halbfinale erreicht.

„Sakkattack“, wie sich Sakkari selbst in den sozialen Netzwerken nennt, kämpft nun am Donnerstag gegen die Tschechin Barbora Krejcikova um die Teilnahme am Finale, das am Samstagsteigt. Sie wird auch dann wieder mit ihren Muskeln beeindrucken. „Ich verbringe viel Zeit im Fitnessstudio“, sagte die 25-Jährige: „Ich denke, es ist auch gut für das Tennis.“ Das zweite Halbfinale bestreiten Tamara Zidansek aus Slowenien und Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland.

Krejcikova, 25 Jahre alte Athletin aus Brünn, bezwang überraschend das acht Jahre jüngere „Wunderkind“ Cori Gauff, die wie Swiatek bis zum Viertelfinale keinen Satz im Turnier verloren hatte. Nach dem 7:6 (8:6), 6:3-Erfolg, bei dem Krejcikova erst fünf Satzbälle abwehrte und dann am Ende sechs Matchbälle brauchte, riss sie überglücklich die Arme hoch.

Nadal baute durch den Erfolg seine beeindruckende Bilanz in Roland Garros auf 105 Siege bei nur zwei Niederlagen aus. Der Spanier will seinen fünften Titel in Serie in der französischen Hauptstadt gewinnen und würde damit auch alleiniger Grand-Slam-Rekordsieger werden. Aktuell liegt er gleichauf mit Roger Federer (Schweiz) bei 20, Djokovic hat 18 Majortitel.

(SID)

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