Napoli-Coach Ancelotti übt nach Salzburg-Sieg auch Kritik

Mit dem 3:0-Heimsieg über Salzburg hat Napoli im Achtelfinalhinspiel der Fußball-Europa-League am Donnerstag erfolgreich die schmerzhafte Niederlage gegen Juventus Turin wenige Tage zuvor verarbeitet. Startrainer Carlo Ancelotti zeigte sich naturgemäß zufrieden, übte aber auch Kritik an seinen Kickern. „Wir sind heute vermeidbare Risiken eingegangen“, sagte der 59-Jährige.

„Es ist ein gutes Ergebnis, es war nicht leicht“, resümierte Ancelotti. „Am Ende hat Salzburg viel Druck gemacht, sie hätten auch ein Tor erzielen können. Da hatten wir Glück.“ Nicht alles sei daher eitel Wonne gewesen. „Wenn wir gut stehen, gibt es kein Durchkommen. Aber manchmal agieren wir im hohen Pressing zu überschwänglich“, monierte Ancelotti etwa.

Zum Aufstieg gratulieren ließ sich der Trainerroutinier noch nicht. „Salzburg hat sehr viel Rhythmus, wir müssen aufmerksam bleiben und im Rückspiel noch einmal alles geben“, forderte der Italiener. „Im Fußball geht es um Qualität, aber auch um Kampf, Aufmerksamkeit, Listigkeit und Intelligenz. Das sind alles Komponenten, an denen wir arbeiten müssen.“

Auch Torschütze Arkadiusz Milik warnte vor allzu großer Selbstsicherheit. „Wir wissen, dass es noch nicht vorbei ist. Wir werden es mit einer höchst konkurrenzfähigen Salzburger Mannschaft zu tun bekommen, auswärts spielen“, sagte der Pole. „Wir werden dieselbe Fokussierung wie heute brauchen, dürfen nicht an unseren Vorsprung denken.“

Tormann Alex Meret, der in drei Situationen mit starken Reflexen das für Salzburg so wichtige Auswärtstor vereitelte, atmete auf. „Es war wichtig, keinen Treffer zuzulassen“, erklärte der 21-Jährige. In Salzburg erwarte sein Team ein „sehr schwieriges Spiel“. Erneut müsse man voll konzentriert auftreten, und „defensive Nachlässigkeiten vermeiden“.

Bei der Generalprobe geht es am Sonntag in der Liga für den Zweiten auswärts gegen den Elften Sassuolo. Die Ancelotti-Truppe hat nur eines der vergangenen vier Spiele in der Serie A gewonnen. Durch das 1:2 gegen Juve wurde zuletzt die letzte Mini-Titelchance verspielt. Bei 16 Punkten Rückstand geht der Blick nur noch nach hinten, wo der Dritte AC Milan nach 26 Spielen acht Punkte entfernt ist. Die Mailänder sind am Samstag bei Schlusslicht Chievo im Einsatz. Der einen Zähler dahinter liegende Lokarivale Inter Mailand trifft drei Tage nach dem torlosen Remis in der Europa League bei Eintracht Frankfurt am Sonntag zu Hause auf den 16. SPAL Ferrara.

Der Fünfte AS Roma muss nach dem bitteren Out in der Champions League am Montag in der Heimpartie gegen Empoli die Wunden lecken. Es ist die erste Partie nach dem Ende der Amtszeit von Trainer Eusebio di Francesco. Der weiter ungeschlagene Leader Juve eröffnete die Runde bereits am (heutigen) Freitagabend gegen Udinese.

(APA)

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