Hinteregger über Bale: Im Kollektiv stoppen

Wien (APA) – Martin Hinteregger bekommt es am Samstag in der Fußball-WM-Qualifikation mit einem der gefürchtetsten Offensivspieler der Welt zu tun. In Cardiff wartet auf den ÖFB-Verteidiger und seine Teamkollegen Wales-Topstar Gareth Bale, der schon so manche hochkarätige Defensivreihe durcheinanderwirbelte.

Hinteregger ist sich der Qualität des 100-Millionen-Euro-Stürmers von Real Madrid bewusst. „Es ist extrem schwierig, ihn in den Griff zu bekommen. Alleine wird es keiner schaffen, wir müssen es als Kollektiv schaffen“, erklärte der Augsburg-Legionär.

Ob dies in einer Dreier- oder Viererkette gelingen soll, scheint derzeit offen. Hinteregger steht beiden Varianten aufgeschlossen gegenüber. „Ich fühle mich links hinten in der Viererkette und in der Dreierkette wohl und bin happy, wenn ich überhaupt spiele.“ Der Ex-Salzburger war in der laufenden WM-Qualifikation schon in beiden Positionen im Einsatz. „Für mich macht das keinen Unterschied.“

Mindestens ebenso entscheidend wie das System dürfte sein, wie sich die Österreicher mit der rustikalen Spielweise der Waliser zurechtfinden werden. „Wir müssen die Härte annehmen. Wir sind spielerisch besser und dürfen nicht viele hohe Bälle spielen“, forderte Hinteregger.

Für seine Mannschaft könnte die Ausgangsposition vor dem Auftritt im Cardiff City Stadium vielversprechender sein, immerhin beträgt der Rückstand der viertplatzierten ÖFB-Auswahl auf das Führungsduo Serbien und Irland vier Runden vor Schluss vier Punkte. „Es ist sicher angenehmer, wenn man vorne ist, aber wir müssen die Situation annehmen. Es wird ein richtig cooles Spiel, danach wird man sehen, wie die Tabelle ausschaut“, meinte der Kärntner.

Sein Landsmann Kevin Wimmer, derzeit im Nationalteam nur auf der Abrufliste, avancierte am Dienstag mit einem 19,5-Millionen-Euro-Transfer von Tottenham zu Stoke City zum zweitteuersten österreichischen Fußballer, für Neymar wurde unlängst sogar über elfmal mehr bezahlt. Der aktuelle Transferwahnsinn löste bei Hinteregger ein Schulterzucken aus. „Das nimmt eine Richtung an, wo man sich fragen muss, ob das dem Fußball gut tut. Es wird eher mehr als weniger, aber ob das positiv ist oder nicht, möchte ich nicht beurteilen“, sagte der 24-Jährige.

Allerdings ließ der Innenverteidiger erkennen, dass er die von Liverpool an RB Leipzig zu zahlende Ablösesumme von bis zu 70 Millionen Euro für Naby Keita als nicht ungerechtfertigt ansieht. „Wir haben schnell gesehen, was er für ein Talent hat. Für Naby sind 50 Millionen Euro nicht so viel“, sagte Hinteregger über seinen ehemaligen Salzburg-Mitspieler.

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