ÖFB-Frauen qualifizieren sich erstmals für EM-Endrunde

Newport (APA) Österreichs Fußball-Frauen-Nationalteam hat sich erstmals für ein Großereignis qualifiziert. Die ÖFB-Damen erkämpften am Dienstag im abschließenden Spiel der EM-Qualifikationsgruppe 8 in Wales ein 0:0 und sicherten sich damit einen Platz bei der EM-Endrunde 2017 in den Niederlanden.

Die Mannschaft von Dominik Thalhammer, die in der Gruppe Platz zwei hinter Norwegen belegte, schaffte den Aufstieg als einer der sechs besten Gruppen-Zweiten. Die EM wird von 16. Juli bis 6. August kommenden Jahres in sieben Städten ausgetragen. Die Auslosung für das Turnier mit 16 Mannschaften erfolgt am 8. November in Rotterdam.

Die österreichischen Frauen hatten schon vor dem Anpfiff in Newport das EM-Ticket ziemlich sicher. Doch darauf wollte sich das Team um Kapitänin Viktoria Schnaderbeck nicht ausruhen. Die Gastgeberinnen gingen wie vermutet aggressiv zu Werke, doch schon in der 4. Minute hatte Österreich die große Chance auf eine frühe Führung, der Kopfball von Carina Wenninger landete aber an der Stange. In der 24. Minute warteten die Österreicherinnen nach einem Foul an Laura Feiersinger im Strafraum vergeblich auf einen Elfmeterpfiff.

Die Waliserinnen wollten sich aber mit einem Erfolg verabschieden, machten immer wieder Druck und hatten auch ein Chancenplus. Doch Österreichs Torfrau Manuela Zinsberger ließ sich nicht bezwingen und hielt den Punkt fest, mit dem sich die Österreicherinnen aus eigener Kraft für die Niederlande qualifizierten.

Damit setzte das österreichische Frauen-Team, das auf Platz 25 der FIFA-Weltrangliste liegt und damit sogar einen Platz besser klassiert ist wie die ÖFB-Herren, die beeindruckende Serie fort. In den jüngsten 22 Spielen gab es nur eine Niederlage (gegen Vize-Europameister Norwegen) bei 16 Siegen. Der Lohn dieser Konstanz ist nun das EM-Ticket.

Stimmen zur EM-Qualifikation

Dominik Thalhammer (Teamchef Österreich): „Es war das erwartet schwere Spiel, weil es viele Ballbesitzwechsel gab. Wir haben den Rhythmus schwer gefunden, Wales hat viel mit langen Bällen gespielt. Heute überwiegt aber das Positive. Die vergangenen Monate, Jahre, die Aufbauarbeit, die jetzt belohnt worden ist. Es ist fantastisch für uns, wir haben unseren Traum erfüllen können. Wir genießen es heute, und ab morgen beginnen wir darüber nachzudenken, wie wir besser werden können.“

Viktoria Schnaderbeck (ÖFB-Teamkapitänin): „Wir sind mega-glücklich. Ich bin sehr stolz auf die Mentalität und die Entwicklung des Teams. Es ist eine wahnsinnige Ehre, dass ich sie als Kapitänin durch die EM-Qualifikation begleiten konnte.“

Sarah Zadrazil (ÖFB-Mittelfeldspielerin): „Es ist ein Traum, der wahr geworden ist. Wir freuen uns alle riesig. Ich denke, es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben den Punkt geholt. Jetzt sind wir überglücklich, dass wir bei der EM dabei sind.“

Überblick über die Teilnehmer der Frauen-Fußball-EM 2017 in den Niederlanden:

Niederlande (Gastgeber), Island (Erster Gruppe 1), Schottland (Zweiter Gruppe 1), Spanien (Erster Gruppe 2), Frankreich (Erster Gruppe 3), Schweden (Erster Gruppe 4), Dänemark (Zweiter Gruppe 4), Deutschland (Erster Gruppe 5), Russland (Zweiter Gruppe 5), Schweiz (Erster Gruppe 6), Italien (Zweiter Gruppe 6), England (Erster Gruppe 7), Belgien (Zweiter Gruppe 7), Norwegen (Erster Gruppe 8), ÖSTERREICH (Zweiter Gruppe 8)

Noch offen (Play-off am 17. und 25. Oktober): Rumänien oder Portugal

   Abschlusstabelle der Gruppenzweiten:
1. Schottland   15 Punkte Tordifferenz +10 *
2. Dänemark     13                     +12 *
3. Italien      12                      +6 *
4. Belgien      11                     +11 *
5. ÖSTERREICH   11                      +9 *
6. Russland     10                      +3 *
7. Rumänien     10                      +3 **
8. Portugal      7                      -4 **

* als einer der sechs besten Gruppenzweiten fix bei EM
** im Play-off um ein EM-Ticket

Foto: Gepa