Neutrale Spielorte prägen spezielle Corona-Regeln im Europacup

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat auch für die K.o.-Phasen der Champions League und Europa League spezielle Corona-Regeln erlassen. Grundsätzlich sind die gastgebenden Vereine während der Pandemie dafür zuständig, dass die angesetzten Spiele stattfindet. Gelingt dies nicht, etwa durch die Verlegung an einen neutralen Ort oder in beschränktem Maße auf einen anderen Termin, wird die Partie mit 3:0 für den Gastverein gewertet.

Bei den Ausweichquartieren, etwa der Puskas Arena in Budapest, in der der WAC am Donnerstag (18.55 Uhr) Tottenham empfängt, sollen die Vereine stets von der UEFA geprüfte Stadien vorschlagen. Europacupspiele außerhalb Europas wird es also auch während der Pandemie kaum geben. Das letzte Wort bei der Suche nach einem neuen Ort oder Termin hat der Kontinentalverband. Über neue Restriktionen der lokalen Behörden müssen die Vereine die UEFA unverzüglich informieren. Verweigert der Gastverein die Teilnahme an einem verlegten Spiel unbegründet, wird die Partie mit 3:0 für den Heimverein gewertet.

Zum Anpfiff müssen beide Kontrahenten jeweils mindestens 13 Spieler (inklusive eines Torhüters) stellen. Wird eine Mannschaft von den lokalen Behörde unter Quarantäne gestellt, ist die Verlegung des Spiels noch möglich. Allerdings lässt der enge Spielkalender kaum neue Termine zu. Das Sechzehntelfinale der Europa League, in dem Meister Salzburg am Donnerstag im Hinspiel auf Villarreal trifft und der WAC auf Tottenham, muss bis spätestens 5. März abgeschlossen sein. Für das am Dienstag beginnende Achtelfinale der Champions League gilt der 2. April als Frist für die Austragung von Hin- und Rückspiel.

Der WAC musste für sein Heimspiel nach Budapest ausweichen, weil die österreichischen Behörden eine Ausnahmegenehmigung für die Landung von Tottenhams Chartermaschine aus dem Corona-Hochrisikoland Großbritannien in Klagenfurt verweigerten. In der Puskas Arena tritt zwei Tage vor den Kärntnern am Dienstag (21.00 Uhr) bereits RB Leipzig im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Liverpool an. „Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen dürfen“, sagte Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann. Auch die deutschen Behörden hatten Englands Meister die Einreise verwehrt.

In Ungarn ist das anders. Der EM-Gastgeber richtet am 24. Februar auch noch die Champions-League-Partie von Borussia Mönchengladbach gegen Manchester City aus. Ungarn gilt beim deutschen Robert-Koch-Institut zwar weiterhin als Risikogebiet, aber nicht als Land, in dem die neuen Corona-Mutationen gefährlich oft auftreten. Der rechtsnationale Regierungschef Viktor Orban setzt in der Bekämpfung der Pandemie nicht auf besonders strenge Grenzkontrollen, sondern unter anderem auf in der EU noch nicht zugelassene, aber auf dem freien Markt verfügbare Impfstoffe aus Russland (Sputnik V) und China (Sinopharm).

https://www.skysportaustria.at/tottenham-spiel-in-ungarn-fuer-wac-nicht-so-schlimm/

Salzburg & WAC gegen negative Europacup-Bilanzen gegen Teams aus Spanien & England

Die beiden verbliebenen österreichischen Europacup-Starter messen sich im Europa-League-Sechzehntelfinale ab Donnerstag mit Clubs aus großen Fußball-Nationen. Die österreichischen Bilanzen gegen Teams aus England und Spanien sind vor den Kräftemessen des WAC mit Tottenham und von Meister Salzburg mit Villarreal deutlich negativ. In 17 K.o.-Duellen mit englischen Vertretern setzten sich die ÖFB-Clubs nur zweimal durch, in 27 Aufeinandertreffen mit spanischen immerhin fünfmal.

Der bisher letzte Vergleich mit Spanien in einer K.o.-Phase darf Salzburg Auftrieb geben: Bei ihrem Erfolgslauf ins Europa-League-Halbfinale 2018 rangen die Salzburger im Sechzehntelfinale Real Sociedad mit 2:2 (auswärts) und 2:1 (heim) nieder. Mit Villarreal kreuzten die Bullen 2015 bereits in derselben Runde die Klingen, hatten damals mit 1:2 (a) und 1:3 (h) aber das Nachsehen.

Die Europacup-Gesamtbilanz gegen Spanien weist für österreichische Vereine in 77 Partien 13 Siege und 19 Unentschieden aus, jene der Salzburger in 14 Spielen vier Siege und zwei Remis. Dem mittlerweile überlegenen spanischen Tabellenführer Atletico Madrid unterlagen die Salzburger im Herbst in der Champions-League-Gruppenphase mit 2:3 (a) und 0:2 (h).

Die beiden bisher einzigen K.o.-Aufstiege gegen englische Vertreter gelangen Rapid 2009 und 2010 jeweils in der Europa-League-Qualifikation gegen Aston Villa. Österreichs Gesamtbilanz gegen England ist mit fünf Siegen und elf Unentschieden bei 31 Niederlagen ebenfalls klar negativ. Rapid verlor im Herbst in der EL-Gruppenphase zweimal gegen Arsenal, der LASK holte gegen Tottenham mit einem 3:3 daheim immerhin einen Punkt. Für den WAC wird das Hinspiel gegen die „Spurs“ am Donnerstag in Budapest das erste Europacup-Duell mit einem Club von der Insel.

(APA).

Beitragsbild: GEPA.