Noch „angeschlagener“ Thiem auf dem Weg nach New York

Nach seiner Absage für das Masters-1000-Turnier in Cincinnati hat Dominic Thiem die vergangenen Tage das Bett gehütet, ein bisschen Karten gespielt und sich die Zeit vertrieben. Nun hat sich Österreichs Tennis-Star von seiner Verkühlung so weit erholt, dass er am Samstag zum nächsten großen Saison-Höhepunkt nach New York weiterreisen konnte. Ganz hundertprozentig fit ist Thiem aber noch nicht.

„Zur Zeit läuft alles nach Plan. Er war ja nicht fit, und da ist es nicht gescheit, wenn man ins Flugzeug steigt“, beruhigte Thiem-Manager Herwig Straka am Freitagabend im APA-Gespräch. „Ich habe mit ihm telefoniert, er klingt schon viel besser.“ Thiem flog mit seinem gesamten Team nach New York, wo er sobald es geht, seine Vorbereitung auf die US Open wie zuletzt auf Randall’s Island im Nordosten Manhattans in der Academy von Tennis-Legende John McEnroe starten will.

Thiem wollte sich in New York möglichst bald nach seiner Ankunft aber nochmals medizinisch abchecken lassen.

„Es kann noch dauern“

„Ich habe viel Zeit im Bett verbracht in den vergangenen Tagen, habe ein paar alte Fotos durchgeschaut und dieses Meisterstück gefunden, als ich die US Open als Blondie gespielt habe“, postete Thiem am Donnerstag auf Instagram ein altes Foto. Thiem möchte seinen 26. Geburtstag am 3. September möglichst wieder in der zweiten US-Open-Woche feiern. Schon jetzt steht fest, dass er als Nummer 4 gesetzt sein wird.

„Ich schaue, dass ich jetzt zu 100 Prozent fit werde, und das kann auch dauern. Ich habe zum Glück zwölf Tage Zeit, bis die US Open beginnen“, hatte Thiem nach seinem Ausscheiden am Dienstag gemeint. Er wollte vor Beginn des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres noch „ein paar gute Trainingstage“ haben. „Aber die erste Priorität ist, dass ich fit werde.“

„Es war sehr viel in den letzten Wochen“

Begründet hat er die neuerliche Verkühlung, – er hatte auch vor einem Jahr für Cincinnati absagen müssen und war dann erst recht knapp vor New York wieder fit geworden -, mit dem dichten Programm. „Es ist ein bisschen unglücklich, aber es war sehr viel in den letzten Wochen. Hamburg, Kitzbühel war intensiv, dann halt direkt fliegen und direkt voll weitertrainieren auf Hardcourt, richtig toughe Matches gehabt. Da ist es klar, dass der Körper ein bisserl zusammenbricht irgendwann, aber das muss man akzeptieren“, meinte Thiem noch vor seiner kleinen „Quarantäne“. Da war ihm nicht bange, schließlich hat er mit solchen Situationen auch schon Erfahrungen. „Ich habe es letztes Jahr auch geschafft und werde es dieses Jahr auch wieder schaffen.“

Und wie er es 2018 geschafft hatte: Thiem erreichte erstmals das Viertelfinale und lieferte in diesem Rafael Nadal das wohl bisher beste Match seines Lebens. Mit der knappen Fünf-Satz-Niederlage hat Thiem auch in den USA viele Fans dazugewonnen.

Einen seiner besten Freunde wird Thiem in New York nicht sehen: Dennis Novak hat sich zuletzt in der deutschen Bundesliga eine Verletzung zugezogen, die ihn zur Absage für die US-Open-Qualifikation gezwungen hat.

(APA)

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