Novak setzt in erstem Duell mit Khachanov auf Heimstärke

Wien (APA) – Der Niederösterreicher Dennis Novak hat sich in den vergangenen eineinhalb Monaten in der Tennis-Weltrangliste als Österreichs Nummer zwei hinter Dominic Thiem festgesetzt. Die Wildcard für das Wiener Erste Bank Open war aber eher eine Folge des heuer starken Aufwärtstrends des 25-Jährigen. Am Mittwoch gilt Novak in seinem ersten Duell mit Karen Khachanov jedoch dennoch als klarer Außenseiter.

Der Russe reiste von seinem Heimturnier aus Moskau an, an dessen Ende am Sonntag der dritte ATP-Turniertitel des 22-Jährigen stand. Khachanov steht als 19. erstmals in den Top 20. Mit Wien-Titelverteidiger Lucas Pouille (FRA) heuer in Wimbledon hat Novak schon einmal eine Nummer 19 besiegt. „Der ist in richtig guter Form“, meinte Novak anerkennend. „Aber ich werde alles reinhauen, was geht. Vielleicht kann er sich ja noch nicht so gut einstellen auf den Belag.“

Novak zu Heimvorteil: „Das gibt natürlich extra etwas“

Novak trainiert hingegen schon seit Donnerstag in der Stadthalle, steht per Wildcard mit Landsmann Lucas Miedler auch im Doppel im Raster und hat da am (heutigen) Dienstag seinen ersten Auftritt. „Da kann ich mich auf die Match-Bedingungen im Einzel einstellen“, erklärte der Weltranglisten-137. der APA – Austria Presse Agentur. „Ich freue mich schon, da zu spielen. Ich glaube, ich habe da immer ganz gut gespielt gegen gute Leute.“

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Der Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem hat im Vorjahr im Achtelfinale gegen den späteren britischen Halbfinalisten Kyle Edmund erst im Tiebreak des dritten Satzes verloren und auch beim 250er-Event in Kitzbühel bereits zwei Achtelfinali stehen. „Wenn man zu Hause spielt und so viele Leute hinter einem stehen, das gibt natürlich extra etwas. Ich weiß aber selber nicht genau, warum ich bei den großen Turnieren vor vielen Leute immer so gut spiele.“

Da zählen auf jeden Fall auch die heurigen Davis-Cup-Auftritte mit einer makellosen Bilanz bzw. Siegen gegen Jaraslaw Schyla (BLR), Andrej Rublew (RUS/zu diesem Zeitpunkt ATP-35.) und Alex de Minaur (AUS/-38.) dazu. Damit hatte Novak einen großen Anteil an der Weltgruppen-Rückkehr Österreichs. Für ihn herausragend auch der Drittrunden-Einzug in Wimbledon, in Australien und bei den US Open qualifizierte er sich heuer ebenfalls für Grand-Slam-Hauptbewerbe.

Top 100 als großes Ziel

„Sicher ist das Jahr gut verlaufen, ich habe echt gute Resultate gehabt“, meinte Novak. „Aber natürlich hätte ich mir noch gewünscht, dass ich auch bei anderen Turnieren gut spiele. Dann wäre um einiges mehr drinnen gewesen vom Ranking her.“ Sein Ziel sei, auch bei kleineren Turnieren öfter sein Leistungspotenzial abrufen zu können. Dann könnte es mit dem großen Ziel, in die Top 100 zu kommen, nicht mehr allzu lange dauern.

Die Voraussetzungen dafür sind für den als Nummer 225 ins Jahr 2018 gestarteten Novak auch deswegen gut, da er nach dieser Woche in den sieben Monaten bis zu den French Open nur 85 Punkte zu verteidigen hat. „Wenn ich einen guten Start ins Jahr habe, ist da einiges möglich.“ Etliche Zähler sollen auch noch heuer aufs Konto kommen, bei den Challengern in Eckental und Bratislava beschließt Novak in den nächsten zwei Wochen sein Wettkampfjahr.

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Klappt es in diesen drei Wochen ab Wien besonders gut, könnte sich sogar noch ein Fixticket für die Australian Open im Jänner ausgehen. Novak: „Da brauche ich knapp über 200 Punkte. Da ist alles drinnen. Es ist nicht so, dass das weit weg ist, dass man mal ein Finale oder Halbfinale spielt.“ Anschließend bleiben ihm jedenfalls ein, zwei Wochen Turnierpause, ehe es nach Fitnesstests in Wien Anfang Dezember u.a. wieder mit Thiem nach Teneriffa geht.

In der Woche nach den Australian Open geht es am 1./2. Februar – nach derzeitiger Lage wohl mit Novak – im Davis Cup gegen Chile um den Aufstieg ins neue Finalturnier. Novak warnte dabei außer vor Nicolas Jarry (ATP-42.) auch vor Christian Garin, im Oktober Gewinner zweier Challenger und auf dem Karrierehoch von 102. „Also es wird sicher nicht leicht. Aber ich glaube mit Dominic, dem Oli (Oliver Marach, Anm.) und dem Heimvorteil, da ist schon einiges drinnen.“

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Bild: GEPA