Obmann sensationell Gesamtweltcupsieger

Fabian Obmann hat am Samstag beim dramatischen Weltcup-Finale der Raceboarder in Berchtesgaden nicht nur seinen ersten Sieg, sondern damit sensationell auch seinen ersten Snowboard-Gesamt-Weltcupsieg gefeiert. Der 26-Jährige setzte sich nach einer konstanten Saison im Finale vor seinem Landsmann Arvid Auner durch. Obmann holte zudem auch die kleine Kristallkugel im Parallel-Slalom.

Obmann hatte im Achtelfinale Benjamin Karl, im Viertelfinale Gesamtsieg-Kandidat Andreas Prommegger und im Semifinale den Schnellsten der Qualifikation, Rok Marguc (SLO), bezwungen. Möglich geworden war das alles auch durch den Sieg von Auner über den Italiener Maurizio Bormolini im Achtelfinale. Im Finale war Obmann dann um nur fünf Hundertstel schneller als Auner, von einer Stallorder im ÖSV war keine Rede.

„Ich wusste nicht, dass das überhaupt möglich ist, heute. Mir fehlen die Worte“, erklärte ein vor Freude weinender Obmann im Zielinterview mit der FIS. „Es ist so viel (passiert), dass ich es gar nicht sagen kann“, meinte Obmann später. „Ich habe mein erstes Rennen gewonnen und auf einmal gehe ich mit zwei Kristallkugeln heim. Ich habe vor dem Rennen nicht einmal gedacht, dass es rein rechnerisch möglich wäre“, war er später immer noch baff.

Irgendwann Mitte des Rennens habe ihn Benjamin Karl darüber informiert. „Unerklärlich für mich wie das heute gelaufen ist.“ Am Ende hatte er nur vier Zähler im Gesamt- und nur zwei Punkte im Parallel-Slalom-Weltcup Vorsprung auf Bormolini.

Mit Konstanz zu Kristall

Seine Konstanz in der gesamten Saison hat sich für ihn jedenfalls bezahlt gemacht. „Innerhalb von einem Tag kriegt man alles zurück, was man in den letzten 15, 20 Jahre reingesteckt hat. Das ist gerade ein bisserl überwältigend.“

Auch Auner, dessen Saison nicht nach Wunsch begonnen hatte, freute sich über seine eigene Leistungssteigerung über die ganze Saison. „Es war ein Hundertstelkrimi heute, wir haben eine Riesenshow zeigen können“, meinte er. Das österreichische Team sei über die ganze Saison so stark gewesen. „Von Herzen Gratulation an den Fabi. Taugt mir, dass ich wieder mit einem Globewinner trainieren darf“, Auner, der Obmann beim Siegerinterview im Ziel mit einem Busserl auf die Wange gratuliert hatte.

Schöffmann bei Frauen Vierte

Bei den Frauen schaffte es Sabine Schöffmann ins Halbfinale, in dem sie sich Ester Ledecka in deren erst zweiten Saisonrennen beugen musste. Die Tschechin schaffte damit eine erfolgreiche Revanche für das Riesentorlauf-Finale am Mittwoch in Rogla. Im kleinen Finale um Platz drei unterlag die Kärntnerin Schöffmann der Deutschen Cheyenne Loch. Den Sieg holte im Finale Ledecka, die damit den Gesamtsieg ihrer Finalgegnerin Ramona Hofmeister verhinderte. So holte die schon im Viertelfinale ausgeschiedene Schweizerin Julie Zogg die Parallel- sowie die Gesamt-Weltcup-Kugel.

Im Gesamt-Weltcup, Parallel-Slalom- und -Riesentorlauf-Weltcup in den Top 3: Das ließ auch Schöffmann strahlen. „Es war eine Wahnsinns-Saison. Im Weltcup so oft am Podium. Auch mit der Medaille bei der WM, es war echt mega heuer.“ Auch sie war über Obmanns Triumph hocherfreut. „So schnell kann es dann wieder gehen. Alex war bis vor zwei Rennen noch vorne. Dass wir es jetzt wieder für Kärnten gewinnen können, ist was ganz Besonderes.“

(APA) / Bild: GEPA