ÖFB blickt im Play-off-Finale nach Tiflis

Österreichs dritter Gruppengegner bei der EM-Endrunde im kommenden Jahr wird am Donnerstag (18.00 Uhr MEZ) in Tiflis gekürt. Georgien empfängt Nordmazedonien im Play-off-Finale um einen der letzten vier Startplätze beim Kontinentalturnier als Favorit. Die Georgier streben ihre erste Teilnahme an einem Großevent in der Verbandsgeschichte an. Die Nordmazedonier mit dem 37-jährigen Altstar Goran Pandev waren ebenfalls noch nie auf der internationalen Bühne mit dabei.

Aus Österreichs Nachbarschaft hoffen außerdem Ungarn und die Slowakei auf ein Ticket für die im kommenden Jahr steigende EM. Die Magyaren empfangen in der Budapester Puskas-Arena Island, die Slowaken gastieren in Belfast bei Nordirland. Die vierte Partie (alle 20.45 Uhr) findet in Belgrad statt, wo Serbien im Marakana Stadion gegen Schottland bestehen will. Das Coronavirus war dabei ein allgegenwärtiges Thema.

So berichteten italienische und britische Medien von einer regelrechten Flucht von Inter Mailands Aleksandar Kolarov und Lazios Sergej Milinkovic-Savic. Das Duo ist demnach aus Italien mit Privatjets ausgeflogen, kurz bevor der von lokalen Behörden verordnete Lockdown samt Reise-Einschränkungen griff. Auch bei Fiorentina, Genoa und Sassuolo beschäftigte Nationalspieler durften wegen Corona-Fällen in ihren Mannschaften vorerst nicht ausreisen. „Wir haben ein großes Problem mit den italienischen Clubs“, sagte Serbiens Teamchef Ljubisa Tumbakovic zu Wochenbeginn.

Die beiden Fiorentina-Spieler Nikola Milenkovic und Dusan Vlahovic trafen dann am späten Montagabend in Belgrad ein. Inwiefern dies Konsequenzen der Behörden nach sich ziehen wird, war vorerst unklar. Den Sprung ins Play-off-Finale hatte Serbien über Norwegen geschafft. „Anders als Norwegen hat Schottland keine Superstars, aber sie sind eine Mannschaft, in der jeder hart für den anderen arbeitet“, warnte der Teamchef. Dies würde auch auf die beiden prominentesten schottischen Spieler, Liverpools Andy Robertson und Scott McTominay von Manchester United, zutreffen. Die Schotten waren seit der WM 1998 bei keinen Großturnier mehr dabei.

Salzburg gibt Szoboszlai frei

Ungarns Fußball-Fans atmeten am Dienstag auf. Aus Salzburg wurde verlautbart, dass Dominik Szoboszlai in seine Heimat reisen darf. Der Mittelfeldspieler ist ein Hoffnungsträger im Team. Szoboszlai hatte bereits im Halbfinale des Play-offs gefehlt, Ungarn gewann in Bulgarien auch ohne den 20-Jährigen mit 3:1. „Wir sind ein Spiel davon entfernt, uns für die EM zu qualifizieren. Es war in der Vergangenheit oft der Fall, dass am Ende nur ein Schritt gefehlt hat. Ich will nicht, dass das passiert“, sagte Szoboszlai nun. Wirbel gab es am Tag vor der Partie, nachdem Teamchef Marco Rossi positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Italiener hat sich in Quarantäne begeben.

In Budapest wären eigentlich rund 18.000 Besucher im 67.000er-Oval zulässig gewesen. Am Montag rief aber auch Viktor Orban den Lockdown aus. Die Partie findet nun ohne Zuschauer statt. Für die Ungarn wäre die EM-Teilnahme auch deshalb wichtig, weil sie gegen Weltmeister Frankreich und Portugal in der Puskas-Arena zwei echte Heimspiele austragen könnten. Dritter Gruppengegner wäre Deutschland mit dem Spielort München.

Georgien und Nordmazedonien standen einander im Herbst bereits zweimal in der Nations League gegenüber. Einem 1:1 in Tiflis im September folgte ein 1:1 in Skopje erst Mitte Oktober. Für Georgiens Otar Kiteishvili von Sturm Graz endete das Spiel verletzungsbedingt schon nach wenigen Minuten, der Spielgestalter arbeitet nach einem Muskelbündelriss derzeit am Comeback.

Schaffen die Nordmazedonier den Sprung zur EM, trifft Österreich neben den Niederlanden und der Ukraine auf einen weiteren Bekannten. Die Balkan-Kicker beendeten die Gruppenphase der EM-Qualifikation hinter Polen und Österreich auf Rang drei.

(APA)

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