ÖFB-Frauen und Doppler/Horst beim 17. Tag des Sports im Prater

Wien (APA) – Der Tag des Sports hat im vergangenen Jahr im Wiener Prater eine neue Heimat gefunden. Am 23. September empfängt Österreichs größtes Open-Air-Sportevent die zahlreichen Besucher an derselben Stelle. Veranstaltungen wie diese seien die perfekte Gelegenheit für das Zusammentreffen von Spitzensportlern mit der Jugend, erklärte Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag in Wien.

2016 nahmen rund 500.000 Menschen an dem Event teil, der heuer bereits zum 17. Mal stattfindet. Auch 2017 wird den Besuchern wieder einiges geboten. Mehr als 150 Stationen – vom Flying Fox bis zur Ruder-Challenge – laden zum Mitmachen ein. An die 400 Sportler werden erwartet, unter anderem die Beach-Volleyball-Vizeweltmeister Clemens Doppler/Alexander Horst sowie das ÖFB-Frauen-Nationalteam, vertreten durch Nadine Prohaska, Jasmin Eder und Teamchef Dominik Thalhammer.

Die ÖFB-Frauen haben beim Erfolgslauf auf Platz drei während der EM in den Niederlanden gezeigt, dass der Sport in der Lage ist, landesweit Begeisterung zu entfachen – mit bleibender Wirkung. „Leute erkennen einen auf der Straße, das war davor noch nie so“, verriet Teamspielerin Lisa Makas, die nach ihrer Kreuzband-Operation dieser Tage mit der Reha startet. Das Schönste für die Stürmerin sei, „wenn Leute zu mir kommen und sagen: ‚Wegen euch spielt meine Tochter jetzt Fußball'“.

Diese Verbindung von Breiten- und Spitzensport betonte auch Rudolf Hundstorfer, Präsident der Bundes-Sportorganisation (BSO). „Das ist ein Kreislauf. Ohne Vorbilder gibt es keine Breite, aber die Spitze braucht umgekehrt die Breite“, erklärte der vormalige Sozialminister. Doppler/Horst seien sich dessen bewusst. „Man erkennt schon den Trend, dass es Vorbilder braucht, um Kinder zu motivieren“, sagte Clemens Doppler, der mit seinem Partner bei der Beach-WM im August in Wien Silber gewann. „Das ist ein bisschen unsere Aufgabe, das für unsere Sportart und den Sport in Österreich an sich zu nutzen.“

Doszokil sprach von einem „Regelkreis“, der besonders wichtig sei. „Das ist eine andere Situation, wie wenn hier im in einem täglichen Schulbetrieb ein Lehrer in der Unterrichtseinheit steht. Das sind die regionalen Stars, die die Kinder kennen“, sagte der Minister. „Solche Ideen, abgeleitet von Tag des Sports, müssen wir in verschiedenen Facetten leben, um ganz einfach eine breite Begeisterung für den Sport durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zu erreichen.“

Ein spezieller Fokus liegt in diesem Sinn auf dem Schulsport. Über 1.500 Schüler aus knapp 50 Schulen würden in den Prater kommen, berichtete Doskozil. „Wir wollen ganz einfach auch hier ein Zeichen setzen, um Kinder für und zu Bewegung zu motivieren“, sagte der Minister, der federführend hinter dem Pilotprojekt zur Einführung der täglichen Bewegungseinheit im Burgenland stand, das im abgelaufenen Schuljahr realisiert wurde. Eine Studie dazu soll in der kommenden Woche präsentiert werden. Ab September gibt es die tägliche Turnstunde in allen Bundesländern.

Der Tag des Sports fungiert in Österreich auch als Startschuss zur Europäischen Woche des Sports, die mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union durchgeführt wird. Diese Initiative will den Beitrag des Sports zur Gesundheitspolitik ins Blickfeld rücken. „Sport ist Gesundheit, und ein Teil der Gesundheitspolitik ist der Sport“, erklärte Hundstorfer. Es gehe darum, „Sport auch in Lebensbereiche hineinzubringen, die nicht tagtäglich mit Sport in Zusammenhang gebracht werden“. Als Beispiel nannte er den Betriebssport.

Artikelbild: GEPA