ÖFB-Team muss Favoritenrolle gegen Lettland bestätigen

(APA) – Das österreichische Fußball-Nationalteam hat am Freitag (20.45 Uhr) in der EM-Qualifikation den dritten Sieg in Folge im Visier. Die Österreicher gehen in Salzburg als klarer Favorit ins Duell mit Gruppenschlusslicht Lettland. Das Wort „Pflichtsieg“ wollte Teamchef Franco Foda nicht in den Mund nehmen, sagte dann aber doch: „Wir müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen.“

Nach dem Fehlstart gegen Polen (0:1) und Israel (2:4) hat sich das ÖFB-Team mit Siegen gegen Slowenien (1:0) und Nordmazedonien (4:1) wieder in eine gute Ausgangsposition gebracht. „Wenn man zur EM 2020 will, muss man seine Heimspiele gewinnen. Und wir werden alles daran setzen“, versprach Foda. „Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet.“ Auch auf ein Geduldsspiel gegen einen sehr defensiv eingestellten Gegner.

Lettland ist zwölf Länderspiele sieglos, hat alle vier bisherigen Quali-Spiele verloren. Foda warnte dennoch vor den Balten. „Man sollte vor jedem Gegner Respekt haben“, meinte der Deutsche. „Ich habe auch der Mannschaft mitgeteilt, dass es für uns kein einfaches Spiel wird.“ In Polen etwa hatten die Letten im März bis zur 75. Minute ein 0:0 gehalten, ehe es ein 0:2 setzte.

„Sie haben gezeigt, dass sie kompakt stehen können“, sagte Foda. Dazu hätte Lettland Qualitäten bei Standards und im Umschaltspiel. „Wir müssen schauen, dass wir, wenn wir den Ball verlieren, schnell ins Gegenpressing kommen und keine Kontersituationen zulassen.“ Einer der Schlüsselmänner dafür scheint Leipzig-Legionär Konrad Laimer zu sein, der bei seinem ÖFB-Debüt in den beiden Juni-Länderspielen überzeugt hatte.

In der Defensive dürfte Foda wie in Nordmazedonien auf eine Viererkette setzen. Offen ist, ob David Alaba oder Andreas Ulmer darin den Linksverteidiger gibt. Alaba könnte in seinem 70. Länderspiel auch auf den linken Flügel vorrücken. Im Sturmzentrum ist Marko Arnautovic unersetzbar. In den vergangenen drei Quali-Spielen hat der 30-Jährige vier Tore erzielt. Veränderungen hat Foda beim Neo-China-Legionär keine bemerkt. „Er ist genauso positiv, wie er schon immer war.“

Foda über Arnautovic

Der Goldtorschütze vom Slowenien-Spiel steht dagegen nicht mehr zur Verfügung. Guido Burgstaller hat seine ÖFB-Karriere im August beendet. Unabhängig davon forderte Foda von seinem Team, im Torabschluss effizienter zu werden. „Wir müssen noch klarer und entschlossener sein.“ Zumal am Montag in Warschau noch das schwere Gastspiel bei Tabellenführer Polen wartet.

Die Torhüter-Frage ist vor den beiden Duellen weiter offen. Cican Stankovic, Pavao Pervan oder Alexander Schlager werden anstelle des nicht nominierten, weil vereinslosen Heinz Lindner ihr Team-Debüt geben. Foda hat bereits eine Entscheidung getroffen, wollte seine Torleute aber erst am Spieltag darüber informieren. „Jeder soll sich vorbereiten, als ob er spielen würde“, begründete der Teamchef. Grundsätzlich traue er die Aufgabe jedem aus dem Trio zu. „Alle haben gut gearbeitet. Es wird der spielen, von dem wir in dieser Woche den besten Eindruck gehabt haben.“

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Nach zwei weniger intensiven Tagen arbeitete das ÖFB-Team am Mittwoch in Saalfelden am Angriffsverhalten, im Abschlusstraining am Donnerstag stand die Defensive im Fokus. „Die Mannschaft hat sich sehr gut präsentiert, konzentriert und engagiert gearbeitet“, sagte Foda. Das soll gegen Lettland die drei dringend benötigen Punkte bringen, ohne die die Ausgangsposition für die zweite Quali-Hälfte eine erheblich schlechtere wäre.

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