Österreich Rundfahrt: Premierensieg für Ausreißer Lutsenko im Joglland

Auch die enorm anspruchsvolle Donnerstag-Etappe von Knittelfeld nach Wenigzell hat das Klassement der Österreich-Radrundfahrt nicht durcheinandergebracht. Den Sieg auf dem Teilstück mit 3.600 Höhenmetern holte sich der Kasache Alexej Luzenko. In der Gesamtwertung führt vor dem entscheidenden Abschnitt am Freitag weiter der Belgier Ben Hermans vor Hermann Pernsteiner.

Pernsteiner aus der Bahrain-Mannschaft fehlen nach wie vor nur 18 Sekunden auf Hermans, der gemeinsam mit ihm im Hauptfeld das Ziel im steirischen Joglland erreichte. Angriffe auf den Spitzenreiter gab es im Laufe der 177-km-Etappe überraschenderweise keine. Pernsteiner sah aufgrund der Ausreißer-Situation mit seinem Teamkollegen Matej Mohoric, der sich am Ende seinem Fluchtgefährten Luzenko geschlagen geben musste, keine Veranlassung dafür.

Pernsteiner: „Habe mich zurückgehalten“

Außerdem wollte er auf der Fahrt durch sein Trainingsrevier keine Energie verschwenden. „Ich habe mich zurückgehalten, es war besser ruhig zu bleiben. Es war auch zum Schluss eine recht entspannte Situation. Wir haben es recht kraftsparend über die Runden gebracht, weil morgen wird ein sehr schwerer Tag“, erläuterte Pernsteiner. Der Niederösterreicher hofft, dass er am Sonntagberg Entscheidendes bewerkstelligen kann. „Ich habe ein paar Körner sparen können, die ich hoffentlich morgen reinwerfen kann.“

Das Führungstrikot von Hermans geriet wie schon am Großglockner nie wirklich in Gefahr. „Es war aber nicht leicht, die Anstiege waren lang und steil, es ging die ganze Zeit rauf und runter“, meinte der Rundfahrt-Zweite von 2015 aus dem Team Israel Cycling Academy. Am Sonntagberg, der fünfmal befahren wird, erwartet er aber sehr wohl Angriffe. „Das wird eine sehr harte Etappe, die noch schwerer zu kontrollieren sein wird.“

Zoidl: „Morgen nur hopp oder dropp“

Während Hermans, Pernsteiner und der italienische Gesamtdritte Dario Cataldo (Astana/+ 48 Sek.) gemeinsam ins Ziel kamen, holte Riccardo Zoidl wie am Glockner minimal auf. Der Rundfahrtsieger von 2013 machte als Etappen-Achter zwei Sekunden gut und liegt insgesamt als nach wie vor Siebenter 1:12 Minuten hinter Hermans. „Das war ein mental sehr harter und langer Tag. Ich hoffe, dass ich am Sonntagberg einmal ganz oben stehen kann. Morgen gibt es nur hopp oder dropp“, sagte der Felbermayr-Profi aus Oberösterreich.

Luzenko und Auftakt-Etappensieger Mohoric hatten sich bereits 100 Kilometer vor dem Ziel in der ersten Bergwertung am Schanzsattel aus einer größeren Ausreißergruppe abgesetzt. Das hochkarätige Duo behauptete sich danach auf dem welligen Terrain durch das Joglland bis ins Ziel an der Spitze. Im Bergaufsprint hatte schließlich der kasachische Meister die schnelleren Beine. „Ich bin sehr glücklich über meinen ersten Sieg im Meistertrikot. Es war sehr hart den ganzen Tag an der Spitze mit Mohoric“, meinte der im Gesamtklassement keine Rolle spielende Luzenko.

Beitragsbild: Expa Pictures

(APA)