Österreichs Viererbob bei Startnummernrennen als Halbzeit-Achter

Zu einem Startnummern-Rennen, das für einige Diskussionen und Einsprüche gesorgt hat, ist der Viererbob-Bewerb bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang/Alpensia verkommen. Österreichs bester Schlitten mit Pilot Benjamin Maier sowie Kilian Walch, Danut Ion Moldovan und Markus Sammer steigerte sich am Samstag aber vom 14. auf den achten Platz und hat noch Steigerungspotenzial am Sonntag.

Denn dem Quartett fehlt nur eine Zehntel auf ein ex aequo auf Platz fünf liegendes Trio. In Führung im Olympic Sliding Center von Alpensia ist Francesco Friedrich (GER) vor Korea. Und genau um Won Yunjong, der 0,29 Sekunden hinter Friedrich liegt, drehen sich die angesprochenen Diskussionen. Won nutzte ein Regulativ, wonach aus den letzten 7 der Weltcup-Wertung fünf Schlitten die Startnummern 1 bis 5 erhalten. Won hatte den Weltcup zuletzt gestrichen und ging das Risiko ein.

ÖBSV-Cheftrainer Manfred Maier hatte gegen das neue Regulativ schon vor zwei Jahren protestiert. Mit dem Argument, dass man den Wettkampf spannender machen möchte, wurde es aber abgeschmettert. „Das war ein reines Startnummernrennen. Eine unfaire Geschichte, weil der Won einfach vorgelost worden ist und sie alles gemacht haben.. nach der zwei oder drei ist die Bahn weggebrochen.“ Maier ist gegen diese Form der Zulosung. „Es kann nicht sein, dass die schlechtesten fünf die besten Nummern kriegen. Won hat sich im Weltcup zurückfallen lassen, die Chance war relativ hoch, von 7 werden fünf vorgelost.“

Zudem, so erklärte Maier senior, könne man mit der Kühlung in der Bahn spielen. Gleich nach den ersten Nummern (Won hatte in Lauf eins Startnummer eins) habe es markante Änderungen gegeben. „Sie sind mit der Kühlung voll reingefahren und dann reift es komplett auf“, erklärt Maier. Darum sei die Bahn zunehmend massiv schlechter geworden

Maiers Sohn, Benjamin, hatte im zweiten Heat als 7. eine bessere Startnummer und schob sich so von der 14. an die 8. Stelle. Er hofft am Sonntag (ab 1.30 Uhr MEZ) zumindest die Top 8 zu halten. Für Österreich zwei mit Markus Treichl, Ekemini Bassey, Marco Rangl und Markus Glück war hingegen mit zweimal schlechter Startnummer bei schlechter werdendem Eis nichts zu holen. Für das Quartett, das erst nach den 20 besten des ersten Laufs hinunter durfte, wird es schwierig in die Top 20 für den vierten Lauf zu kommen.

Benjamin Maier, der ein bisschen über Halsschmerzen klagte, war mit der Performance zufrieden. „Wir sind zufrieden mit der Leistung, der Start und die Fahrten waren in Ordnung in beiden Läufen und auch das Material. Es ist einfach frustrierend zu sehen, dass alles gemacht wird, auf dieser Bahn, dass es rein über die Startnummer geht“, erklärte auch der Junior.

Auch sein Vater war mit dem zweiten Lauf „zu 95 Prozent“ zufrieden. „Nach vorne ist noch was möglich“, so Maier senior. Das Ziel Top 8 ist jedenfalls erreichbar.

Markus Treichl war alles andere als happy. Für ihn und seine Mannschaft wird das Erreichen der Top 20 nach Lauf drei für das Finale eine schwere Aufgabe. „Ja, das wird sehr schwierig, auch weil der 20. im zweiten Lauf mit Startnummer 1 wieder gestartet ist. Wir haben zweimal eine sehr blöde Startnummer gehabt“, sagte er. Auch er sprach die starken Änderungen im Eis an. „Die Koreaner haben halt im Zweier die Startnummer 30 gehabt und jetzt die Nummer 1.“