ÖSV-Frauen verstreuen sich vor Olympia-Abreise

Im letzten Rennen vor der Olympia-Nominierung hat Tamara Tippler untermauert, dass sie ins Team für China gehört. Im Super-G in Cortina verpasste die Steirerin am Sonntag nur um wenige Hundertsteln ihren ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup. Bei den Speed-Ladies gehen nun ein paar Wege auseinander. Nicht alle werden in dieser Woche in Garmisch-Partenkirchen starten, Ramona Siebenhofer etwa pausiert vor ihrem Abflug. Cornelia Hütter unternimmt gar einen Europacup-Abstecher.

„Ich war noch nie so nahe an einem Sieg“, kommentierte Tippler den Super-G-Endstand, der ihr nur 0,09 Sekunden Rückstand auf die Italienerin Elena Curtoni bescheinigte. „Ich habe am Anfang nicht gewusst, was das wert ist. Als ich gesehen habe, dass die meisten hinter mir sind, habe ich schon gedacht, Top fünf kann sich ausgehen.“ Vor allem der starke Schlussabschnitt half der 30-Jährigen auf dem Weg zum ersten Saison-Podestplatz. „Die neun Hundertstel kann man überall suchen. Am Start war ich schon nicht schnell“, sagte sie, wollte aber nicht hadern. „Die Hundertstel sind manchmal für einen, manchmal gegen einen.“

Neben Tippler heimsten in diesem Winter noch Ramona Siebenhofer, Mirjam Puchner und Ariane Rädler Stockerlplätze in einem oder mehreren Speed-Rennen ein. Cornelia Hütter und Christine Scheyer schnupperten als einmalige Vierte beziehungsweise Fünfte daran. Die übrigen ÖSV-Athletinnen waren von den Ergebnissen doch zumeist mit Respektabstand dahinter oder nicht konstant genug, um bei der Ticket-Vergabe mitzumischen.

Weil bei den Spielen in Peking und Umgebung die Technikerinnen den Anfang machen und die Speed-Konkurrenzen der Frauen erst am 11. Februar mit dem Super-G beginnen, ist am kommenden Wochenende Garmisch für alle außer Siebenhofer noch ein Thema. Die Steirerin lässt auch den Kronplatz-Riesentorlauf am Dienstag aus. „Ich ziehe mich jetzt zurück, mache ein paar Tage frei und werde dann den vollen Fokus auf die Olympischen Spiele legen“, betonte Siebenhofer. Dort wird sie schon im Riesentorlauf in der ersten Woche (7. Februar) im Einsatz sein.

Für Tippler und Puchner ist Garmisch dagegen auf der Rechnung. „Ich glaube, dass ich das jetzt brauche, dass ich einfach im Rennrhythmus bleibe“, sagte Puchner, die nach Cortina zuversichtlich war, „dass die Form stimmt“. Hütter ist nach der Genesung von einer Covid-Erkrankung in erster Linie „froh, dass ich wieder dabei bin“. Um wieder zu Kräften zu kommen, will die Steirerin beim Europacup diese Woche in St. Anton als Vorläuferin antreten. Bei Rädler ist noch unklar, wie sie ihre Corona-Infektion überstanden hat.

Die Trainings für die Garmisch-Abfahrt am Samstag finden am Donnerstag und Freitag statt. Wie in Cortina d’Ampezzo steht zum Drüberstreuen am Sonntag noch ein Super-G auf dem Programm. Dieser wird das ultimativ letzte Weltcup-Rennen vor den Olympia-Bewerben sein.

(APA) / Bild: GEPA