Oldie Pandev hat mit Nordmazedonien noch einmal Großes vor

37 Jahre musste Goran Pandev alt werden, um erstmals bei einer Fußball-Endrunde dabei zu sein. 20 Jahre nach seinem Debüt 2001 nimmt er nun mit Nordmazedonien die EM in Angriff, auf seiner Abschussliste steht zum Auftakt von Gruppe C am Sonntag (18.00 Uhr) auch Österreich. Der „Sturm-Opa“ ist mit 37 Treffern in 119 Länderspielen der Rekordtorschütze seines Landes, das bei der paneuropäischen EM sein Endrundendebüt gibt. Seiner Elf traut Pandev einiges zu.

„Wir kennen unsere Stärken und wissen, was wir können. Deswegen wäre es kein Wunder, wenn wir die Gruppenphase überstehen würden“, sagte der Angreifer mit dem starken linken Fuß kürzlich. Der Mann aus Strumica, nahe der bulgarischen Grenze, ist überzeugt: „Wir können bei diesem Turnier eine Überraschung sein.“

Es ist freilich nicht so, dass Pandev zuletzt alles kurz und klein schoss. Bei Genoa, dem Elften der abgelaufenen Serie-A-Saison, erzielte er 2020/21 sieben Tore in 29 Spielen. In der so erfolgreichen EM-Qualifikation erzielte er in der Österreich-Gruppe G einen Treffer in zehn Partien, eine durchaus überschaubare Ausbeute also.

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Welche große Bedeutung und Klasse er aber auch im fortgeschrittenen Fußballeralter hat, zeigte sich im EM-Quali-Play-off, wo Pandev im finalen Spiel gegen Georgien Ende 2020 das entscheidende 1:0 erzielte. Wenige Monate später gelang ihm dann ein Treffer beim historischen 2:1-Erfolg in der WM-Quali gegen Deutschland.

Einst Teamkollege von Arnautovic bei Inter

Pandev ist in der nordmazedonischen Truppe also noch immer ein gewichtiger Faktor, seine sportliche Vita beachtlich. Die erfolgreichste Zeit erlebte der Familienvater 2009 bis 2012 bei Inter Mailand, 2010 holte er unter Jose Mourinho mit den Mailändern das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. Damals mit im Kader: ÖFB-Kreativmann Marko Arnautovic, der damals freilich nur einige Minuten Spielzeit in der Serie A erhielt.

Danach war Pandev für SSC Napoli, Galatasaray Istanbul und ab 2015 eben für Genoa aktiv. Nebenbei gründete er 2010 in seiner Heimatstadt die „Akademija Pandev“, die seit 2014 auch im Erwachsenenfußball vertreten ist – seit 2017 in Nordmazedoniens Oberhaus.

Pandev, der sich von Skandalen immer fernhielt, hat Qualitäten als Solospitze, fühlt sich aber auch etwas tiefer oder als von außen kommend wohl. Gut für Trainer Igor Angelovski, der damit auf den Gegner reagieren kann. Angelovski war es auch, der Pandev nach zwei Jahren Nationalteampause 2016 vom Weitermachen überzeugte. Sein Einsatz hat sich ausgezahlt. Die große Frage ist freilich, wie Pandev den körperlichen Herausforderungen eines EM-Turniers gewachsen ist.

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(APA) / Bild: GEPA