Olympia-Startverzicht auch für Hirscher ein Thema

Wien (APA) – Alpin-Skirennläufer Marcel Hirscher kann sich einen Verzicht auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang vorstellen, sollte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel in den kommenden Monaten zuspitzen. „Da bleibe ich lieber zu Hause, weil das Leben ist mehr als vielleicht eine Medaille, die dann sehr sauer schmeckt oder bitter“, meinte der Salzburger am Donnerstag.

Der Deutsche Felix Neureuther hatte sich zuvor ähnlich geäußert. „Wenn sich die Lage verschärfen würde, bin ich komplett beim Felix. Also ich würde dann genauso sagen, diese Chance, eine Medaille zu machen, ist es mir nicht wert“, sagte Hirscher auf einer Pressekonferenz in Wien. „Sollte man eine Medaille gewinnen und in der glücklichen Lage sein, würde es jetzt nicht mein Leben verändern. Mein Leben werden andere Dinge verändern.“

Hirscher warf allerdings ein, dass eine Ferndiagnose immer schwierig sei. „Es ist immer ganz schwer zu beurteilen. Wie viel wissen wir tatsächlich? Was ist die Wahrheit?“, betonte er. Die Winterspiele sollen vom 9. bis zum 25. Februar 2018 im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden. Zum Nachbarstaat Nordkorea, das mit Raketen- und Atomtests provoziert, sind es weniger als 100 Kilometer.

Neureuther hatte vor einer Woche gemeint, es sei für ihn „extrem schade, dass das Thema eigentlich ziemlich runtergespielt wird, als ob nichts sei“. Der 33-Jährige, der demnächst zum ersten Mal Vater wird, kritisierte das Internationale Olympische Komitee (IOC) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für ihre eher defensive Haltung in der Angelegenheit.

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