Olympische Sommerspiele ohne Nordkorea

Nordkorea hat seine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Tokio abgesagt. Das Sportministerium begründete die Entscheidung am Dienstag auf seiner Website mit dem Schutz der Athleten vor der „globalen Gesundheitskrise, die durch das Coronavirus verursacht wurde“. Südkorea erklärte sein Bedauern. Seoul habe gehofft, dass sich mit den Spielen eine Chance geboten hätte, „Frieden und Versöhnung zwischen den beiden Koreas zu fördern“.

Die Veranstalter in Tokio teilten mit, sie würden weiter daran arbeiten, „die bestmögliche Bühne zu bereiten, um Athleten aller Länder und Regionen willkommen zu heißen“. Es ist das erste Mal seit 1988, dass Nordkorea Olympische Sommerspiele verpasst. Damals boykottierte das Land inmitten des Kalten Kriegs die Spiele in Seoul. Die jüngste Absage ist auch ein Rückschlag für das 2018 auf einem Gipfel der beiden koreanischen Staaten verkündete Vorhaben, sich gemeinsam für die Ausrichtung der Spiele 2032 zu bewerben. Die zwei Nachbarstaaten befinden sich formell immer noch im Kriegszustand, da der Konflikt zwischen 1950 und 1953 nur mit einem Waffenstillstand eingestellt wurde, einen Friedensvertrag gibt es nicht.

Die Olympischen Spiele in Tokio waren wegen der Corona-Pandemie vom vergangenen Jahr auf diesen Sommer verschoben worden. Sie sollen vom 23. Juli bis zum 8. August stattfinden. Nordkorea ist eines der wenigen Länder, die noch keinen einzigen Corona-Fall gemeldet haben. Beobachter gehen aber davon aus, dass es bereits zu Erkrankungen gekommen ist.

(APA/dpa/Reuters) 

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