Pedri, Richarlison und Co: Zehn Fußball-Stars bei Olympia

Von Spaniens Pedri über den Brasilianer Richarlison bis hin zu Guillermo Ochoa aus Mexiko: Die internationalen Stars beim olympischen Fußball-Turnier sind zwar nicht so zahlreich wie noch 2016, aber es gibt sie:

DANI ALVES (Brasilien/38 Jahre/FC Sao Paulo)

Der mit Abstand älteste Fußballer in Tokio. Der langjährige Barca-Star hält mit 43 Titeln mit Klubs und Nationalteam einen Weltrekord. Nun will er auch noch Olympia-Gold. „Tokio wird magisch, aber wir müssen uns auf unsere Mission konzentrieren: eine weitere Goldmedaille für unser Land zu gewinnen“, sagte der 118-malige Nationalspieler jüngst auf fifa.com.

PEDRI (Spanien/18/FC Barcelona)

Der nach dem Franzosen Ismael Doukoure (17) zweitjüngste Olympia-Teilnehmer fuhr von der EM direkt nach Tokio weiter. Die Lobeshymnen auf Pedri kommen längst von höchster Stelle. Eine große Zukunft habe dieser 18-Jährige, der sich beim FC Barcelona bereits zu einem unverzichtbaren Mittelfeldstrategen entwickelt hat – sagt kein Geringerer als Vereinslegende Andres Iniesta. Auch deshalb gilt der technisch begabte, stets mit Ruhe am Ball und einem präzisen Passspiel ausgestattete Jungstar bereits jetzt als „neuer“ Iniesta.

ANDRE-PIERRE GIGNAC (Frankreich/35/UANL Tigres)

Seit fünf Jahren spielt der Vize-Europameister von 2016 in Mexiko und ist dort ein Superstar. Nun erfüllt sich für den ehemaligen Torschützenkönig der Ligue 1 ein Traum. „Die NBA-Stars, die Handballer, die Leichtathleten. Mitten unter all diesen Athleten zu sein, ist für einen Sportverrückten wie mich eine kranke Sache“, sagte Gignac. Sein Ziel: „Ich will eine Medaille.“

GUILLERMO OCHOA (Mexiko/36/Club America)

Der altgediente Schlussmann nahm schon an vier Weltmeisterschaften teil, 2018 brachte er Titelverteidiger Deutschland bei Mexikos 1:0-Sieg zum WM-Auftakt zum Verzweifeln. Zu Olympia schaffte es Ochoa schon 2004 (!), kam in Athen aber nicht zum Einsatz. Nun geht er als klare Nummer eins ins Turnier. „Für mich bedeutet es alles, für mein Land zu spielen“, sagt Ochoa.

https://www.skysportaustria.at/olympia-dani-alves-mit-schmetterlingen-im-bauch/

WINSTON REID (Neuseeland/33/FC Brentford)

Reid ist bei West Ham United ebenso eine Legende wie im Nationalteam. Bei den Hammers, die ihn an Brentford ausgeliehen habe, weil er 2016 das letzte Tor im legendären Stadion Upton Park schoss (gegen Manchester United). Und bei den All Whites, weil er bei der WM 2010 in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen die Slowakei traf – es war Neuseelands erster Punkt bei einer WM. Nun führt Reid, der in der Jugend für seine damalige Heimat Dänemark auflief, die „OlyWhites“ in Tokio an.

HIROKI SAKAI (Japan/31/Urawa Red Diamonds)

Von 2012 bis 2016 spielte Sakai für Hannover und zuletzt für Marseille, künftig kickt er wieder in seiner Heimat. Mit Olympia hat der 65-malige Nationalspieler noch eine Rechnung offen: 2012 zog er mit Japan ins Halbfinale ein, am Ende reichte es „nur“ zu Rang vier. Nun will er mehr. „Im eigenen Land auf dieser Bühne zu spielen, ist eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt“, sagt Sakai. Nationaltrainer Hajime Moriyasu spricht sogar von Gold.

UNAI SIMON (Spanien/24/Athletic Bilbao)

Bei der EM patzte Simon erst bei einem Rückpass böse, dann führte er die Furia Roja mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen die Schweiz ins Halbfinale. „Grande Unai Simon!!“, schrieb sein Vorgänger Iker Casillas daraufhin bei Twitter. Nun zieht Simon als einer von sechs (!) EM-Teilnehmern nach Tokio weiter – was Spanien zum Topfavoriten macht.

RICHARLISON (Brasilien/24/FC Everton)

Auch der Everton-Stürmer hat sommerlichen Stress: Gerade noch stand er im Finale der Copa America, nun geht es direkt nach Japan. „Ich habe mit Everton viel diskutiert, ob ich fahren darf. Für mich ist Olympia wichtig, gerade auch mit Blick auf die WM 2022, um Erfahrung zu sammeln. Als ich die Erlaubnis hatte, habe ich mich riesig gefreut“, sagt der Offensivspieler.

ERIC BAILLY (Elfenbeinküste/27/Manchester United)

Deutschlands Gruppengegner setzt in der Defensive auf den bulligen Innenverteidiger von ManUnited. Der in Bingerville geborene Bailly hat im Nationaltrikot bereits geglänzt, als er 2015 Afrikameister wurde. Nun reiste er gemeinsam mit dem Klubkollegen Amad Diallo gen Japan. United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer hatte nach langem Zögern grünes Licht gegeben: „Aber nur, wenn sie mit einer Medaille nach Hause kommen.“

PAULINHO (Brasilien/21/Bayer Leverkusen)

Leverkusens Toptalent hat maßgeblichen Anteil an der Olympia-Teilnahme Brasiliens: Im Januar und Februar 2020 erzielte Paulinho beim Qualifikations-Turnier in Kolumbien drei Tore, darunter das wichtige 1:0 im entscheidenden Spiel gegen Argentinien. Wenig später zog er sich einen Kreuzbandriss zu, nun kehrt er ins kanariengelbe Trikot zurück – und trifft gleich im ersten Spiel auf seinen Klubkollegen Nadiem Amiri.

https://www.skysportaustria.at/olympische-sommerspiele-2032-an-brisbane-vergeben/

(SID)

Bild: Imago