Pflichtsieg nach Rückstand: ÖFB-Team gewinnt gegen die Färöer

Österreichs Fußball-Nationalteam hat seine Pflicht erfüllt und im zweiten WM-Qualifikationsspiel den ersten Sieg eingefahren. Die Österreicher setzten sich am Sonntag in Wien nach frühem Rückstand gegen die Färöer noch mit 3:1 (3:1) durch. Die Tore für das ÖFB-Team erzielten Aleksandar Dragovic (30.), Christoph Baumgartner (39.) und Sasa Kalajdzic (44.) Sonni Nattestad hatte den Außenseiter vor leeren Rängen im Ernst Happel Stadion in Führung gebracht (19.).

Das ÖFB-Team geriet trotz des Sieges vor dem Schlager am Mittwoch in Wien gegen Dänemark gegenüber dem Tabellenführer der Gruppe F aufgrund des Torverhältnisses etwas weiter ins Hintertreffen. Die Dänen halten nach einem 8:0 gegen die Republik Moldau bei 10:0, Österreich folgt mit zwei Punkten Rückstand und 5:3. In der WM-Qualifikation zählt im Gegensatz zur EM-Quali bei Punktegleichheit nicht zuerst das direkte Duell, sondern die Tordifferenz.

 

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ÖFB-Teamchef Franco Foda setzte gegen die Färinger wie beim Quali-Auftakt am Donnerstag in Schottland (2:2) im Tor auf LASK-Keeper Alexander Schlager. In der Offensive rückten der in Glasgow angeschlagen nicht zur Verfügung gestandene Marcel Sabitzer und Louis Schaub statt Xaver Schlager und Adrian Grbic in die Startformation. Gernot Trauner und Andreas Ulmer ersetzten in der von Dreier- auf Viererkette umgestellten Abwehr Stefan Ilsanker und Philipp Lienhart.

Die Österreicher taten sich zu Beginn schwer. Einen ersten Sabitzer-Schuss parierte Färöer-Torhüter Gunnar Nielsen (13.). Nach dem folgenden Eckball bugsierte Baumgartner das Spielgerät mit dem Oberschenkel an die Stange, Nielsen war beim Abpraller aber schneller am Ball als der ÖFB-Jungstar.

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Österreich kämpft sich nach Schock zurück

Danach kamen die Kicker von der nur 50.000 Einwohner zählenden Inselgruppe im Nordatlantik, die sich keineswegs nur aufs Verteidigen reduzierten, etwas auf. Bei einem Freistoß von Brandur Hendriksson aufs kurze Eck hatte Schlager etwas Mühe (17.). Die kalte Dusche für das ÖFB-Team folge in Minute 19: Nattestad köpfelte einen Corner ein, nachdem er sich bei Trauner aufgestützt hatte. Das klare Foul des 1,97-m-Verteidigers wurde von der Ukrainerin Katerina Monsul, die als erste Schiedsrichterin ein Länderspiel der ÖFB-Männer leitete, aber nicht geahndet. Nattestad hätte beinahe noch ein weiters Mal zugeschlagen, Schlager parierte aber dessen zweiten Kopfball (28.).

Schon in Schottland hatten die Österreicher beide Gegentore nach Standardsituationen kassiert. In Wien schlugen sie selbst nach einer solchen zurück. Einen Eckball von David Alaba verlängerte Stefan Lainer mit dem Kopf zu Dragovic, der wuchtig zu seinem erst zweiten Tor im Nationalteam einschoss – und das im 88. Länderspiel, mit dem er zur alleinigen Nummer vier der ÖFB-Einsatzbilanz avancierte. Nur noch die Legenden Andreas Herzog (103 Länderspiele), Toni Polster (95) und Gerhard Hanappi (93) liegen vor dem 30-Jährigen.

Vor dem 2:1 kam der Ball etwas glücklich von einem von Kalajdzic bedrängten Färinger zu Baumgartner, der ins linke Eck traf. Noch vor der Pause legte Sturmpartner Kalajdzic mit seinem ebenfalls dritten Länderspiel-Tor aus kurzer Distanz nach. Baumgartner hatte auf der linken Seite Alaba freigespielt, der den Stuttgart-Angreifer im Zentrum bediente. In Schottland hatte Kalajdzic mit einem Doppelpack geglänzt, er hält nun bei drei Toren in zwei Quali-Spielen.

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Nach dem Seitenwechsel vergab Trauner die Großchance auf das 4:1, indem er eine Flanke von Florian Grillitsch völlig freistehend neben das Tor setzte (49.). Auch ein Baumgartner-Schuss nach Alaba-Lochpass ging knapp daneben (52.). Mit den Einwechslungen von Alessandro Schöpf und Michael Gregoritsch für Kalajdzic und Alaba wurden die Österreicher nicht zwingender. Gregoritsch rollte Nielsen den Ball aus guter Position in die Hände (73.).

Nach Christopher Trimmel und Karim Onisiwo kam im Finsih auch noch Rapid-Youngster Yusuf Demir ins Spiel. Der Mittelfeldspieler wurde mit 17 Jahren und 300 Tagen zum jüngsten Debütanten im ÖFB-Team seit Alaba im Oktober 2009. Ansonsten verlief die Schlussphase weitgehend ereignislos. Eine neuerliche Blamage, wie sie gegen die Färinger 1990 (0:1) und 2008 (1:1) bereits zweimal passiert war, war abgewendet. Das Foda-Team ist mittlerweile acht Partien ungeschlagen.

(APA).

Beitragsbild: GEPA.