Pinturault holt Adelboden-Double

Alexis Pinturault hat auch den zweiten Riesentorlauf von Adelboden gewonnen. Bei seinem 33. Ski-Weltcupsieg verwies der Franzose den Kroaten Filip Zubcic (+1,26 Sek.) und den Schweizer Loic Meillard (+1,65) auf die weiteren Plätze. Die Österreicher präsentierten sich mit Roland Leitinger auf Rang acht, Manuel Feller auf elf und Marco Schwarz auf zwölf mannschaftlich erstmals kompakt in dieser Disziplin und Saison. Überschattet wurde das Rennen vom Sturz von Tommy Ford (USA).

Leitinger verlor im Finale einen Rang, er habe versucht anzugreifen. „Leider waren zwei, drei zu grobe Sachen dabei. Aber ich habe es riskiert und kann mir nichts vorwerfen. Es taugt mir, dass der Weg stimmt. Pinturault lässt alles so einfach ausschauen. Wie ruhig seine Ski liegen, da kann man sich einiges abschauen“, sagte der Salzburger im ORF-TV-Interview.

Manuel Feller gelang ein großer Sprung von Platz 28 um 17 Ränge, Marco Schwarz von 19 um sieben. Feller wurde von den Trainern überredet, nach seinem Ausfall am Freitag auch im zweiten Rennen anzutreten, eigentlich hatte er Slalomtraining eingeplant. „Es war ein guter Lauf, es ist auch mal Zeit geworden. Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte der Tiroler, der über einen Skiwechsel berichtete und damit erstmals in dieser Saison in dieser Disziplin anschrieb. Schwarz erklärte, es gehe darum, „von Lauf zu Lauf mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und ans Limit zu gehen“, das sei ihm gelungen.

Weltcup-Debütant Christian Borgnaes, der bereits u.a. drei Kreuzbandrisse, einen Knöchelbruch und eine Armverletzung hinter sich hat, hatte am Freitag die Finalteilnahme als 40. verpasst, Samstag wurde er 18. „Schöner als Weltcuppunkte zu machen, hätte ich es mir nicht vorstellen können“, sagte der Arlberger. Stefan Brennsteiner kommt weiterhin nicht richtig in Schwung (26.). Raphael Haaser (34.), Fabio Gstrein (41.) und Adrian Pertl (Ausfall) verpassten die Teilnahme am zweiten Durchgang.

In der Anfangsphase des Rennens sorgte ein schlimm aussehender Sturz von Ford für Entsetzen. Der US-Amerikaner war mit Nummer vier gefahren und kurz vor dem Ziel kopfüber gestürzt, er hatte auch zwei Pistenarbeiter mitgerissen. Laut späteren Informationen war er ohne Bewusstsein, erlangte dieses aber bei der Erstversorgung wieder und sprach auch mit den Ärzten. Er wurde ins Krankenhaus von Bern geflogen und im Kopf und Nackenbereich einer MRI-Untersuchung unterzogen. Laut erster Diagnose soll er sich am Bein und Knie verletzt haben.

In Adelboden wurden auf dem anspruchsvollen Chuenisbärgli heuer zwei Riesentorläufe ausgetragen. Bereits am Freitag hatte es einen schlimmen Sturz ins Ziel des norwegischen Sölden-Sieger Lucas Braathen gegeben, der eine Seitenbandverletzung im linken Knie erlitt und operiert werden muss. Der Schweizer Marco Odermatt, am Samstag Vierter, sagte, dass man im Fernsehen oft nicht sehe, „wieviel Kraft und Energie“ in so einem Riesentorlauf wirklich stecke. Am Sonntag steht noch ein Slalom auf dem Programm.

(APA) / Bild: GEPA