Pöltl-Teamkollege zu Atlanta getradet

Die San Antonio Spurs stehen in der NBA vor gravierenden personellen Veränderungen. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten, wird Spurs-Guard und All-Star Dejounte Murray zu den Atlanta Hawks in die Eastern Conference wechseln. Dem Team aus Texas kommt damit der zuletzt stärkste Leistungsträger abhanden, und Österreichs Basketball-Star Jakob Pöltl verliert seinen wichtigsten Mitspieler. Auch der Wiener selbst ist ein Wechselkandidat.

Denn klar ist mit diesem Trade, dass die Spurs unter Langzeit-Coach Gregg Popovich auf die Zukunft setzen, anstatt mit Nachdruck dem aktuellen Erfolg nachzulaufen. Für den 25-jährigen Murray, der die Vorsaison mit 21,1 Punkten, 9,2 Assists und 8,3 Rebounds abschloss, erhalten die Spurs laut Berichten von den Hawks drei Erstrunden-Draft-Picks (2023, 2025 und 2027) und Danilo Gallinari. Der 33-jährige kommt zu seinem sechsten NBA-Team.

Pöltl im letzten Vertragsjahr

Atlanta bekommt mit Murray einen Backcourt-Partner für Trae Young und verbessert sich schlagartig in der Defensive. Für die Spurs, die zuletzt die Play-offs verpasst hatten, ist der Italiener kein gleichwertiger Ersatz, allerdings ein flexibler Spieler, der beide Forward-Positionen spielen kann. Somit könnte er auch im Falle weiterer Abgänge auf der Position einspringen. Im vergangenen Februar hatte mit Derrick White schon ein anderer Guard die Spurs verlassen.

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Murray war der einzige All-Star im Kader der Texaner. „Big Man“ Pöltl, der viertbeste Scorer der Spurs in der Vorsaison, ist der einzige im Kader verbliebene Topspieler mit einer gewissen Erfahrung. Ansonsten hat Popovich fast nur junge Spieler in seinen Reihen, die in den vergangenen drei Draft-Jahren zu der Franchise kamen. Ein vorzeitiger Abgang von Pöltl, der im letzten Jahr seines Vertrags ist, bevor er Free Agent wird, ist nun zumindest wahrscheinlicher geworden.

Der 26-jährige Wiener bezeichnete am Donnerstagabend vor dem Länderspiel Österreich gegen Irland in Salzburg den Abgang des Teamkollegen als „sehr schade“. Er habe mit Murray „gut zusammengespielt“ und sei mit ihm auch „menschlich gut zurechtgekommen“, so der heimische NBA-Pionier zur APA – Austria Presse Agentur. Er sei „schon ein bisschen überrascht“, aber derartige Transfers seien eben „Teil vom Business“.

Gerüchten zufolge sind die Spurs daran interessiert, Center Deandre Ayton von den Phoenix Suns abzuwerben. Sollte die Popovich-Truppe in der kommenden Saison als eines der schlechtesten Teams in der NBA abschneiden, könnte via Draft-Lottery mit dem französischen Center Victor Wembanyama ein lohnenswerter Preis warten. Der 18-Jährige gilt als vielleicht bester Nachwuchsspieler der Welt.

(APA)/Bild: Imago