Pöstlberger bei sechster Giro-Etappe auf Platz drei

Terme Luigiane (APA) – Lukas Pöstlberger (links im Bild)hat bei seiner Giro-Premiere erneut für Aufsehen gesorgt. Der zum Auftakt sensationell erfolgreiche Oberösterreicher kämpfte am Ende der sechsten Etappe am Donnerstag wieder um den Tagessieg. Im Zielsprint einer Ausreißergruppe musste der 25-Jährige seine Konkurrenten aber passieren lassen. Als Dritter verbuchte der Bora-Profi ein dennoch beachtliches Resultat.

Der Sieg nach 217 km von Reggio Calabria nach Terme Luigiane ging an den Schweizer Silvan Dillier, der sich gegen den Belgier Jasper Stuyven durchsetzte. Pöstlberger überquerte die Ziellinie zwölf Sekunden hinter dem Duo. Das Trio hatte sich auf dem letzten Kilometer gegenseitig belauert. „Vielleicht hätte ich früher attackieren sollen. Ich habe hoch gepokert, es ist leider nicht aufgegangen“, sagte Pöstlberger nach dem Rennen gegenüber Eurosport.

Das Rosa Trikot des Gesamtführenden verteidigte der mit dem Hauptfeld angekommene Luxemburger Bob Jungels. Er liegt weiterhin vor dem britischen Duo Geraint Thomas (+6 Sek.) und Adam Yates (+10). Die 7. Etappe am Freitag startet in Castrovillari und endet in Alberobello in der Großregion Bari.

Pöstlberger versuchte auf der großteils flach verlaufenen Etappe als Teil einer fünfköpfigen Fluchtgruppe sein Glück. Das Quintett war schon nach wenigen Kilometern vorne weg und baute zwischenzeitlich einen Vorsprung von knapp neun Minuten auf das Hauptfeld auf. „Ich habe das Profil (der Etappe) gesehen und gedacht, vielleicht kann es klappen in einer Fluchtgruppe“, berichtete Pöstlberger über seine Überlegungen vor dem Start.

Der Bora-Fahrer blieb dann auch bis ins Finish in der Spitze. 200 Meter vor dem Ziel lancierte der erstmals bei einer großen Rundfahrt erfolgreiche Dillier eine Attacke, Pöstlberger konnte auf dem leicht ansteigenden Schlussstück nicht mehr folgen. „Die anderen Burschen sind eben bessere Sprinter“, sagte Österreichs Ex-Staatsmeister. Er wird sein Glück weiter versuchen. „Ich habe meine Beine getestet, meine Grenzen ausgelotet. Aber ich werde es wieder versuchen. Man weiß nie, was beim Giro passiert.“

Pöstlberger: „Giro-Reise noch nicht zu Ende“

Christian Pömer, sportlicher Leiter des Bora-Teams, sah die neuerliche Top-Platzierung von Lukas Pöstlberger als Bestätigung für dessen Hochform. „Ich freu mich sehr, dass Pösti heute zeigen konnte, dass er nicht nur die Gunst der Stunde genutzt hat, sondern auch als Ausreißer in der Lage ist, auf jedem Terrain um den Sieg zu kämpfen“, meinte der engere Landsmann Pöstlbergers in einem Statement.

Pöstlberger selbst erklärte: „Ich werde es auf alle Fälle in den nächsten Tagen noch einmal probieren, ich fühle noch den Spirit vom Maglia Rosa und meine Giro-Reise ist noch lange nicht zu Ende.“

6. Etappe, Reggio Calabria – Terme Luigiane (217 km):

1. Silvan Dillier (SUI) BMC 4:58:01 Std.
2. Jasper Stuyven (BEL) Trek gl. Zeit
3. Lukas Pöstlberger (AUT) Bora +12 Sek.
4. Simone Andreetta (ITA) Bardiani 26
5. Michael Woods (CAN) Cannondale 39
6. Adam Yates (GBR) Orica
7. Wilco Kelderman (NED) Sunweb
8. Bob Jungels (LUX) Quick-Step
9. Bauke Mollema (NED) Trek
10. Geraint Thomas (GBR) Sky
Weiter:
18. Patrick Konrad (AUT) Bora
28. Gregor Mühlberger (AUT) Bora alle gl. Zeit
71. Georg Preidler (AUT) Sunweb 1:43 Min.
98. Felix Großschartner (AUT) CCC 2:46

Gesamtwertung:
1. Jungels 28:20:47 Std.
2. Geraint Thomas +6 Sek.
3. Adam Yates 10
4. Vincenzo Nibali (ITA) Bahrain
5. Domenico Pozzovivo (ITA) AG2R
6. Nairo Quintana (COL) Movistar
7. Tom Dumoulin (NED) Sunweb
8. Bauke Mollema
9. Tejay van Garderen (USA) BMC
10. Andrey Amador (CRC) Movistar alle gl. Zeit.
Weiter:
45. Konrad 10:26
46. Mühlberger gl. Zeit
49. Preidler 12:05
84. Pöstlberger 20:43
105. Großschartner 28:29

Bild: Getty Images