Polizeiliche Fehleinschätzung: Hillsborough-Tragödie nach 27 Jahren aufgearbeitet

Die Tragödie im Hillsborough-Stadion von Sheffield wurde nach über 27 Jahren aufgearbeitet. Eine polizeiliche Fehleinschätzung und nicht das Fehlverhalten der Zuschauer hat die Katastrophe, die 96 Todesopfer zu Folge hatte ausgelöst.

Über zwei Jahre dauerte das Verfahren über die Eregnise vom 15. April 1989 im Hillsborough-Stadion. Am Dienstag wurden die Erkenntnisse im britischen Warrington präsentiert. Das Gericht teilte mit, die Liverpool-Fans seien ohne eigenes Verschulden getötet worden und nannte „Fehler in der polizeilichen Planung“ als Ursache für die Tragödie.

Die Überfüllung des Liverpool-Blocks hatte zwar bereits zuvor als Ursache für die Tragödie gegolten. Doch aufgrund neuer Erkenntnisse wurde das ursprüngliche Ergebnis offizieller Untersuchungen 2012 widerrufen. Das Gericht in Warrington hatte sich seit 2014 mit dem Fall erneut beschäftigt.

Bei der Tragödie wurden 96 Anhänger der Reds bei einer Panik im überfüllten Gästeblock des Stadions von Sheffield Wednesday zu Tode gequetscht. Die Polizei hatte ein Tor geöffnet, durch das weitere 2000 Fans auf die Liverpool-Tribüne strömten.

Während des Halbfinale des FA-Cups 1989 zwischen Nottingham und Liverpool blieb die Tragödie zunächst unbemerkt. Erst als in der sechsten Spielminute die Zuschauer panisch über den Zaun am Spielfeldrand kletterten, wurde das Spiel abgebrochen.

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