Polster kritisiert Canadi und Lederer: „Rollen nicht akzeptiert“

ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster hat in einem Interview mit „Spox“ gegen die heutigen Bundesliga-Trainer Damir Canadi und Oliver Lederer ausgeteilt.

Polster ist zurzeit Trainer bei Stadtligist SC Wiener Viktoria, sein bisher einziges Engagement als Bundesliga-Coach bei der Admira war nach knapp zwei Monaten (Juni bis August 2013) wieder beendet. „Es war ein Fehler, das Trainer-Team (bei der Admira; Anm.) zu übernehmen“, sagt der 52-Jährige. Konkret geht seine Kritik an seinen einstigen Assistenz-Trainer Lederer: „Ich habe mit einigen Co-Trainern zusammengearbeitet, die meisten wussten, was ein Assistent zu leisten hat.“

Polster nannte auch ein Beispiel: „Bei der Admira hat Lederer bei einem Freundschaftsspiel zehn Meter neben mir Platz genommen. Ich musste ihm erklären, dass ein Co-Trainer neben dem Chefcoach sitzt. Das sind Sachen, die gehen einfach nicht.“

 

 

„Menschlich hat es nicht gepasst“

Mit Rapid-Trainer Damir Canadi hatte Polster zu seiner Zeit (2010) bei den LASK Juniors ebenfalls Schwierigkeiten. „Bei den LASK Juniors habe ich die Zusammenarbeit mit Damir Canadi frühzeitig beenden müssen, weil er nicht wusste, wie man sich benimmt“, sagt Polster. Das Problem sei gewesen, dass sich Canadi und Lederer zu sehr als Cheftrainer gefühlt hätten. „Sie haben die Assistenzrolle nicht akzeptiert. Zum Teil musste ich gegen sie mehr kämpfen als gegen den nächsten Gegner“, sagt Polster und fügt hinzu: „Menschlich hat es einfach nicht gepasst.“

Polster habe sich mittlerweile vom Gedanken verabschiedet erneut einen Bundesliga-Klub zu trainieren. Der 95-fache Teamspieler sieht seine Zukunft abseits der Viktoria eher im Ausland. „In Österreich kämen für mich nur wenige Vereine in Frage. Ich müsste vermutlich ins Ausland gehen, um etwas zu erreichen.“

 

 

Kritik auch an Marcel Koller

Auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller musste im Interview Kritik von Polster einstecken. Schon 2011 hatte sich der Wiener negativ über die Verpflichtung des Schweizers geäußert. „Über den Erfolg der vergangenen Jahre habe ich mich gefreut, aber natürlich macht er in den letzten Monaten vieles falsch. Seine Entscheidungen gehen plötzlich nicht mehr auf. Mir kommt vor, er ist relativ stur“, sagt Polster.

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