Portugal nach 1:1 gegen Iran im Achtelfinale

Portugal hat das erste Ziel bei der Fußball-WM erreicht und sich mit einem 1:1 (1:0) über den Iran für das Achtelfinale qualifiziert. Ein nur mäßig motivierter Europameister schenkte nach der Führung durch Ricardo Quaresma kurz vor der Pause (45.) den Sieg in der Nachspielzeit noch her und musste so auch Platz eins in der Gruppe A an Spanien abtreten. Gegner im Achtelfinale ist am Samstag Uruguay.

Karim Ansarifard sicherte dem Iran mit einem Elfertor nach Handspiel in der 93. Minute noch einen Achtungserfolg, auch bei der fünften Teilnahme ist für „Team Melli“ aber schon nach der ersten Phase Endstation. Dabei fehlte den Iranern auf den Sieg und den damit verbundenen Aufstieg nur ein Tor, das in der 95. Minute Vahid Amiri sogar am Fuß hatte. Auf der anderen Seite blieb Portugals Superstar Cristiano Ronaldo erstmals bei der WM ohne Tor, er scheiterte zu Beginn der zweiten Hälfte vom Elferpunkt.

Portugal, in Saransk mit Quaresma in der Startelf, begann vorsichtig. Ein Tor gegen den Iran, der auch noch eine Aufstiegschance hatte, wollte die Truppe von Trainer Fernando Santos offensichtlich vermeiden. Der hohe Ballbesitz führte gegen den gut stehenden dreifachen Asienmeister aber nur zu wenigen gefährlichen Aktionen, wie einem Ronaldo-Schuss aus kurzer Distanz, den Goalie Ali Beiranvand sicher hielt (3.).

Wenig später traf Joao Mario nach einem Missverständnis der iranischen Abwehr das Tor nicht (9.), auch ein biederer Ronaldo-Weitschuss (40.) und ein Versuch von Quaresma über die Querlatte (42.) brachten dem Favoriten vorerst noch nichts ein. Erst als sich Quaresma nach Doppelpass und Fersler von Adrien Silva per Außenrist von der Strafraumgrenze ein Herz nahm, senkte sich der Ball unhaltbar für Beiranvand in den iranischen Kasten.

Die Führung kam durchaus verdient, so kurz vor der Pause aber äußerst bitter für den Iran, der nicht nur defensiv gute Arbeit geleistet, sondern immer wieder auch Konter lanciert hatte. Daraus resultierten eine Handvoll mehr oder weniger gute Chancen. Die beste vergab Saeid Ezatolahi nach Freistoß per Kopf, Portugal-Goalie Rui Patricio passte auf (34.).

Als Ronaldo, der in den ersten beiden Spielen für alle vier Treffer der Portugiesen verantwortlich gezeichnet hatte, bald nach Wiederbeginn und einem Foul an ihm selbst zum Elferpunkt schritt (nach Videostudium), schien eine über weite Strecken enttäuschende Partie gelaufen. Doch Beiranvand parierte den zu ungenau halbrechts geschossenen Strafstoß und hielt den Iran damit im Spiel. Ronaldo wurde so zum ersten Portugiesen, der bei einer WM beim Elfer scheiterte (ohne Elferschießen).

Ins Wanken geriet die Santos-Truppe freilich dennoch nicht – vorerst. Portugal verwaltete das Spiel, neuerlich von einigen Nadelstichen des Gegners unterbrochen. Für die größte Gefahr sorgte dabei Saman Ghoddos, sein Ball ging aber rund einen Meter am Tor vorbei (72.). Aufseiten Portugals waren noch unpräzise Schüsse von Ronaldo (65.) und Adrien Silva (67.) zu verzeichnen.

Den Höhepunkt hatte sich die zweite Hälfte für die Nachspielzeit aufgehoben. Nach Handspiel von Cedric Soares und eingehendem Videostudium entschied der paraguayische Schiedsrichter Enrique Caceres auf Elfmeter, den Ansarifard souverän verwertete und die Portugiesen so noch von Rang eins stieß. Es hätte kurz darauf aber sogar noch viel schlimmer für den Europameister kommen können: Amiri traf bei einer Riesenchance aus Kurzdistanz aber nur das Außennetz.

 

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