Rafael Nadal trifft im French-Open-Finale auf Novak Djokovic

Der Spanier Rafael Nadal wird am Sonntag (15.00 Uhr) in Paris auf seinen 13. French-Open-Titel losgehen, der Serbe Novak Djokovic auf seinen zweiten. Der 34-jährige Nadal besiegte am Samstag im Halbfinale des Tennis-Grand-Slam-Turniers Diego Schwartzman (ARG-12) 6:3,6:3,7:6(0) und ist damit weiter ohne Satzverlust. Der 33-jährige Djokovic musste hingegen in sechs Matches drei Durchgänge abgeben, gewann gegen Stefanos Tsitsipas (GRE-5) knapp mit 6:2,6:2,5:7,4:6,6:1.

Nach den ersten beiden verlorenen Sätzen machte Tsitsipas das Duell mit dem topgesetzten Weltranglistenersten noch richtig spannend. Nach zehn vergegebenen Breakbällen durchbrach er den Aufschlag von Djokovic zum richtigen Zeitpunkt, wehrte einen Matchball ab und erarbeitete sich seinen Satzgewinn. Anfang des vierten Durchgangs legte der 22-Jährige mit einer 2:0-Führung nach. Der „Djoker“ konterte postwendend, doch zum 6:4 gelang dem Hellenen erneut ein Break. Doch Djokovic steckte das weg und trat im Entscheidungssatz enorm stark auf. Beim 6:1 ließ er dem Griechen keine Chance und ging nach 3:54 Stunden als Sieger vom Court. Damit bleibt Jürgen Melzer der einzige Spieler, der gegen Djokovic nach 0:2-Satzrückstand noch gewonnen hat (Paris 2010).

Djokovic ist sportlich heuer ungeschlagen, steht nun aber vor seinem größten Härtetest. Während er den Titel in Roland Garros 2016 geholt hat, steht Nadal bei diesem Event bei nun 99 Siegen und nur zwei Niederlagen. Seit 2005 holte der Iberer nur 2009, 2015 und 2016 nicht den Titel, hält bei zwölf Triumphen. Einmal im Finale, hat Nadal nie verloren. Nicht nur deswegen ist der Weltranglistenzweite erneut Favorit. Djokovic unterlag in drei Paris-Endspielen – 2012 und 2014 Nadal sowie 2015 Stan Wawrinka.

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„Ein weiteres Mal hier im Finale zu sein, ist unglaublich. Das ist ein sehr schöner Moment“, sagte Nadal in seiner kurzen Ansprache auf Französisch auf dem wegen der Corona-Auflagen nur spärlich gefüllten Court Philippe Chatrier. Mit dem Sieg in 3:09 Stunden gegen den nur 1,70 Meter großen Viertelfinal-Bezwinger von Dominic Thiem zementierte der Linkshänder aus Mallorca seinen Sonderstatus auf roter Asche am Bois de Boulogne ein.

Mit seinem 20. Grand-Slam-Triumph würde Nadal mit dem Schweizer Roger Federer gleichziehen, der hat seine Saison bereits beendet. „Ich wusste, dass es schwer werden würde heute“, sagte Nadal, „aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe.“ Für Djokovic wäre es der 18. Major-Triumph, womit er Anschluss an Nadal finden würde.

Schwartzman wirkte nach seinem Fünf-Satz-Match über 5:08 Stunden gegen Thiem anfangs etwas müde. 14 Minuten dauerte das erste Spiel des ersten Satzes, ehe Nadal seinen Aufschlag durchbrachte. Ihm gelang das Break zum 2:0, es folgten jedoch Aufschlagverluste von beiden, ehe Nadal nach 67 Minuten mit einem 6:3 die Basis für den Erfolg legte. Dass Nadal zuletzt beim Masters in Rom die bisher einzige Niederlage gegen Schwartzman hinnehmen musste, schien diesen nicht zu beeinträchtigen.

„Djoker“ als Außenseiter

Novak Djokovic sieht sich im Endspiel gegen den „König“ von Paris in der Außenseiterrolle. „Hier ist er der Favorit. Das ist sein Wohnzimmer. Mit all den Titeln, die er hier gewonnen hat. Aber 2015 habe ich hier im Viertelfinale gegen ihn gewonnen“, erinnerte der Serbe.

Das Halbfinale habe Substanz gekostet, gab Djokovic zu. „Ich hoffe, dass ich mich gut erholen kann, denn ich brauche mein bestes Tennis. Es ist die vielleicht größte Herausforderung in unserem Sport, gegen Nadal in Paris zu spielen. Ich freue mich darauf, bin froh da zu sein und motiviert, zu gewinnen.“

Beitragsbild: Getty